Neue Fellowship
Rotarier an Skulls und Riemen
In Deutschland ist in diesen Tagen die Saison der Wassersportler losgegangen. Ab diesem Jahr sind rotarische Ruderer mit einer eigenen Fellowship dabei.
„Alles vorwärts – los!“ Wenn die Kommandos am Ufer von Seen und Flüssen entlanghallen, dann sind die rotarischen Ruderer hochmotiviert unterwegs. Nicht nur des Sports wegen, sondern auch, um rotarische Freundschaften zu pflegen und gleichzeitig zu helfen. Eine ganze Reihe Rotarier hat nämlich ihr Faible für den Rudersport wiederentdeckt, vor allem rund um Mainz.
Aber von Anfang an: Warum gibt es eigentlich keine Ruderer-Fellowship? Diese Frage brachte Hartmut Jaeger und einige Mainzer Ruderer in den letzten Jahren auf Trab. Sie alle legten sich schon seit langem in die Riemen - oder besser in die Skulls, wie es heißt, wenn man mit jeder Hand ein Ruder bedient. Einige kannten sich so bereits über die Clubgrenzen hinweg, arbeiteten bei Aktionen zusammen. Also, auf in den Papierkrieg und her mit der neuen Fellowship!
Anerkennung im Frühjahr
Mitte März 2016 wurden die rotarischen Ruderer von Rotary International anerkannt – International Fellowship of Rowing Rotarians. Zu finden ist sie im Netz unter der Adresse www.iforr.org. 26 Gründungsmitglieder gab es – inzwischen ist die Zahl auf 30 angewachsen und die Ruderer hoffen im Verlauf des Sommers auf weiteren Zulauf.
Es gibt zwei Boote, die mit wechselnden Mannschaften bewegt werden: „Rotary“ und „Rotary for Kids“. Die Namen zeigen, es geht nicht nur um den Ruderspaß, sagt Hartmut Jaeger vom RC Mainz, der frischgebackene Fellowship-Präsident. „Wir wollen dem rotarischen Leitbild entsprechen und zum Beispiel Kindern mit Adipositas helfen. Und wir nehmen auch an Ruder-Regatten teil. So haben wir die Aktion ‚Rudern gegen Krebs’ unterstützt, durch die viele unserer Mitglieder zum Rudern gekommen sind.“ Stärkste Aktivistin dabei ist die Onkologin Elke Jäger vom RC Frankfurt-Städel, selbst passionierte Ruderin. Sie hofft, mit Ruder-Aktionen bei Betroffenen und Unterstützern mehr erreichen zu können, als nur mit Medikamenten und gut gemeinten Hinweisen.
Um die Boote häufig genug ins Wasser zu bringen, wird rund um Mainz nicht nur stetig trainiert, sondern zukünftig auch eine Regatta der rotarischen Ruderer stattfinden. Die Fellowship-Mitglieder aus den Niederlanden und Frankreich sind an den wechselnden Austragungsorten dann ganz sicher dabei. Und da auch einige ehemalige Leistungssportler mit in den Booten sitzen, sind gute Tipps durchaus zu haben. Mit sportlichen Erfolgen ist daher zu rechnen, ebenso wie mit hohen Spendenerlösen.
Mit den Ruderern unterwegs
Daneben soll es jedes Jahr Wanderfahrten geben, ähnlich wie die von Wolfgang Litzenburger (RC Mainz) schon 2015 organisierte Fahrt auf dem Neckar oder die Tour über die Saarschleife in die Mosel. Jeder, der gerne ein bisschen rudern, die Gegend kennenlernen und dabei noch was Gutes tun möchte, ist zu den sommerlichen Ausflügen eingeladen. „Denn“, bemerkt Hartmut Jaeger stolz, „in der Ruder-Fellowship muss man keinen kennen. Das kommt von ganz allein. Klar ist, man gehört dazu, wenn man die Ruder greift – ob Anfänger oder Profi, motivierter Hobby-Sportler oder langjähriger Ruderer.“
Schon 30 Ruder-Feunde haben sich zusammengefunden – aus Mainz und Umgebung, Mannheim, Heidelberg, Darmstadt oder Rosenheim, sogar aus dem Hunsrück. Selbst Distrikt-Auswärtige möchten gern dabei sein, um sich mit den Mainzern in die Riemen und die Skulls zu legen. Klar ist natürlich: Für ihre Ausflüge picken sich die Ruderer jeweils ein Projekt heraus, dessen Umfeld sie erkunden und das sie letztlich unterstützen wollen.
„Mannschaft ans Boot – hebt auf!“ Wenn die gesamte Ruder-Mannschaft nach einem Ausflug dann das Boot ins Bootshaus trägt, wird längst über mehr als nur den Sport oder Rotary geredet. Denn Fellowship heißt auch Gemeinsamkeit und Freude, wenn die Ruderblätter nicht unentwegt ins Wasser tauchen.
Kontakt und Infos zur Fellowship der Ruderer:
Hartmut Jaeger, hartmut@ah-jaeger.de, www.iforr.org
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