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Wandern für sauberes Wasser auf Haiti

 - Wandern für sauberes Wasser auf Haiti
Eine Auszeit, die sich auch für Menschen in Haiti lohnen soll, haben Alex und Heiko Straßl geplant. © privat

2.500 Kilometer zu Fuß stehen auf dem Reiseplan von Alex und Heiko Straßl. Ein Jahr lang soll ihre Tour dauern. Und vor allen Dingen - helfen!

17.01.2019

Sich ausgiebig Zeit nehmen, um weit ab vom Alltagsstress der Zivilisation die Welt kennenzulernen, um sich körperlich zu fordern und persönlich zu wachsen – für viele berufstätige Menschen ist das purer Luxus oder einfach nur eine Schnapsidee. Alex Straßl vom Rotary Club Stuttgart-Wildpark und ihr Mann Heiko haben sich diesen Traum erfüllt. Ab sofort sind sie ein knappes Jahr per pedes und per Caravan unterwegs und helfen gleichzeitig, Brunnen in Haiti zu bauen.

18 Jahre lang hatten die beiden schon darüber nachgedacht, sich eine Auszeit zu nehmen und „ihren Traum zu leben“. Mit der Zeit wurde der Gedanke konkreter. In Frage kommende Länder wurden ausgesucht, finanzielle Rücklagen gebildet, recherchiert und schließlich Touren geplant.

Dann wurde es ernst – beide verabschiedeten sich zumindest temporär aus der Arbeitswelt und damit auch aus einer gewissen Sicherheit. Dass sie die Möglichkeit dazu haben, sehen die Geschäftsleiterin aus der Bauindustrie und der Elektroingenieur als Privileg. Darum beschlossen sie, ihre Reise zu nutzen, um gleichzeitig etwas Gutes zu tun.

Die Idee

Für jeden gelaufenen Kilometer – geplant sind insgesamt 2500 – Geld von Unterstützern sammeln. Dazu holte Alex ihren Rotary Club Stuttgart-Wildpark mit ins Boot. Gemeinsam sollen 37.000 Euro gesammelt werden, um drei Gemeinden in Haiti Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.

Bei so viel Not in der Welt fiel die Auswahl nicht leicht. „Haiti ist mir aufgrund der vielen Naturkatastrophen im Gedächtnis geblieben. Und da es uns sehr wichtig ist, den sinnvollen Einsatz der Spenden vor Ort selber zu sehen, wollten wir ein Land unterstützen, das wir bereisen können“, erläutert Alex.

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 Wasser für Haiti

Außerdem habe sie in Haiti die Non-Profit-Organisation „Haiti Outreach“ gefunden, die schon mit mehreren deutschen Rotary Clubs wie dem RC Frankfurt Airport zusammengearbeitet hat. Die Organisation, bei der Nachhaltigkeit und Transparenz höchste Priorität haben, ist zudem von einem Rotarier aus Minnesota, USA, gegründet worden.

Im persönlichen Kontakt mit den Clubs habe sie dann aus erster Hand erfahren, wie dringend die Hilfe in Haiti immer noch gebraucht wird. Und sie vergewisserte sich bei ihnen, dass die Erfahrungen bei der Zusammenarbeit positiv waren.

Neuseeland, USA, Haiti, Neufundland

Idee, Planung, Vorbereitung, Unterstützer – alles abgehakt. Seit 1. Januar sind Alex und Heiko auf der ersten Etappe durch Te Ararora, die Südinsel von Neuseeland, unterwegs. Drei Monate haben sie dafür vorgesehen.

Danach geht es für drei Monate mit dem Camper-Caravan quer durch die USA von Las Vegas nach New York, gefolgt von einem zweiwöchigen Projektbesuch auf Haiti, wo sie eine der Gemeinden bei den Brunnenbauarbeiten unterstützen werden. Als Abschluss schließlich drei Monate Wandern durch Neufundland.   

Vogel-Baltzrufe und Blick auf den Pazifik

Der erste Brunnen ist bezahlt. Für den zweiten haben sie schon über die Hälfte der Kosten gesammelt. Darüber führen die beiden Abenteurer genau Buch auf ihrer Webseite – samt weiteren Details zur Reise und zum Projekt sowie Spendenmöglichkeit und Live-Tracking.

Der Blog-Eintrag vom 7. Januar lautet zum Beispiel: „Wir laufen die ersten Meter, die zum Te Araroa gehören, und genießen spektakuläre Sicht auf den Pazifik genauso wie urwaldähnlichen Wald. Begleitet von Vögeln, deren Baltzruf an R2D2 erinnert, laufen wir einmal um den südlichsten Ausläufer von Neuseeland...“

Gundula Miethke
Rotary International


Interessierte Rotary/Rotaract Clubs, die in der Nähe der Wander- und Fahrtrouten von Alex und Heiko liegen (siehe Website), können sich per E-Mail bei den beiden melden. Sofern möglich, wandern sie zu einer Stippvisite vorbei und stellen das Projekt persönlich vor.