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Distrikt 1910

Die Zukunft der Zivilgesellschaft  

Distrikt 1910 - Die Zukunft der Zivilgesellschaft  
Rotaracter beim Hausbau in Bosnien als Beispiel für eine funktionierende ­Zivilgesellschaft. © Foto: Intarconnect

Wie sinnvoll ist es denn heute noch, sich bei Rotary zu engagieren? Governor Paul Jankowitsch versucht, diese Frage zu beantworten

01.11.2016

Misstrauen, Zynismus und nicht selten offene Feindseligkeit sind in weltpolitischen Ereignissen, aber auch in unserem Alltag erschreckend häufig geworden. Die Folgen sind eine gesellschaftliche Selbstzerstörung und die Isolation Einzelner oder ganzer Gruppen, ein vertrauensvolleres Mitei­nander „zum Wohl der Gemeinschaft“ wird immer schwieriger. Da stellt sich schon die Frage nach der Zukunft unserer Gesellschaft. Und was Rotary da beitragen kann.

Rotary ist eine der wichtigsten Organisationen der Zivilgesellschaft und wird es, dank seiner ­Prinzipien und der ständigen ­Erneuerung, ziemlich sicher auch bleiben. Die präzisen und unmissverständlichen „Vier Fragen“ sind der rotarischen Gemeinschaft Orientierung, aber deren saubere Einhaltung kann auch im Alltagsleben viel Unheil, Miss­ver­ständ­nisse und Störungen ­einer positiven Gemeinschaftsentwicklung verhindern. Diese rotarischen Werte sind durchaus auch für das Leben in der Gesellschaft außerhalb der Clubs gültig.

Die Zahl der Menschen, die sinnstiftend tätig sein wollen, ist groß. Ob man das bei Rotary macht oder anderswo, muss man für sich selbst entscheiden.
 
Gemeinsam ein Haus bauen
Aber Rotary bekennt sich offen dazu, die Welt ein wenig besser machen zu wollen. Eine von Freundschaft getragene Gemeinschaft, dank Interact und Rotaract längst generatio­nen­übergreifend, arbeitet an zahlreichen lokalen bis interna­tionalen Projekten mit ­genau diesem Ziel. Das muss interessierten Mitmenschen nahe­gebracht werden.

Bei der Rotary-Mitgliedschaft geht es nicht nur um Präsenzen, Geld- und Leistungsbeiträge, was häufig ­diskutiert wird, sondern vor allem darum, in der Gesellschaft auch neben Familie und Beruf aktiv zu sein. Sinn­stiftung über ­Rotary kann den eingangs geschilderten negativen Erscheinungen sehr gut begegnen.

Rotary kann und muss zeigen, dass es auch ohne Misstrauen, Zynismus und Feindseligkeit geht. So wie unsere jungen Freunde von Rotaract in Bosnien Häuser für Familien ­bauen, gemeinsam mit jungen Rotariern aus der Region. Die Zivilgesellschaft hält zusammen. Gelebte Solidarität und vertrauensvolles Miteinander haben eine Signalwirkung weit über Rotary hinaus. Sie sind Zeichen einer Zivilgesellschaft, die doch auch Anlass zu Optimismus geben.

Paul Jankowitsch