Lemberg/Lviv: Im Zentrum von Lemberg werden Kirchen, historische Gebäude und Statuen so gut wie möglich geschützt, hier die Kathedrale. Ein Angriff auf das reiche kulturelle und geistige Erbe Lembergs wäre ein Angriff auf die westliche Welt.
Lemberg/Lviv: Sie sind die Sargträger bei einer Beerdigung in der Jesuitenkirche St. Peter und Paul. Vier Offiziere ihrer Einheit kamen zwei Tage vorher in einem Militärlager nahe der Grenze zu Polen in Jaworiw bei einem russischen Raketenangriff ums Leben. Nach dem Angriff stand alles in Flammen; die kugelsicheren Westen, die manche der Opfer trugen, waren zerfetzt, berichten Beobachter.
Jaworiw: In der Turnhalle der Schule sitzt Tamara. Sie ist mit ihren beiden erwachsenen Söhnen Andrej und Alexej aus Charkiw geflüchtet, nachdem das Haus, in dem sich ihre Wohnung befand, von russischen Raketen zerstört wurde. Tamara lebte früher mit ihrem Mann in Prypjat, als sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ereignete. Von dort zog die Familie nach Charkiw. Die beiden Söhne entwickelten jedoch schwere Behinderungen. Trotz ihrer Behindertenausweise wurden sie an der Grenze zu Polen zurückgewiesen und sind seitdem in diesem Auffanglager. In ihrer Verzweiflung sagte Tamara, es wäre ihr das Liebste gewesen, wenn sie eine der Raketen getroffen hätte. Ihr Sohn Alexej braucht dringend eine Operation, die die Familie nicht bezahlen kann.