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Weihnachtstombola des RC Borken

Seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte

Weihnachtstombola des RC Borken - Seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte
Starteten in die 21. Auflage der Weihnachtstombola des RC Borken (von links): Franz-Josef Kampshoff, Michael Bongartz, Jan-Christoph Künstler, Heike Ernst, Präsident Ernst Grimmelt und Hermann Starting. © Edgar Rabe

Mit dem Begriff "Erfolgsgeschichte" sollte man zurückhaltend umgehen. Die Weihnachtstombola des RC Borken darf man nicht nur, man muss sie als echte Erfolgsgeschichte titulieren. In diesem Jahr startet die Lotterie in die 21. Auflage. Und auch diesmal können sich Gewinner über spannende Reisen und beachtliche Geldpreise freuen.

Edgar Rabe25.11.2025

Das Wetter ist mal wieder nicht der beste Freund der Rotarier, doch dagegen helfen wetterfeste Kleidung, ein wärmender Punsch und Motivation. Heike Ernst und Michael Bongartz trotzen dem feinen Nieselregen am ersten Abend des Borkener Weihnachtsmarkts, sie  bieten Lose der Rotary-Weihnachtstombola an und informieren die Besucher und potenziellen Loskäufer über die Verwendung des Erlöses sowie die Gewinnchancen. Auch einige Gründungsmitglieder des RC Borken sind zum Stand gekommen, um auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückzublicken und die 21. Auflage der Lotterie einzuläuten. "Es war 2003, als der Präsident des RC Bad Vilsbiburg zu Gast bei unserem Meeting war. Er berichtete davon, dass die Rotarier dort eine Weihnachtstombola organisieren, bei der ein Auto als Hauptgewinn verlost wird. Und da wir damals eine neue Aktion starten wollten, haben wir uns entschlossen, solch eine Weihnachtstombola auch hier anzubieten", erinnert sich Hermann Starting, der  damals Präsident des Borkener Clubs war. Weil eine solche Tombola nur nach den Bestimmungen des Lotteriegesetzes  veranstaltet werden darf, führte der Antragsweg damals über die zuständige Bezirksregierung Münster. Die gab schließlich grünes Licht, und in der Adventszeit 2004 verkauften die Borkener Rotarier die ersten Lose. Jahr für Jahr sind es 40.000 Lose, die die Borkener auf diversen Weihnachtsmärkten und über zahlreiche Unternehmen verkaufen. 

Was Hermann Starting, Gerd Trinkl, Johannes Dickmann und Rüdiger Middel federführend vor 22 Jahren auf den Weg brachten, funktioniert auch heute noch und ist über die Grenzen Borkens bekannt. "Wir haben dann ziemlich schnell von Sachpreisen auf Reisen als Gewinne umgestellt, was die Attraktivität der Tombola nochmals erhöht hat, weil sich Gewinner wahlweise den Reisewert auch auszahlen lassen können", erläutert Franz-Josef Kampshoff, während die Traube Kaufwilliger vor der Rotary-Hütte wächst. Zwei Frauen zücken ihr Portemonnaie: “Zehn Lose, bitte.” Während Michael Bongartz Lose zur Auswahl feilbietet, informieren sich die beiden Frauen über die Gewinne. Der 1. Preis ist in diesem Jahr eine zehntägige Westeuropa-Kreuzfahrt für zwei Personen (5000 Euro), der zweite Preis  führt die Gewinner nach New York oder bringt ihnen einen Gewinn von 3000 Euro. Weitere Ziele sind Niederlande und Belgien, Südtirol und auch Trier.

Mehr als 20.000 Euro fließen Jahr für Jahr in soziale Projekte, nachdem – wie es das Lotteriegesetz vorschreibt –  ein Drittel der Einnahmen als Gewinne wieder ausgeschüttet werden muss.

Vom Lotterie-Erlös profitieren insbesondere das Krankenhausprojekt des Borkener Clubs im südafrikanischen Simbabwe. Das "Gambu Rural Health Center" sichert seit 2022 die ärztliche Versorgung in einer ländlichen Region nahe der Staatsgrenze zu Botswana. Die Lotterieeinnahmen stützen auch ein langjähriges Herzensprojekt des Clubs, das Kinder aus einkommensschwachen Familien mit Schultornistern versorgt. Die Lebenshilfe Borken, "Die Fähre" – ein Verein, der psychisch erkrankte Menschen und deren Angehörige unterstützt und fördert –, der Rotary Jugenddienst, der den internationalen Jugendaustausch organisiert, die Flüchtlingshilfe der Stadt Borken und das noch junge Projekt "Verabschiedungsraum" im Borkener Krankenhaus sind Nutznießer der Lotterieerlöse. Ebenfalls aus Lotteriegeld hat der RC Borken Hilfe für Opfer der Überflutungen in Gemen (2016) finanziert.

"All das ist möglich, weil Jahr für Jahr viele Bürger und Unternehmen Lose kaufen und unsere sozialen Projekte damit langfristig unterstützen. Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, den Unternehmen und natürlich auch den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Der Beitrag aller macht diese Tombola jedes Jahr so erfolgreich", erklärt der amtierende Clubpräsident Ernst Grimmelt. 

Zum Jahresende werden die Gewinnerlose unter notarieller Aufsicht gezogen und die Siegerlosnummern veröffentlicht. 

Die wahren Gewinner sind die Sozialprojekte, denn rechnet man den Erlös der vergangenen 20 Jahre zusammen, ergibt das eine Gesamtsumme von mehr als 400.000 Euro. Eine Erfolgsgeschichte – mit Fortsetzung.

Edgar Rabe
Edgar Rabe ist nach rund 35 Jahren Redakteurstätigkeit in Hörfunk und Print (Borkener Zeitung) nun im Ruhestand. Als gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und knapp einem Jahrzehnt Einsatz als Sozialpädagoge verfügt er über einen großen beruflichen Erfahrungsschatz. Er ist im RC Lippe-Issel zu Hause und hat 2025 die Funktion des Distriktreporters in D1870 übernommen.
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