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Niger

Gemeinsam gegen Blindheit

Der RC Frankfurt/?M.-Friedensbrücke beteiligte sich an einer Kampagne gegen Grauen Star und begleitete das Projekt vor Ort

Christian Kaiser15.09.2014

Seit zehn Jahren unterstützen der RC Frankfurt/?M-Friedensbrücke und sein Partnerclub Barcelona-Europa die ebenfalls in Barcelona ansässige Nichtregierungsorganisation (NRO) „Association Wodaabe-Niger“ beim Bau und der Sanierung von Brunnen im Landesinneren von Niger. Nachdem diese Projekte wegen der verschlechterten Sicherheitslage nicht mehr weiterverfolgt werden konnten, fand sich die NRO mit der Stiftung Barraquer (Barcelona) zusammen, um in der sicheren Hauptstadt Niamey eine für die Betroffenen kostenlose Aktion gegen Blindheit durch Grauen Star durchzuführen. Die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit hat beide Rotary Clubs bewogen, auch dieses Projekt zu fördern. Die Frankfurter holten noch ihren zweiten Partnerclub, den RC Straßburg-Süd, mit ins Boot und begleiteten die Aktion vor Ort.

220 Patienten in sechs Tagen
Dank der bereits erfolgten Vorauswahl der Patienten und der guten OP-Begleitung durch lokale Kräfte konnten vom sechsköpfigen OP-Team unter Leitung von Dr. Elena Barraquer in nur sechs Tagen 220 Patienten am Grauen Star operiert werden. Der älteste war 85 Jahre alt, die jüngste Patientin erst zehn. Sie war von Geburt an durch Grauen Star zu 90 Prozent blind und musste nach der OP überhaupt erst sehen lernen. Die Kosten vor Ort von rund 9000 Euro wurden von den drei Rotary Clubs entsprechend ihrer Mitgliederzahl anteilig übernommen. Die Stiftung Barraquer hat für OP und Verbandsmaterial sowie die künstlichen Linsen rund 120 Euro pro Patient aufgebracht. Alle Beteiligten des OP-Teams und der NRO haben ihre Reisekosten privat übernommen und auf Gehalt verzichtet – ist doch das Glück der wieder sehenden Betroffenen der größte Lohn. Das gilt auch für die drei Clubs, die nach dem rotarischen Motto „Brücken bauen, um zu helfen“ mit Spendenmitteln und persönlichem Einsatz beteiligt waren.

Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.