Ukraine-Hilfe
"Wir sind sehr dankbar und brauchen Eure Hilfe!"
Fritz Hohnerlein (RC Karlsruhe-Albtal) und Armin Staigis (RC Chemnitz-Schlossberg) von der Task Force "Ukraine-Hilfe" waren kürzlich zum zweiten Mal in der Ukraine bei den Freundinnen und Freunden des Distrikts 2232. Ein Gespräch über die Reise mit Armin Staigis
Ihr wart vier Tage in Kiew und Umgebung unterwegs. Was bleibt haften?
Wir waren in einem Land im Krieg! Der erste Luftalarm "begrüßte" uns schon beim Einfahren in den Bahnhof von Lwiw. In Kiew sollten in den Nächten drei weitere folgen. Uns ist nichts passiert, aber Tage später erfolgte ein massiver Angriff auf Kiew. Die Zerstörung des Kinderkrankenhauses zeigt uns die Brutalität der russischen Aggression und das schreckliche Leiden der Ukrainer.
Ich verstehe, dass wir uns in Deutschland nach 79 Jahren Frieden schwertun, diese Kriegslage der ukrainischen Bevölkerung zu erfassen. Man muss es mit eigenen Augen gesehen und in Gesprächen erfahren haben, in Butscha, Moshtshun, Irpin oder auch beim Gedenken auf dem Maidan.
Was leisten die Mitglieder des ukrainischen Distrikts 2232 in dieser Kriegslage und wie steht es um die Zusammenarbeit mit Rotary in Deutschland?
Fritz Hohnerlein und ich konnten an deren Distriktkonferenz teilnehmen. Erstaunlich ist der Mitgliederzuwachs seit Februar 2022 um 41 Prozent auf nunmehr 1500 in 76 Clubs. Hier wird Großartiges geleistet. Der Fokus liegt auf der Hilfe für die ukrainische Bevölkerung in diesem Krieg. Dabei ist man innovativ, schon jetzt ist der Blick auf den Wiederaufbau gerichtet, so auch unter der Überschrift "Green Rotary". Aber wenn ich Vergleiche zum letzten Jahr ziehe, ist auch Erschöpfung zu spüren. Dieser Krieg fordert Opfer, auch in der rotarischen Familie, und eine sehr große Kraftanstrengung von jedem Einzelnen. "Wir sind sehr dankbar und brauchen Eure Hilfe!", das ist der Kernsatz, den Fritz und ich zu unserer Zusammenarbeit immer wieder gehört haben. Das Zusammenwirken ist komplex, zuweilen auch schwierig, aber immer von einem freundschaftlichen Geist getragen.
Worauf kommt es bei unseren Hilfen in nächster Zeit an?
Ich will hier zunächst die mit der Distriktführung in Kiew vereinbarten Schwerpunkte nennen: Medizinische Hilfen in ganzer Bandbreite vom Bau von Sanitätsstationen, Lieferung von Geräten, Medikamenten und Rettungsfahrzeugen; mittlere und kleine Generatoren oder PV-Anlagen zur Energieerzeugung, auch mit Blick auf den nächsten Winter; Aufbereitungsanlagen für sauberes Wasser; Unterstützung von Kinder- und Jugendprojekten. Hierzu können die Clubs ihre eigenen Projekte aufsetzen oder mit Spenden helfen. Die Task Force und die Distriktbeauftragten für die Ukraine-Hilfe bieten hier ihre Unterstützung an.
Wir als Rotarier können der Ukraine nicht den Frieden bringen, aber wir können das unermessliche Leid der Menschen in der Ukraine und der geflohenen Schutzsuchenden mildern und versuchen, ihnen ein Weiterleben in Würde zu ermöglichen. Diese Hilfeleistung ist jetzt unsere Friedensarbeit.
Informationen, Hinweise und Hilfen zur DGR-Initiative "Krieg in Europa – Rotary hilft" unter rotary.de/ukraine und unter rotary-fuer-ukraine.de
Spenden Sie bitte unter dem Stichwort "Humanitäre Hilfe Ukraine" an den RDG:
IBAN DE80 3007 0010 0394 1200 00
für die DGR-Schwerpunktprojekte:
Sanitätsstationen: Projekt 2371
Generatoren/PV-Anlagen: Projekt 2372
Sauberes Wasser: Projekt 2373
Für alle anderen Projekte zur Unterstützung der besonders aktiven Clubs kann zentral unter dem Hinweis "Projekt 2481" gespendet werden.