Augenblicke
Wir leben wie im Krieg, nur ohne Waffen
Kriegsfotografin Ursula Meissner in Beirut
Am 4. August 2020 ereignete sich im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut eine Explosion, wobei sich 2750 Tonnen Ammoniumnitrat (nutzbar für Düngemittel und Sprengstoff) entzündeten. 190 Menschen wurden getötet und rund 6000 verletzt. Große Teile des Hafens und der anliegenden Wohngebiete wurden zerstört. Die Libanesen warten noch heute auf Aufklärung der Ursachen. Und das Leid, das die Explosion über die Stadt gebracht hat, ist fortwährend sichtbar und spürbar.
Ursula Meissner aus dem RC Kleve Schloß Moyland ist Kriegsfotografin. Gut eineinhalb Jahre nach der Explosion reiste sie nach Beirut und hielt ihre Eindrücke in Bildern fest. Dabei traf sie beeindruckende Menschen und erlebte großartiges rotarisches Engagement.
Ron Farra vom RC Beirut Cedars meint: „Wir leben wie im Krieg, nur ohne Waffen.“ Die libanesischen Rotarier leisten Immenses für das tägliche Überleben der Hilfsbedürftigen.
Die deutschen Rotarier haben auf den Spendenaufruf des Länderausschusses Deutschland-Libanon im August 2020 mit überragender Hilfsbereitschaft reagiert. Ein Spendenaufkommen von circa 100.000 Euro von vielen Clubs sind durch Distrikt- und TRF-Mittel in etwa verzehnfacht worden und in verschiedene Global Grants eingeflossen, die der Anschaffung medizinischer Geräte in den stark zerstörten Krankenhäusern Saint George, Geitaoui und Karantina dienen. Als internationale Clubs engagierten sich: RC Bad Homburg v.d.H., RC Schenefeld, RC E-Club Distrikt 1860. Der RC Nürtingen hat auf Eigeninitiative Saint George und das Hôpital des Sœurs du Rosaire großartig unterstützt.