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Die Fellowship der Motorradfahrer veranstaltet jedes Jahr mehrere Touren - 2016 war eine in die New-England-Staaten an der Ostküste der USA dabei. 24 Biker und Bike-Liebhaber machten sich auf die Reise. Der älteste war 73 Jahre alt und tourte mit seiner Harley ganz selbstverständlich neben den andern, darunter ein weitgereister Gast - aus Südafrika.
So eine richtige Harley Davidson bietet eine Menge Komfort. Kurz nach dem Ausleihen musste jede einzelne erst einmal richtig gecheckt werden. Zum Beginn der Tour Ende August/Anfang September zeigte sich das Wetter im historischen Herzen Amerikas von seiner besten Seite.
Damit der Start der Tour gebührend begangen werden konnte, gab es einen Begrüßungsempfang des lokalen Rotary Clubs Boston (D7930). Hotelmanager Joe Fiorello ist zudem Präsident des Belle Isle Rotary Clubs in Boston und freute sich über Wimpel aus Europa und Souvenirs von der internationalen Tour.
Zum Auftakt der Tour gibts natürlich erst mal eine Einweisung - und die obligatorische, konfessionsübergreifende Andacht. Ausgestattet mit den Tour-Shirts bitten die Teilnehmer um eine gute Reise und unfallfreie Fahrt.
Kurvige Küstenstraßen lagen zunächst vor den Teilnehmern mit ein paar Abzweigungen, die man besser nicht verpassen sollte - deshalb jeden Morgen: zuerst ein Blick auf die Karte. Die Temperaturen waren heiß, aber noch erträglich, der Fahrtwind auf den großen, lauten Maschinen eine Labsal.
"Seid Ihr noch fit? Bei uns ist alles klar!" - Die Strecke Richtung Portsmouth und Acadia Nationalpark war schon mal ein Spaß. Ab und zu konnte man neben dem Blick auf die Mitfahrer auch die Aussicht aufs Meer und malerische Küstenabschnitte genießen.
Wenn eine Truppe von Harley-Fahrern durch die kleinen Küstenorte röhrt, dann schauen selbst die Amerikaner hinter den Gardinen hervor. An der Straße fand sich oft der Hinweis für Motorradfahrer "Ride safe - ride quiet". 
Zu sehen gab es an der Strecke auch den Sommersitz der Präsidentenfamilie Bush oder Hinweise auf Schiffbauer, Händler und Seeleute aus dem 19. Jahrhundert.
15 Harleys und eine Indian suchen einen Parkplatz - da muss die Straße schon etwas breiter sein. In den Pausen gab es Kultur und Sport - viele kleine Museen und Erinnerungsorte, die die Geschichte der Besiedelung Amerikas und den Beginn der Vereinigten Staaten reflektieren, aber auch einen Piraten-Golfplatz, Einkaufsbummel oder der Besuch von Wildgans-Rastplätzen auf den Wiesen ringsum.
So lebten die Siedler in den Neuengland-Staaten kurz nach ihrer Landung in Amerika, lernten die Biker. - Alte Forts und Siedlungsplätze werden hier an jedem Ort erhalten, denn die Region ist die geschichtsträchtigste in den USA. Heute gilt die Gegend als Bildungsmekka - mit berühmten Colleges und Universitäten wie Harvard und Yale.
in manchem Museumsdorf konnte man ganz tief in die Geschichte abtauchen. Museumsführer zeigten das Leben im 17./18. Jahrhundert. Frauen hatten damals ein hartes Leben - heute haben manche eine Harley unter dem Hintern und leben einen selbstbestimmten Alltag (mal abgesehen von den Tour-Etappenzielen, die bereits vorgeplant waren).
Eine Auffahrt für die großen Maschinen hatten nur wenige Hotels - hier jedoch bot sich ein Foto an. Der Abendausflug gestaltete sich indes in kleineren Orten manchmal schwierig. Die rotarischen Biker konnten nur in Klein-Gruppen ein Abendessen finden. Mit dem Andrang von über 20 Personen hatten viele Restaurants einfach ein Problem.
Sensationell leckeres Frühstück erwartete die Biker auf Cape Cod - nötig für einen langen Tag auf dem Motorrad. Bei der Fülle an Leckereien mussten allerdings einige aufgeben - es war einfach nicht zu schaffen. Gut gestärkt gings auf die Tour - das nahe Meer zeigte sich bald mit Sanddünen und Stränden.
Die kleinen weißen Häuschen mit der Holzfassade prägen die New-England-Staaten - eine romantische Kulisse für die Tour der Motorradfahrer-Fellowship (IFMR). Zwischen den Orten hielt manch kleinere Straße eine besondere Prüfung für die Sozia bereit - Schlaglöcher, wie man sie in Deutschland schon gar nicht mehr kennt.
Der Ausflug  in den Acadia Nationalpark erwies sich als Glücksgriff. Dank frühem Aufstehen erlebten die deutschen Biker die beeindruckende Szenerie am Labour-Day-Wochenende fast allein. Erste Spuren menschlichen Ursprungs zeigen, dass hier schon vor 5000 Jahren unsere Vorfahren siedelten.
So eine Harley ist ein schmuckes Gefährt, braucht aber auch hier und da Pflege und Zuwendung. Mehrfach mussten auf der Tour Werkstätten besucht werden. Alle Probleme konnten jedoch behoben werden.
Auszeiten am Straßenrand - wie hier an einer Baustelle - nutzten die Motorradfahrer meist zu einem Schwatz mit den Einheimischen und ein paar Turnübungen.
Bei der Tour auf den Mount Washington zeigte sich endlich mal ein weiter Blick. Auch wenn wegen der begrenzten Parkplatzkapazitäten am Gipfel immer nur eine kleine Gruppe Besucher nach oben fahren konnte - der Ausflug hat sich gelohnt. Oben gab es dann ordentlich Wind.
Noch mal ein Bild von der Küste - rauher Wind, aufgewühltes Meer und sanfte Motorradfahrer. Die Meerluft wollte jeder schnuppern, wenn die Route wieder mal an den Küstenabschnitten entlangführte. Außerdem konnten durch die Pausen am Meer versprengte Biker wieder eingefangen werden.
Mittagspause - erst mal ein Nickerchen! Die Streckenabschnitte waren zwischen 160 und 360 Kilometer lang. Da muss man sich zwischendurch auch mal strecken können. Und so ein Motorrad bietet durchaus viel Platz dafür. Sollen die anderen doch die Umgebung erkunden...
Wenn die Sonne ganz nebenbei solche Ausblicke ermöglicht, dann muss man einfach eine Pause einlegen. Gegen Abend häuften sich die Stopps an der Küstenstraße... Schließlich war die Unterkunft ja organisiert und gesichert. Da ließ sich die besondere Stimmung genießen.
Wenn gehts noch mal los? Und wo wollen wir heute hin? - Eine gute Sozia hat die Eckpunkte im Blick.
Auf den Parkplätzen an der Strecke machte die Truppe der rotarischen Motorradfahrer wohl den größten Eindruck.
Ist doch bisher gut gelaufen... Organisator Christoph Schwarz gönnt sich zwischendurch mal ein Eis. Die gute Stimmung unter den Teilnehmern gab ihm Recht. Natur, Kultur, ein bisschen Sport und ganz viel Motorradfahren quer durch die New-England-Staaten im Indian Summer - das gefiel den Teilnehmern.
Und das Allerwichtigste: Natürlich muss man in Maine Lobster - Hummer - essen. Die Motorradfahrer hatten dieses Festmal öfter auf dem Teller. Meist an beschaulichen Orten mit Blick aufs Wasser, wie hier.
Gleichzeitig folgten sie den Spuren der Pilgrim Fathers, die in New England nahe Cape Cod landeten.
Spitzenausblicke zuletzt noch auf der Newport Bridge - die österreichischen, deutschen und Schweizer Motorradfahrer plus ein südafrikanischer Gast erlebten eine erlebnisreiche Tour mitten in den New-England-Staaten - 2500 Kilometer in zwei Wochen on the road.
Klasse Tour! - Das machen wir mal wieder, waren sich die Teilnehmer bereits am Mount Washington einig. 2017 locken Touren durch Polen, auf Sardinien, nach Kroatien und Griechenland, auf Teneriffa und zur Mandelblüte nach Mallorca. 2018 solls nach British Columbia (Kanada) gehen.