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Kenia

Rotary-Projekt fördert Aussöhnung zwischen Stämmen

06.01.2015

Über Jahrzehnte hinweg kam es zwischen den kleinen, ländlichen Gemeinden im Norden Kenias immer wieder zu gewalttätige Auseinandersetzungen. Viele Menschen fielen allgemeinen Rivalitäten, dem Kampf um zu knappe Ressourcen und Racheakten für Vieh-Diebstähle zum Opfer.

Um das unnötige Blutvergießen zu stoppen, gründeten Rotary Stipendiatin Monica Kinyua und ihre Zwillingsschwester Jane Wanjiru die Children Peace Initiative (CPI) in Kenia, die es Kindern aus unterschiedlichen Stämmen ermöglicht, einander kennenzulernen und Freundschaften zu schließen.

Mit Hilfe eines Rotary Foundation Global Grant und der Unterstützung des Rotary Clubs Del Mar, San Diego, Kalifornien und des Rotary Clubs Nairobi, veranstalteten die Schwestern ein Friedenscamp für Kinder in Baragoi, einer der gefährlichsten Regionen Nordkenias. Noch ein Jahr zuvor waren hier 40 Polizisten getötet worden, die einen Fall von Viehdiebstahl untersucht hatten.

Zu dem Friedenscamp im Mai 2014 kamen Schüler und Lehrer aus sechs verschiedenen Schulen und lernten sich über fünf Tage hinweg besser kennen. Vor den Aktivitäten von CPI Kenya kam es nur während offizieller, bewaffneter Verhandlungen zum Austausch zwischen den Stämmen. Dank der Friedenscamps begegnen sich Kinder und im Anschluss auch deren Familien, zum ersten Mal direkt und können so Vorurteile abbauen.

"Kinder waren bisher noch nie direkt in die Lösung von Konflikten involviert", so Monica Kinyua. "Diese Rolle war den Männern vorbehalten. Durch das CPI Kenya-Programm nehmen Kinder direkt teil am innergemeinschaftlichen Friedensaufbau und zeigen ihren Eltern und ihren Gemeinwesen, wie man friedvoll zusammenleben kann".

Unterstützung durch das Netzwerk von Rotary

Monica Kinyua wandte sich an Rotary um Unterstützung nach einer Reihe von glücklichen Zufällen, die 2011 begannen. Damals wurde die junge Frau gerade für ein Stipendium an der University of San Diego für ein Masterprogramm in Frieden und Recht ausgewählt. Nur wenige Tage bevor sie sich entscheiden musste, ob sie es sich leisten konnte weiter zu studieren, besuchte sie einen Rotaract Club, an dem sie interessiert war.

Hier begegnete sie Carol Kurth, deren Mutter, Rotarierin Janice Kurth, kurz zuvor auf einem Rotary Vocational Exchange einige Zeit in Kenia verbracht hatte. Janice Kurth setzte sich nicht nur dafür ein, dass Monica von ihrem Club, dem Rotary Club Del Mar, ein Stipendium zur Deckung ihrer Lebensunterhaltskosten erhielt, sondern stellte auch den Kontakt zum Rotary Club Nairobi her. Gemeinsam beantragte man schließlich ein Global Grant von der Rotary Foundation für Monicas Friedenscamps mit der Children Peace Initiative (CPI) in Kenia.

Seit ihrem ersten Friedenscamp in Kenia meldeten sich bereits einige Gemeinwesen bei CPI Kenya, die ebenfalls an dem Programm interessiert sind. Am Ende jedes Camps empfehlen zudem Vertreter des Gemeinwesens jeweils ein anderes Dorf, das von dem Programm profitieren könnte.

"Rotary hat mir eine ganz neue Welt eröffnet", so Monica Kinyua. "Viele der Menschen, die ich durch Rotary traf, helfen mir auch heute noch und fördern meine Karriere. Rotarys Engagement im Bereich Bildung und Friedensförderung ist meiner Meinung nach ein sehr wertvoller Beitrag zum Frieden in der Welt".



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