Im gesamten Mittelalter war Venedig stark von der byzantinischen Kultur beeinflusst und erhielt im Spätmittelalter, ähnlich wie Florenz, neuerlich Impulse aus dem Osten, die eine wichtige Voraussetzung für die Renaissance bildeten. Flüchtlinge aus Konstantinopel brachten antike Werke in den Westen, man durchsuchte Bibliotheken nach klassischen Schriften. Die eigenwillige Kunstentwicklung Venedigs reicht jedoch bis in die Frühgeschichte zurück und so unterscheidet sich der gotische Stil Venedigs sehr stark vom sonst gängigen Begriff der Gotik. Kunsthistorisch ist Venedig zur Zeit der Renaissance und des Barock von höchster Bedeutung: Es war der „Gegenpol“ zu Florenz und beherbergte viele Künstler wie Carpaccio, Giorgione, Giovanni Bellini, Tizian, Veronese und später Tintoretto, Giovanni Battista Tiepolo, Guardi und Canaletto.