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Uganda

Das House Korbach in Kawolokota

Uganda - Das House Korbach in Kawolokota
Nora Kiel (rechts hinten, 10 Jahre) mit Patenkind Rachel (11 Jahre) © Alexander Kiel (alle)

Alexander Kiel (RC Korbach-Bad Arolsen) unternahm eine Reise nach Uganda und überzeugte sich – und seine Clubfreunde - von der Qualität ihrer Hilfsprojekte.

Christian Kaiser12.11.2018

„Sind die Brunnen tatsächlich gebaut? Helfen sie den Menschen vor Ort? Wird das 'Haus Korbach' gut angenommen? Brauchen die Menschen tatsächlich Hilfe? All diese Fragen waren Anlass für meine Reise“,  so Alexander Kiel zu Beginn seines Reiseberichtes vor seinen Clubfreunden vom RC Korbach-Bad Arolsen.

Erste Begegnungen in Kampala...

Die Initialzündung für die jetzt besuchten Afrikaprojekte des Waldecker Clubs erfolgte bereits im Jahr 2016 bei einer Reise nach Sambia. Reinhard Berle (RC Homberg/Efze), Vorsitzender der Hilfsorganisation Tabitha Global Care, hatte seinerzeit für einige rotarische Freunde eine Rundreise zu verschiedenen Hilfsprojekten organisiert. Die mitreisenden Waldecker Rotarier waren von der Armut und der Hilfsbedürftigkeit der Menschen in diesem Gebiet so gerührt, dass sie unbedingt schnellstens helfen wollten.

Haus Korbach, Kampala, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen
Rundherum war auch Afrika zu erleben - wie man es Filmen und TV kennt.

Tabitha Global Care erschien ihnen gleich als der ideale Partner. Sind doch mit Eve Rotthoff, RC Kaufungen-Lossetal, und Lothar Krass, RC Homberg/Efze, weitere Rotarier im Vorstand vertreten. Und – besonders wichtig – sie konnten in Linda Mukisa vom RC Kampala-East eine besonders engagierte zuverlässige Partnerin vor Ort kennenlernen.

Haus Korbach, Kampala, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen
Die neuen Häuser

Schnell waren im Rahmen des von Tabitha Global Care durchgeführten „Dorf in Dorf“-Programms in Kawolokota/Uganda geeignete Förderprojekte gefunden. 

Ist doch Uganda eines der ärmsten Länder unserer Erde. Viele der 35 Mio Einwohner sind Flüchtlinge, aktuell aus dem Süd-Sudan. Die Aidsrate ist sehr hoch, sie liegt bei ca. 50 Prozent. In ländlichen Bereichen gibt es kein fließendes Wasser. Ein Abwassersystem fehlt überwiegend. Die Stromversorgung ist mangelhaft. Moped und Fahrrad dienen als Allzwecktransportmittel.

Die Reise wurde wieder von Reinhard Berle organisiert. Im Zentrum des Besuches stand  diesmal „Tabitha Village“, das „Dorf im Dorf“, ca. 80 km nördlich der Hauptstadt Kampala. Für die Ärmsten der Armen wurden hier sechs Häuser errichtet, darunter auch das „Haus Korbach“.

Haus Korbach, Kampala, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen, House Korbach, Haus Korbach
BAlexander und Nora Kiel vor dem mit rotarischen Mitteln gebauten
Haus Korbach, Kampala, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen
Für die Dorfkinder sind Kindergartenplätze vorgesehen.

In den Häusern wohnen meist Mütter mit Kindern, die von ihren Familien auf Grund von Krankheit (Aids) verstoßen wurden und in bitterer Armut leben mussten. Auch eine auf einen Rollstuhl angewiesene Frau aus dem Sudan hat mit ihren sechs Kindern in einem der Häuser eine neue Bleibe und Schutz gefunden.

In der Mitte des Dorfes steht ein vom RC Homberg/Efze finanziertes Gemeindezentrum, in dem Schulunterricht und Alphabetisierungsprogramme sowie Veranstaltungen und Gottesdienste stattfinden. Auch ein Kindergarten für 50 Kinder ist hier untergebracht. Damit hat das „Dorf im Dorf“ auch eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung der Umgebung.

Haus Korbach, Kampala, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen
Beim Besuch in den Schulräumen war Nora der Stargast.
Brunnen, Wasser, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen
"Der Brunnen ist in gutem Zustand: funktionsfähig, ordentlich, gut geschützt und das Wasser ist sauber." - Die Rotarier inspizierten einzelne Dorfbrunnen.

Darüber hinaus wurden Trinkwasserbrunnen besichtigt, deren Bau der RC Korbach-Bad Arolsen finanziell gefördert hat. Ein Brunnen spendet frisches Trinkwasser für ca. 600 Menschen und trägt enorm zur Verbesserung der Hygiene und damit der Gesundheit der Menschen bei. Alle Brunnen waren in gut gewartetem Zustand.

Mehrere Waldecker Rotarier unterstützen zusätzlich Patenkinder. Ausgewählt werden die Kinder von Linda Mukisa, der „Seele“ von Tabitha Global Care vor Ort. Meist sind es Waisen oder Halbwaisen, häufig infiziert mit Aids. Schon monatlich 30 bis 50 Euro pro Kind in Form von Sachleistungen reichen für Medikamente, Schulgeld, Kleidung und Lebensmittel.  

Für Alexander Kiel und die mitgereiste zehnjährige Tochter Nora war es ein äußerst bewegender Moment, als sie an einer kleinen Lehmhütte mitten im Dschungel ankamen und das erste mal auf „ihr“ Patenkind Rachel und ihre Familie trafen. Die elfjährige Rachel ist mit Aids infiziert. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Mutter und sechs Geschwistern, der Vater ist bereits verstorben. Dank der finanziellen Unterstützung kann sie überleben und zur Schule gehen.   

Alexander Kiel und Tochter Nora kamen mit starken Eindrücken und Erinnerungen nach Waldeck zurück:  darunter fröhliche Kinder, dankbare liebenswerte Menschen, atemberaubende Natur und – extreme Armut. „Ich bin froh, vor Ort gewesen zu sein. Ja, alle Projekte sind bestens umgesetzt. Und ja, die Menschen brauchen Hilfe!“, so der Referent zum Schluss seines Berichtes vor den Clubfreunden.

Infos: www.tabithaglobalcare.com

Haus Korbach, Kampala, Uganda, RC Korbach-Bad Arolsen
"Tschüß - bis bald!" Nora hatte die Kinder schnell ins Herz geschlossen - und diese Nora.