https://rotary.de/aktuell/meldungen/hoechste-rotary-auszeichnung-vergeben-a-3685.html
Service Above Self Award

Höchste Rotary-Auszeichnung vergeben

Thomas Watzenböck (Distrikt 1920) und Jürgen Wacker (Distrikt 1930) sind mit dem „Service Above Self Award“ ausgezeichnet worden. Der Preis ist die höchste Auszeichnung, die Rotary International an Einzelpersonen vergibt.

17.07.2013

Der Award geht an Rotarier, die sich durch beispielhafte humanitäre Arbeit hervorgetan haben, insbesondere an Personen, die anderen durch ihren persönlichen Einsatz und den aktiven Dienst in Rotary halfen.

Jürgen Wacker, Chefarzt der Frauenklinik in Bruchsal (etwa 20 Kilometer nördlich von Karlsruhe), erhielt die Ehrung für sein langjähriges Wirken in Burkina Faso, das zu dem Bau einer Klinik mit Gesundheitszentrum in Ouagadougou geführt hat. Thomas Watzenböck hat seit Beginn seiner Mitgliedschaft im Jahre 1983 sehr viele Club-, Distrikts- und internationale Funktionen bei Rotary übernommen und so die Serviceorganisation durch sein Engagement vorangebracht.

Mit seiner Familie lebte Jürgen Wacker viele Jahre in Burkina Faso. Er arbeitete dort von 1986 bis 1988 für den Deutschen Entwicklungsdienst (DED. Damals behandelte er erstmals Frauen mit speziellen Verletzungen, die bei der Geburt eines Kindes entstehen können und in Afrika typisch sind. Seit 2000 reist Jürgen Wacker jedes Jahr mit einer Gruppe von Ärzten und Hebammen für eine Woche nach Burkina Faso, um betroffene Patientinnen zu operieren und Dorfhebammen fortzubilden. Im Jahre 2008 gründete er den Verein „Deutsch-Afrikanische Freundschaftsgesellschaft in der Gynäkologie (DAFGG)“. Dieser fördert den technischen und kulturellen Austausch zwischen deutschen und afrikanischen Fachleuten und führt humanitäre Aufgaben in diesen Ländern durch.

Der oberste König der Mossi, der größten Ethnie von Burkina Faso, hat dem Verein im Oktober 2009 Land für den Bau einer Frauenklinik überlassen. Der erste Bauabschnitt der Klinik ist bereits in Betrieb gegangen. Der zweite Abschnitt folgt im November dieses Jahres und der dritte soll 2014 fertig sein. Einen aufgezeichneten Bericht (deutsch untertitelt) aus den Abendnachrichten des Burkinischen Fernsehens sehen Sie im Video:

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Video von externer Quelle laden: Mit dem Aufruf stimmen Sie dem Übertrag Ihrer IP an den externen Dienstleister zu.


Thomas Watzenböck ist seit dem Jahr 1983 Mitglied im Rotary Club Kirchdorf/Krems und leistet 1988 engagierte Arbeit auf allen Ebenen. Auf der Distriktsebene hervorzuheben ist, dass er über zehn Jahre hinweg mit daran gearbeitet hat, dass Tschechien und die Slowakei eigene Clubs gründen. Thomas Watzenböck war außerdem von 2001 bis 2009 Mitglied im Stiftungrsat “DER ROTARIER” und hat dort an wichtigen grundlegenden Entscheidungen für die Rotary Verlags GmbH mitgewirkt. Seit 2000 hat Thomas Watzenböck sich auch auf internationaler Ebene in den Dienst von Rotary gestellt. Von 2007 bis 2010 war er “Regional Rotary Foundation Coordinator” der Zone 14-Ost und steigerte die Höhe der Spenden von 580.000 Euro auf 1,7 Millionen Euro. Zudem war er fünf Mal Vertreter eines Präsidenten bei insgesamt fünf Distriktskonferenzen in Deutschland, Griechenland und Ungarn. Mit dem Rotary Institute 2002 in Salzburg, bei dem er Chairmann gewesen ist, hat er großen Eindruck bei Rotary International hinterlassen.

Thomas Watzenböck bekam den Preis, der die Form einer Tafel hat, im April von Präsident Sakuji Tanaka in Salzburg überreicht. Jürgen Wacker bekam seine Auszeichnung im Juni bei der Distriktkonferenz in Schonach von Governor Robert Laschke überreicht. Der Chefarzt ließ seine langjährigen Eindrücke und Recherchen auch in einen Roman fließen. “Isaaks Schwestern” erschien 2001 und handelt von dem grausamen Ritual der  Beschneidung bei Frauen und beruht auf wahren Begebenheiten, die sich zwischen dem Ende der 80er und den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts in Burkina Faso zugetragen haben. Im Zentrum stehen die sechsjährige Fatima und ihre Cousine Djamila, Fatima lebt in Burkina Faso, Djamilla lebt in Deutschland. Der Roman zeigt, dass hier wie dort mutige Menschen für die Rechte von Frauen und Kindern auf Selbstbestimmung und für den Schutz der Familie kämpfen. Wacker bringt dem Leser mit der Erzählung näher, wie die Armut Menschen zwingt, Medizin und Geburtshilfe unter schwierigen Voraussetzungen zu praktizieren.

Der Erlös des Buches geht direkt ohne Abzug dem Kinikbau in Burkina Faso zu. Ein Video von einer Lesung in Burkina Faso sehe hier (Der Lesungsteil ist mit deutschen Untertiteln unterlegt).

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Video von externer Quelle laden: Mit dem Aufruf stimmen sie dem Übertrag Ihrer IP an den externen Dienstleister zu.


Jürgen Wacker: Isaaks Schwestern (deutsch). Westkreuz-Verlag 2011. ISBN-10: 3939721352 - ISBN-13: 978-3939721352, 19,90 Euro.