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Nach Übergriffen an Silvester

Ankunft in der Wirklichkeit

Die Silvesterereignisse in Köln und anderen deutschen Städten geben einen ersten Einblick in eine ungemütlicher werdende Zukunft.

Gunnar Heinsohn31.01.2016

Zwei Bahnhöfe stehen symbolhaft für die deutschen Befindlichkeiten des letzten halben Jahres. Als im Spätsommer 2015 die Kanzlerin angesichts der dramatischen Bilder syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge kurzerhand die Grenzen öffnet, wird vor allem der Münchner Hauptbahnhof schnell zu einem globalen Markenzeichen. Hier die geöffneten Arme, die lächelnden Münder, die blitzenden Augen, die beifallklatschenden Hände und das Darbieten von Speisen – dort die fremden Familien, vor allem jedoch junge Männer mit Hunger nach allem. Ein rasanter Empfang durch Bürger und Bürgerinnen aller Altersstufen wird da gefeiert. Es war der Sommer des guten Gewissens. Endlich einmal durften sich die Deutschen auf der moralisch richtigen Seite sehen, während die europäischen Nachbarn den Hilfsbedürftigen die kalte Schulter zeigten.

Zur Jahreswende dann das böse Erwachen. Am Silvesterabend des Jahres 2015 randalierten rund 1000 junge Männer auf der Kölner Domplatte. Etliche von ihnen umzingelten anschließend zahllos Frauen und Mädchen, hundertfach kam es zu Raub und sexueller Nötigung. Zum Politikum wurde dies freilich erst, weil die Polizei der Domstadt im Verbund mit den politisch Verantwortlichen und zahlreichen Medien zunächst versuchte, die Vorfälle unter den Tisch zu kehren. Als sich aufgrund von fast 700 Anzeigen und weiterer ähnlicher Vorkommnisse in vielen anderen deutschen Städten die Straftaten nicht mehr verheimlichen ließen, brach ein Sturm der Entrüstung und eine ungebrochen anhaltende Debatte über Ursachen und Folgen dieser besonderen Silvesternacht herein.

Junge Männer im Überschuss
Doch überraschend waren die Vorkommnisse keineswegs. Vielmehr hätten die Deutschen mit einem realistischeren Blick auf die Ursachen der Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten und Nordafrika sowie vor allem auf die dortigen kulturellen Gegebenheiten gewarnt sein können. So stammt ein Teil der zur Jahreswende übergriffig gewordenen Täter aus Regionen, in denen die Vergewaltigung von Christinnen und Jesidinnen, der Frauenhandel unter den jungen Kriegern, das Köpfen fremder Männer und immer wieder die herrische Verkündigung an die Kuffar „Eure Frauen werden unsere Huren, eure Kinder unsere Sklaven!“ zum Alltag gehören.

Seit dem Sommer kamen eben nicht nur die fast ausschließlich gezeigten Familien aus Syrien, deren Väter allesamt nur Ingenieure oder Ärzte zu sein schienen, zu uns, sondern überwiegend junge Männer aus dem gesamten arabischen Raum vom Maghreb bis zum Zweistromland. Junge Männer auf der Suche nach einer Wohnung, nach einem Lebensunterhalt und natürlich auch nach einer Partnerin. Dass sie bei all dem von ihrer ursprünglichen kulturellen Prägung geleitet werden und nicht von den Vorstellungen ihres Gastlandes, sollte eigentlich niemanden verwundern. Ein Problem dabei: Im Islam gibt es keine Freundin. Es gibt nur die unberührte Braut oder die Ehefrau. Weil jedoch Ehefrauen nur gewinnen kann, wer Geld für das Versorgen einer Familie aufbringt, stecken erfolglose Jünglinge permanent in einem Streuner- und Beutemodus. Wo in einer Gesellschaft der Vielehe einhundert Wohlhabende vierhundert Ehefrauen versorgen können, gehen dreihundert andere Männer leer aus.

Zu den kulturellen Gegebenheiten gesellt sich die demographische Lage. In vielen muslimischen Staaten ringen 3000 bis 6000 Junge um die Stellen von 1000 Alten. Bei Einsicht in die Aussichtlosigkeit dieser Konkurrenz kommt es irgendwann zum Ausbruch von Gewalt, wobei es von der gewöhnlichen Kriminalität bis hin zu militärischen Aktionen eine ganze Palette von Optionen gibt. Besonders Kriege aller Heiligkeitsgrade stellen für die jungen Männer eine Lösung bereit. Der Heldentod beschert umgehend himmlische Freuden. Der Sieg auf Erden verschafft jedoch die Frauen der Unterworfenen. Doch auch da bleiben die Regeln für Mitglieder der eigenen Glaubensrichtung in Kraft. Zieht man jedoch gegen Sektierer oder gar gegen „Jerusalem“ und „Rom“, gibt es bei der Übernahme der Frauen kein Halten mehr.

Bleibende Prägungen
Nehmen nun Frankreich oder Deutschland die jungen Muslime zu sich, um sie vor den „heroischen Lösungen“ zu bewahren, lebt freilich die ursprüngliche kulturelle und demographische Prägung auch im neuen Umfeld weiter. Der einfachste Weg zur Integration in die europäische Gesellschaft wäre natürlich, durch Leistung einen Status zu erringen, der zu einer Wohnung, zur Sicherung des Lebensunterhalts und auch zu einer Partnerin führt. Faktisch gelingt jedoch nur einer Minderheit eine Karriere in Politik, Wirtschaft und Medien. Diese wird gleichwohl bei jeder passenden Gelegenheit als Beispiel für die hohen Gewinne durch Migration präsentiert.

Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Migranten solche Fähigkeiten mitbringen? Bei der Schüler-Mathematik-Olympiade 2011 (TIMSS), die Süd-Korea mit 613 Punkten gewann, schafften die Vereinigten Emirate, Libanon und Tunesien als beste Araber 456, 449 und 425 Punkte – und lagen damit weit unter dem europäischen Schnitt von 500 Punkten. Somit ließe sich allein bei Zuwanderung der Allerbesten aus diesen Ländern eine Verschlechterung des europäischen Mittelwerts vermeiden. Doch um solche raren Könner konkurrieren auch arabische Firmen ohne Unterlass. Und was ist mit den Übrigen? Ihre Sozialhilfe oder ihr Lohn in angelernten Jobs mögen hierzulande höher liegen als ein Topgehalt in der alten Heimat. Aber es reicht eben nicht für ein Leben mit Wohlstand und Ansehen. Einen Status bei nicht-muslimischen Frauen verleiht dies nicht, und die Weiblichkeit der eigenen Gruppe bleibt weiterhin tabu.

Ein erschreckendes Beispiel dafür, wie sich eine solche Konstellation entladen kann, liefert Rotherham bei Sheffield. Die 250.000-Einwohner-Stadt opferte zwischen 1997 und 2013 rund 1400 Mädchen ab elf Jahren – und zumeist in der Unterschicht aufgewachsen – an junge Pakistani, deren Gesamtzahl in dem Ort gerade einmal 8.000 beträgt. Schon seit 2002 gab es Berichte darüber, dass die Mädchen mit Alkohol, Drogen und Schlägen für Gruppenvergewaltigungen und Zwangsprostitution gefügig gemacht wurden. Aber noch bis 2013 wurde vom Bürgermeister bis zum Hausmeister bei der Vertuschung zusammengehalten. Wenn doch einmal etwas durchsickerte, wurde nicht von Pakistani, sondern allenfalls von Asiaten gesprochen; um von jungen Muslimen nicht reden zu müssen, also ein ganzer Kontinent verdächtigt. Polizisten hörten die Mütter nicht an; Feministinnen, die keine Mühe hatten, einen weltberühmten Professor mit gefälschten Anklagen aus dem Amt zu kippen, schwiegen eisern; und professionelle Sozialarbeiter gaben die Verbrechen nicht an die Öffentlichkeit, weil sie Angst davor hatten, von den Medien als Ausländerfeinde hingestellt zu werden. So vergingen achtzehn Jahre, bis im Dezember 2015 erstmals Täter vor Gericht standen.

Nach München ist nun auch Köln ein internationales Markenzeichen. Die Ereignisse am 31. Dezember 2015 am Hauptbahnhof wirken wie eine Wiederholung von Rotherham im Zeitraffer. Das im Sommer 2015 so heiter Verdrängte treibt dabei eruptiv nach oben. Als das Signal für Raub und sexuelle Gewalt gegen hunderte von Frauen erging, versteht die Polizei die Lage durchaus. Vor den Augen des Gesetzes laufen Verbrechen ab, Frauen schreien, ihre Freunde empören sich. Die Beamten fordern Verstärkung an, ihre Führung aber lehnt sogar überregionale Hilfsverbände ab. Zugleich lehnen es die Beamten vor Ort ab, zu den Waffen zu greifen. Dann hätte es an „dem Abend Tote geben können“, rechtfertigt sich ein Kommandeur.

Düstere Aussichten
Haben wir uns den Krieg, aus dem man die ungehindert zur Tat Schreitenden erlösen wollte, ins eigene Land geholt? Und was sagt es über den Zustand unserer Fähigkeit zur Abwehr aus, wenn Frauen von der Polizei im Stich gelassen werden, in nahe gelegenen Nachtclubs jedoch ohne Scheu vor Nomenklatura und Allah Schutz finden, weil deren Türsteher durchaus bereit sind, sich zu wehren? Und wie fürsorglich betreut dürfen sich Bürger sehen, wenn Polizei, Medien und Politik noch fast eine Woche lang versuchen, die Vorkommnisse zu verschweigen, anstatt mit ihnen offen über deren Ursachen und Folgen zu sprechen?

Zu den in diesem Zusammenhang bis dato kaum diskutierten Fakten gehört das Potential der Zuwanderung. Allein aus den arabischen Ländern wollen nicht mehr nur 23 Prozent der Bevölkerung abwandern, wie dies das Gallup-Institut noch 2009 ermittelt hatte, sondern mittlerweile schon 35 Prozent. Dies ergab eine aktuelle Umfrage des Doha-Instituts. Das wären momentan über 130 von insgesamt 380 Millionen Menschen. 2050 streben dann, wenn es nicht noch höher geht, 220 Millionen nach Europa. Dieselbe Untersuchung ergab übrigens auch, dass 85 Prozent der Araber von der Judenvernichtung träumen. Von jeder Million Neubürger, die dann aus diesem Raum zu uns strömen, sind dann 850.000 Antisemiten – ein Geschenk so deutsch wie schon lange nicht mehr. An Abwehrgefühlen, für die man schnell in der Islamhasser-Ecke landet, wird es auf Jahrzehnte nicht mangeln. Die Zeiten werden ungemütlich. 

Gunnar Heinsohn
Prof. Dr. Gunnar Heinsohn lehrte bis 2009 an der Universität Bremen und war ab 1993 Sprecher des Instituts für vergleichende Völkermordforschung. Zu seinen Werken gehört u.a. „Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen“ (Orell Füssli 2003), in dem er den Zusammenhang von Demographie und Kriegsbereitschaft einer Gesellschaft beleuchtet. Heinsohn ist heute freier Publizist und schreibt u.a. für den Blog „Achse des Guten“.