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Seit 90 Jahren

RC Wien feiert Jubiläum an historischem Ort

Heinrich Marchetti-Venier01.12.2015

Der RC Wien feierte auf geschichtsträchtigem Boden – im Grand Hotel in Wien. Dort wurde er vor 90 Jahren gegründet, am 31. Oktober 1925. Er ist damit der älteste Club im Verbreitungsgebiet des Rotary Magazins und der zweitälteste im deutschsprachigen Raum. Nur den RC Zürich gibt es hier schon länger – seit 1924. Der erste deutsche Club, der RC Hamburg, wurde übrigens erst 1927 ins Leben gerufen. Past-Präsident Wolfgang Schallenberg erinnerte in seinem Festvortrag an die Gründer des RC Wien, an die Briten Molloy und Faber. Beide wohnten damals in der österreichischen Hauptstadt, waren aber Mitglieder des RC Donchester und auch an den Gründungen in Prag und Budapest beteiligt.

 

Zur Gründungsfeier in Wien reisten eigens 21 Rotarier aus England an. Unter den Gästen war auch Fred Teele, Vertreter von RI und Spezialkommissar für die Ausbreitung von Rotary in Europa. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehörten auch der Komponist Franz Léhar sowie der Großvater von Past-RI-Dir. Peter Krön. Der RC Wien wuchs schnell und gilt als Vaterclub von Salzburg, Linz, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Baden, Steyr, Bad Ischl und Wiener Neustadt. Die erste und letzte Convention in Österreich und Wien fällt ins Jahr 1931. Heute hat der RC Wien 130 Mitglieder, insgesamt haben die Clubs in und um Wien rund 1000. Präsident Ivo Deskovic begrüßte im Grand Hotel die Vertreter der Wiener Clubs, der Patenclubs und des Kontaktclubs Hamburg. Grußbotschaften kamen sogar aus England. Dem derzeit drängendsten politischen und gesellschaftlichen Thema widmete sich der Gastvortrag des Abends. Eine Sprecherin der UN-Flüchtlingshilfe UNHCR schilderte eindrucksvoll Ursachen, Folgen und Perspektiven des Flüchtlingsdramas mitten in Europa. 

Heinrich Marchetti-Venier

DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.