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Die Khomani San sind ein Naturvolk in der Kalahari-Wüste. Sie leben bis heute als Jäger in der Region rund um den Molopo River in Namibia und Südafrika. Hier sieht man eine Dorfgemeinschaft an der Feuerstelle.
Das "Eigenheim" der Khomani San sieht etwas anders aus als hierzulande. Sie leben als Halbnomaden und haben deshalb oft keine festen Unterkünfte. Zu den San gehören noch über 60.000 sehr ursprünglich lebende Menschen in Botswana, Namibia, Angola, Zambia, Zimbabwe, Lesotho und Südafrika.
Einige San-Gruppen bauen auch Nutzpflanzen an. Die Khomani San leben noch vollständig als Jäger und Sammler. Die Frauen machen aus gesammelten Samen zudem Schmuck, den sie manchmal auch verkaufen.
Einsamkeit gibt es auch unter den Bushmen. Diese alte Frau versucht ebenfalls, aus Samen ein Kette zu fädeln. Die Kultur der San umfasst auch Felsmalereien und das Wissen um die Zusammenhänge in der Natur, z. B. aus welchen Pflanzen sich trinkbare Flüssigkeiten herauspressen lassen.
Die San wechseln mit den Jahreszeiten ihren Aufenthaltsort. In der Sommerzeit werden nicht sonderlich feste Unterkünfte gebaut, weil die Bushmen ständig von Ort zu Ort ziehen.
Auf ein Pfeifchen (gern auch mit berauschenden Beimischungen) verzichten die Khomani San nur ungern. Die Pfeife wird einfach aus einem Stock gemacht, der ausgehöhlt wird.
Die Khomani San gelten als exzellente Jäger. Dieser Mann versucht, mit der Hand sein Atemgeräusch zu reduzieren, damit das Wild nicht verscheucht wird. Häufig sind die Männer mehrere Tage auf langen Jagd-Exkursionen unterwegs, um für Nahrung zu sorgen.
Ein Rascheln, ein Schuss mit dem Bogen - die Tiere haben keine Chance. Die schmalen Pfeile der Khomani San sind in ein selbstgebrautes Gift getaucht, das aus Käfer-Larven gewonnen wird.
Einige der San-Gruppen, die häufiger Kontakt mit der Zivilisation haben, bekleiden sich inzwischen vollständig. Die Khomani San bevorzugen eine spärliche Bedeckung: Die Männer tragen einen Lendenschurz, die Frauen zusätzlich eine dünne Lederhaut, die als Rock oder als Umhang zum Einsatz kommt.
Eine Frau der Khomani San mit Kind. - Selbst beim Bau einer nächtlichen Unterkunft aus Laub und Ästen wird das Baby nicht abgelegt. Neben Früchten, Beeren und Buschzwiebeln suchen die Frauen auch Straußeneier, deren Schale nach dem Verzehr des Inhalts als Wasserbehälter benutzt wird.
Gern singen und tanzen die Khomani San - bis zur Trance. Und die gesamte Gruppe ist dabei.
Nur wenige der San-Stämme lebten schon immer in der Kalahari, viele der benachbarten Gruppen mussten in die Region ausweichen, als ihr ursprünglicher Stammessitz von Farmern besiedelt wurde.
Die Frauen der Khomani San tragen keine langen Haare und keine Farbe im Gesicht. Einzig die Ketten aus Samen, Holz und kleinen Steinen sind ihr Schmuck.
Zu einem Jäger gehört ein guter Bogen, den jeder Bushmen-Mann selbst baut. Kommt er ohne Beute nach Hause gibt es Kleintier-Diät: Grashüpfer, Käfer, Raupen, Motten, Schmetterlinge oder Termiten in verschiedensten Zubereitungsvarianten.
Fotograf Jörg M. Winkhaus kam auf seiner Reise sehr nah heran an die Bushmen und konnte sehr intime Aufnahmen machen, wie das Foto dieser Frau mit ihrem Baby zeigt.
Die Spenden plus Global Grant  aus dem Projekt sollen den Khomani San helfen, weiter in Frieden und in ihrer traditionellen Art und Weise zu leben.
Feuer lädt auch in Afrika zum Träumen ein... Die Khomani San lebten neueren Forschungen zufolge offenbar viele tausend Jahre isoliert von anderen Völkern. Dadurch konnte sich ihre traditionelle Lebensweise erhalten. Heute drängen sich z. B. Pharmafirmen, die Arzneien der Bushmen kennenzulernen.
Der Zusammenhalt in den einzelnen Gruppen der San ist sehr groß. Auch das sollte das Projekt "Khomani San - Leben in Frieden" weiter befördern. Innerhalb von vier Jahren wurden dafür 763.000 Euro eingesetzt.
Die Besitztümer der Khomani San sind klein. Jede Hütte ist eher ein schlichtes Blätter- oder Grasdach über einer Schlafstätte ohne Decken und Kissen. Lediglich einige Wasserbehälter oder Lederbeutel, dazu ein paar Werkzeuge plus Pfeil und Bogen sowie ein paar Ketten aus farbigen Samenkörnern nennen die Bushmen ihr eigen.
Familientreffen bei den Bushmen: Vor der ersten Kontaktaufnahme gibt es eine Beratung - am Feuer, ganz relaxt. Angst haben die Khomeni San nur vor einem Krokodil, das die Sonne frisst. Denn das bedeutet in ihrer Welt: Eine Sonnenfinsternis kommt über uns - und wer weiß was noch.
Eine junge Bushmen-Frau. - Bereits seit den 50er Jahren gibt es Bemühungen, verschiedene San-Gruppen in Städten und Dörfern der Region anzusiedeln. Bei dieser Gruppe war das noch nicht der Fall - sie leben absolut ursprünglich und sollen diese Lebensweise auch beibehalten dürfen.
Palaver an einer Bushmen-Hütte. - Schon vor 45.000 Jahren lebten die Khomani San so wie heute. Das beweisen auch archäologische Funde. In einer Höhle in Kwazulu-Natal wurden vor einigen Jahren Werkzeuge gefunden, die genauso aussehen wie die, die Khomani San bis heute benutzen.
Da die San keine Schreibsprache kennen, lebt ihre Geschichte durch Erzählungen. Dazu gehört natürlich ein Feuer und ein Pfeifchen. Forscher haben jedoch auch Felszeichnungen der Bushmen gefunden, die mehr als nur Wasserstandorte oder Wegemarken enthalten.
Was die Khomani San machen, tun sie mit vollem Herzen - wie hier der Gesang mit der ganzen Gruppe. Auch die Lieder enthalten Hinweise auf die Geschichte der Bushmen. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben.
So etwas wie Anbetung kennen die Khomeni San ebenfalls - auf ihre Weise. Auf jeden Fall leben sie im Einklang mit der Natur. So darf ein Jäger, nachdem er Beute gemacht hat, eine Weile nicht mehr jagen. Das zwingt dazu, das Beutetier effektiv und bis ins Kleinste zu verwenden - und gibt den anderen Jägern auch eine Chance.
Fotograf Jörg M. Winkhaus nannte dieses Bild "Bushmen Beauty". Ob die Khomani San überhaupt den Begriff Schönheit im Zusammenhang mit menschlicher Erscheinung kennen, ist nicht klar. Für die Dinge in der Natur entwickelten sie dagegen eine unglaubliche Wortvielfalt.
Viele Dinge tun die Khomani San gemeinsam - wie das Vorbereiten neuer Bogensehnen. Dafür werden viele Hände gebraucht. Die Anweisung eines Gruppenchefs ist dafür nicht nötig. Obwohl es so etwas wie einen Chef gibt, dessen Amt auch vererbt wird, können wichtige Dinge nur in der Gruppe entschieden werden. Frauen sind dabei gleichberechtigt.