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Vortragsreihe Teil 7

Der Frühling ist erwacht...

Vortragsreihe Teil 7 - Der Frühling ist erwacht...
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Rotarisch intellektuelles Vergnügen im Rahmen der Vortragsreihe "1820 – Frühlingserwachen": Zum Abschluss

03.04.2021

"Sieben Mal rotarisch intellektuelles Vergnügen in einer Woche" hatte DG Henning von Vieregge versprochen - und die damit geweckten hohen Erwartungen wurden von allen rotarischen Referentinnen und Referenten übererfüllt. Angesichts der insgesamt dreieinhalb Stunden Vortragszeit mit einer Fülle von gehaltvollen Gedanken, Impulsen, Anregungen - auch in den sich anschließenden Diskussionen - können die Distriktreporter hier nur einzelne Eindrücke widergeben. Alle Vorträge wurden aufgezeichnet und können über die Distrikt-Homepage abgerufen werden.


Der Frühling ist erwacht. Mit einer letzten Gesprächsrunde endete am 19. März das mehrtägige Frühlingserwachen im Distrikt 1820. Jeweils um 18:20 und 20:20 Uhr diskutierten Rotarier - nicht nur aus dem eigenen Distrikt - nach einem Vortrag oder einem Interview das jeweils präsentierte Thema.

Gunda Leschber vom RC Berlin hat "die Tage toll gefunden". Sie hoffe, dass das Format überleben werde. wenn auch nicht als Serie "über mehrere Tage". Gleichwohl: Von den gut 30 Teilnehmern der letzten Runde hatten etwa 90 Prozent die gesamte Reihe über die Woche verfolgt, schätzte Moderator Reinhard Fröhlich. Manche Vorträge hatten über 60 Teilnehmer, zwischen Cloppenburg, Wien und Warschau.

Der impulsstärkste Beitrag des Frühlingserwachens war offenbar der von Rainer Hank, denn die These, dass schwache Bindungen in der Struktur von Rotary besser sein könnten als starke, inspirierte den Diskurs mehr als jede andere. Axel Heinelt zum Beispiel aus Warschau fand die These, dass eine schwache Bindung wertvoller sei für einen Club, "interessant". Er fühle sich zwar wohler in einem Club, in dem sich alle kennten, aber die schwache Bindung führe zu mehr Vielfalt und Diskurs. Denn starke Bindung stärke das "Wir ohne andere".

Kritische Loyalität

Henning von Vieregge, Governor im Distrikt 1820 und Inspirator des Frühlingserwachens, warb um Empathie, kritische Loyalität und verwies auf den Wert der "Enthaltsamkeit" und Zurückhaltung auch im rotarischen Zusammenleben: Man müsse nicht gleich seine Meinung sagen, denn "Wahrheitsobsession spaltet." Mehr Diversität sei als fruchtbare Zumutung wünschenswert, ja notwendig, erfordere aber eine Clubkultur des Entgegenkommens.

Elke Siehl, (RC Dreieich-Isenburg), warb ebenfalls für "Diversity". Diese habe ihr ermöglicht, als Frau bei Rotary aufgenommen zu werden, und der Hinweis auf schwache Bindungen habe ihr geholfen, Erfahrungen zu reflektieren, die auch zu Antworten auf die Frage führten: Wie schaffen wir es, in einer großen Transformation eine Rolle zu spielen und in Netzwerken, indem wir Werte leben? Welche Verantwortung übernehmen wir im gesamten Handeln und im eigenen Verhalten für die Nachhaltigkeit?

Loring Sittler, (langjähriger Leiter des Generali Zukunftsfonds, Berlin, eingeladen als Experte von außen) sieht Rotary "sehr mit sich selbst beschäftigt". Er forderte, im Einklang mit den Referenten Rupert Graf Strachwitz (RC Berlin) und Hans-Peter Meister (RC Frankfurt/M-Alte Oper), sich mehr als Akteur der Zivilgesellschaft zu verstehen und mehr zu vernetzen. Um die Gesellschaft zu verändern, herrsche ein großer Bedarf an Nachwuchs in Ausbildungsberufen. Diese Berufe werden aber schlecht beworben. Auch hier könne Rotary einen Beitrag zu einer zukunftsträchtigen Gesellschaft leisten.

Dezentrale Struktur

Jürgen Waterstradt, Governor im hessischen Distrikt des Lions Clubs, schilderte die dezentrale Struktur von Lions als deren Stärke. "Wir können schöne Ideen vortragen", aber die Clubs entschieden selbst, welche Themen sie aufgriffen und welche Hilfe sie annehmen. Doch "mit vereinten Kräften kommen wir natürlich weiter", verwies Jürgen Waterstradt auf die Möglichkeit gemeinsamer Aktionen mit Rotary. Rainer Hank (RC Frankfurt/M-Städel) mailte sein Fazit an den Governor: "In meiner letzten Breakout-Sitzung fanden alle das Format – Vortrag, Breakout, Plenum – großartig. Und forderten Wiederholung."

Claus Peter Müller von der Grün


Mehr aus der Veranstaltungsreihe auch unter: www.rotary.de/a17795, www.rotary.de/a17807, www.rotary.de/a17808, www.rotary.de/a17809, www.rotary.de/a17810, www.rotary.de/a17811