Vortragsreihe Teil 2
Zivilgesellschaft unter der Lupe
Rotarisch intellektuelles Vergnügen im Rahmen der Vortragsreihe "1820 – Frühlingserwachen". Thema: Interaktion zwischen Bürgern und Organisationen
"Sieben Mal rotarisch intellektuelles Vergnügen in einer Woche" hatte DG Henning von Vieregge versprochen - und die damit geweckten hohen Erwartungen wurden von allen rotarischen Referentinnen und Referenten übererfüllt. Angesichts der insgesamt dreieinhalb Stunden Vortragszeit mit einer Fülle von gehaltvollen Gedanken, Impulsen, Anregungen - auch in den sich anschließenden Diskussionen - können die Distriktreporter hier nur einzelne Eindrücke widergeben. Alle Vorträge wurden aufgezeichnet und können über die Distrikt-Homepage abgerufen werden.
Rotary ist keine NGO, aber gehört zur Zivilgesellschaft – Neue Chancen für eine alte Institution
Der Referent, Rupert Graf Strachwitz (RC Berlin), ist Politikwissenschaftler und Historiker. Er ist praktisch, beratend, forschend und lehrend im Bereich Zivilgesellschaft und Stiftungswesen tätig. Die Entstehung der modernen Zivilgesellschaft erklärt er damit, dass gesellschaftliches Zusammenleben ausschließlich in den Kontexten von Staat und Markt von den Menschen als unbefriedigend empfunden wird. Eine alternative Interaktion von Bürgern und Bürgerinnen in zivilgesellschaftlichen Organisationen bezeichnet er als unerlässlich für den sozialen Frieden und sozialen Wandel.
Kriterien, die eine zivilgesellschaftliche Organisation ausmachen, sind unter anderem Selbstorganisation, Freiwilligkeit, keine hoheitlichen Aufgaben, keine Gewinnorientierung. Zivilgesellschaftliche Organisationen gibt es auch in autoritär regierten Staaten – etwa die Solidarnosc im Polen der Vorwendezeit.
Die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Sektors in Deutschland wird durch folgende Zahlen deutlich: 20 Millionen Bürger sind Mitglieder in 800.000 Organisationen. Im Reigen der unterschiedlichen Organisationsformen sind die Rotary Clubs einzuordnen als "nicht eingetragener Verein" – ohne steuerlich anerkannte Gemeinnützigkeit. Rotary sieht der Referent als Teil der Zivilgesellschaft, unterwegs in den Funktionen Gemeinschaftsbildung und Mittler. Die Verbindung zu einigen der 800.000 "Verwandten" sollte für eine Stärkung der Zivilgesellschaft ausgebaut und gepflegt werden – etwa durch gemeinsame Projekte.
Mehr aus der Veranstaltungsreihe auch unter: www.rotary.de/a17795, www.rotary.de/a17808, www.rotary.de/a17809, www.rotary.de/a17810, www.rotary.de/a17811, www.rotary.de/a17812
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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