Jahresbilanz
80 Rotary Clubs spendeten 1,8 Millionen Euro

Im rotarischen Jahr 2024/25 unterstützten die 80 Clubs des Rotary-Distrikts 1800 – er umfasst große Teile Niedersachsens und Sachsen-Anhalt – eine Vielzahl regionaler und internationaler wohltätiger Projekte mit 1,8 Millionen Euro aus eigenen Mitteln und gesammelten Spenden.
Distriktgovernorin Mechthild Exner-Herforth aus Walsrode verkündete die beeindruckende Bilanz vor über 300Rotarierinnen und Rotariern bei der jährlichen Distriktkonferenz. Sie betonte: "Wir sind stolz auf die Leistung unserer rund 4.000 Mitglieder, die sich nicht nur materiell, sondern persönlich und aktiv bei und für mehr als 650Hilfsprojekte engagierten. Sie zeigen, wie vielfältig und wirksam gemeinnütziges Engagement regional verwurzelt und gleichzeitig global ausgerichtet sein kann – getragen von ehrenamtlicher Tatkraft, Solidarität und echter Hilfeleistung.Das ist gelebter Dienst am Nächsten."
Schwerpunkt: Kinder- und Jugendprojekte
Allein der Rotary Club Hameln brachte etwa 57.000 Euro für insgesamt 41 lokale Maßnahmen und weitere 90.000 Euro für internationale Projekte auf. Ein großer Teil der Aktivitäten richtete sich an junge Menschen. Gefördert wurden beispielsweise Klinik-Clowns, Kindergärten, Fahrrad-Übungsplätze (zum Beispiel durch den RC Braunschweig-Hanse), Jugendaustauschprogramme, Schulprojekte und Jugendfeuerwehren. Mehrere Clubs unterstützten Kinderhospize – der RC Einbeck-Northeim spendete dafür allein 37.000 Euro. Im jährlichen KidsCamp in Wolfsburg, organisiert von Rotaract (der Jugendorganisation von Rotary), erlebten 60 Kinder aus sozial schwächeren Familien einen besonderen Urlaub.
Zahlreiche Clubs beteiligten sich mit Verkaufsständen anWeihnachtsmärkten, Bastelaktionen oder Adventskalendern für den guten Zweck. So konnte der RC Celle gemeinsam mit dem örtlichen Lions Clubs 44.000 Euro für die Förderung lokaler Vereine und Projekte erzielen. Ostereier wurden mit künstlerischen Motiven versehen (der RC Bad Lauterberg erlöste 9.800 Euro für lokale Jugendprojekte) und verkauft oder Entenrennen auf lokalen Flüssen veranstaltet (zum Beispiel beim RC Soltau). Ergänzend unterstützten fast alle Clubs die lokalen Tafeln – sei es mit Geldspenden oder "Kauf-eins-mehr“-Aktionen vor Supermärkten. Daraus erhielten auch Obdachlose und Frauenhäuser gezielt Unterstützung.
Internationale Hilfe
Ein bedeutender Teil der Gesamtsumme floss in Auslandshilfen – etwa Transporte mit Hilfsgütern (zum Beispiel vom RC Duderstadt-Eichsfeld) für die Ukraine. In Afrika und Asien finanzierte man in Zusammenarbeit mit lokalen Rotary Clubs über Global Grants den Brunnen- und Schulbau, Kindergärten sowie die Förderung von Menschen mit Behinderungen. Rotary International verdoppelt solche Mittel. Auch die Kampagne End Polio Now, die seit 1981 gemeinsam mit der WHO und der Bill-Gates-Stiftung auf die Ausrottung der Kinderlähmung (Poliomyelitis) abzielt, profitiert davon. Zudem reagierten Clubs auf Katastrophen – etwa für Hochwasseropfer in Spanien oder Erdbebenopfer in Myanmar (RC Celle-Schloß), aber auch für die Opfer des Weihnachtsmarkt-Attentats durch die beiden Magdeburger Rotary Clubs.
Umwelt, Kultur und Engagement
Auch der Umweltschutz kam nicht zu kurz: Rotarier leisteten Hands-on-Arbeit bei Baumpflanzungen (zum Beispiel der RC Lehrte-Burgdorfer Land mit Drittklässlern) und entlang des ehemaligen DDR-Grenzgebiets, bekannt als "Grünes Band". Kulturförderung erfolgte ebenfalls: Der RC Peine etwa organisierte ein Konzert im Dom von Braunschweig, an dem über 500 Gäste teilnahmen und das 15.000 Euro einspielte. Ein Benefizkonzert mit dem Knabenchor Hannover auf Initiative des RC Hannover-Eilenriede brachte sogar 57.000 Euro für Krankenhäuser in der Ukraine. Der RC Braunschweig unterstützte die Yehudi-Menuhin-Stiftung mit 10.000 Euro. Diese bezahlt das Honorar von Musikstudenten bei Konzerten in Alten- und Behinderteneinrichtungen.