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Distrikt 1820

Cycling to Serve

Distrikt 1820 - Cycling to Serve
Das Rotary Cycling Team vor dem Start bei der Skoda Velotour Eschborn/Frankfurt am 1. 5. 2019 © Uwe Simon (3)

Uwe Simon (RC Korbach-Bad Arolsen), deutscher Repräsentant der Rotary Fellowship Cycling to Serve im Gespräch mit Distriktreporter Claus Peter Müller von der Grün

14.04.2021

Uwe Simon, Sie sind Mitglied im RC Korbach-Bad Arolsen und Sie gehören nicht nur der Fellowship Cycling to Serve an, sondern sind auch der Repräsentant der deutschen Gruppe der Fellows und ihr Internationaler Sekretär. Was ist das für eine Fellowship?

Die Fellowship Cyclingt to Serve besteht seit 1981. Gegründet wurde sie in Belgien, schnell sind weitere Länder hinzugekommen. Inzwischen ist sie weltweit vertreten, die Ausnahme ist Südamerika. Daran arbeiten wir aber.

Sind die Fellows eher Rad-Rennfahrer oder Rad-Tourer mit breitem Sattel und aufrechter Haltung?

Der ursprüngliche Gedanke war der Zusammenschluss von Rennradsportlern und -sportlerinnen. So sind auch die Veranstaltungen schwerpunktmäßig für diese Sportart konzipiert. Es gibt aber etliche Mitglieder, die sich durch Aktionen mit Tourenrädern und Mountainbikes in die Fellowship einbringen.

Wo gehen die Touren hin und wo finden die Rennen statt?

Von der Fellowship werden im europäischen Raum im Wesentlichen zwei Veranstaltungen pro Jahr organisiert.

Das erste sind die "4 Days" Jeweils im Frühjahr treffen sich die Mitglieder in attraktiven Regionen, um dort an vier Tagen gemeinsame Radrouten zu fahren. Nehmen wir 2019 als Beispiel: Geraardsbergen, das Zentrum der Tour de Flandern mit der berühmten "Muur" und die Koppelstone-Pisten Flanderns boten unvergessliche Radsporterlebnisse! Im Jahr zuvor stand mit Aix-en-Provence der Mont Ventoux als Highlight auf dem Programm. Attraktives Ziel im nächsten Jahr wird die Toscana mit Siena, im Jahr darauf der Schwarzwald rund um Lörrach.

Wir starten jeweils in drei Leistungsgruppen. So genießt die Cappuccino-Tour mit einer Strecke von 60 Kilometern am Tag die Attraktionen genauso wie die mittlere Gruppe mit 90 Kilometern. Und auch die sportliche Gruppe mit 110 Kilomatern kommt auf ihre Kosten. Für Nicht-Radfahrer wird ein Partnerprogramm in das Rahmenprogramm mit Galaabend eingebunden. Sie können sich vorstellen, mit welcher Empathie hier Wiedersehen gefeiert wird und neue Sportler und Sportlerinnen mit Partnern aufgenommen werden.

Nicht anders ist das bei den im August/September stattfindenden Rotary-Rad-Weltmeisterschaften. Wer sich hier trifft, beobachtet beim Freitags-Einfahren die Freunde und Freundinnen der Altersgruppe. Wie sieht die Form dieses Jahr aus, welche Chancen bestehen auf einen Titel? Bei der Pastaparty werden dann am Abend Technik und Trainingsstand diskutiert. Die Rennen werden am Samstag in verschiedenen Altersgruppen gestartet. Siegerehrung und Charity-Aktivitäten werden am Galaabend präsentiert.

Als internationale Veranstaltung darf die Tour in Tucson/Arizona nicht unerwähnt bleiben. Der Ursprung der rotarischen End-Polio-Now-Bewegung im Radsport. Hier starten jeweils im November über 100 Rotarier auf verschiedenen Distanzen, maximal 100 Meilen! Die unglaubliche Summe von 50 Millionen US-Dollar wurde seit 2007 bei diesem Event für End Polio Now erradelt.

Wofür engagieren sich die Radamateure unter den Rotariern – für die eigene Gesundheit und für das selbstlose Dienen?

Die Idee, über den Radsport Charity-Projekte zu lancieren, wird immer populärer. Der Erfolg von End Polio Now ist hier sicherlich ein Schlüssel. Die eigene Fitness und Erhaltung der Gesundheit mit einem guten Zweck zu verbinden, ist für jeden Rotarier herausfordernd. Sehen Sie auf rotary.de und im Rotary Magazins der letzten Jahre nach! Viermal wurde das Race Across America von einem Rotary-Team bestritten, über eine Million Dollar in 2019 als Ergebnis, dazu noch Teamsieger in der entsprechenden Teilnehmergruppe! Verschiedene Clubs und auch Einzelfahrer organisieren Fahrten zu Partnerclubs oder charismatische Stätten, um neben dem rotarischen Gedanken auch den gemeinnützigen Gedanken zu fördern. Dabei sind Spendenvolumen im fünfstelligen Bereich erzielt worden. Dieses Jahr sind trotz der ungewissen Pandemie-Situation Touren von Fulda nach Szeged (RC Rhön) und von Kitzbühel nach Paris (RC Kitzbühl) geplant. Rotaract 1860 möchte außerem alle Cluborte in seinem Distrikt erradeln – vieles ist in Planung.

Mir liegt neben Polio das "Buffalo-Bike" am Herzen, ein stabiles Fahrrad, das in entlegenen Regionen der Entwicklungsländer von World Bicycle Relief als Motor der Mobilität eingesetzt wird.

Was beeindruckt die Spender denn am meisten an der Fellowship, so dass sie für deren Anliegen Geld geben?

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Das Team des "Epic Ride against Diabetes" (2019) vor dem Start der Etappe Amsterdam-Zwolle, von links: PDG Robert Morris (RC of Lewisham and Penge), Wolfgang Schulz (RC Friedrichshafen-Tettnang), Uwe Simon (Fellowship Cycling to Serve) und Edwin A. Velarde (RC Westlake Village)

Ich denke, die Bereitschaft, Zeit in den Dienst herausragender Projekte zu stellen, ob auf dem Rad oder organisatorisch, wird von Spendern honoriert. Ist die Freude an der eigenen Leistung so offensichtlich, und stimmt die Präsentation, wirkt das auch auf Spender und Aktive motivierend. Häufig setzen sich die Fahrer Ziele, die mit einer Spende verbunden sind oder bieten Kilometer-Patenschaften an.

Organisieren die Radfahrer auch Projekte mit anderen Aktionsgruppen innerhalb der rotarischen Familie?

Die RI Convention 2019 in Hamburg war eine beispielhafte Gelegenheit für solche Verknüpfungen. Eine Rotaract-Gruppe radelte von Sion in Frankreich nach Hamburg, Edwin Velarde/Californien, Vorstand der Rotary Diabetes Action Group, nutzte seine Fahrt von London nach Hamburg in wechselnden Teams dazu, Aufmerksamkeit für den ebenfalls pandemisch verlaufenden Diabetes zu wecken.

Beim 1. Mai-Rennen in Frankfurt nehmen regelmäßig Mitglieder der Fellowship und des Rotary Cycling Teams (RCT) im Rahmen des Jedermann-Rennens teil. Auch hier gilt: Radeln für End Polio Now. Dazu eine brandneue Nachricht: Die Rotary-Rad-Weltmeisterschaft 2022 wird in Bad Homburg im Rahmen des Grand Prix Bad Homburg ausgetragen Auch das dank Mitgliedern des RCT und der Fellowship!

Wie können die Freunde in den Clubs mehr erfahren über die Fellowship Cycling to Serve?

In diesem Rahmen kann ich nur mit ausgesuchten Informationen Interesse für die Fellowship wecken. Sie können sich auf der internationalen Homepage www.cyclingtoserve.org über die vielfältigen Angebote, und Aktionen umfassend informieren oder Kontakt aufnehmen.

Ich selbst biete auf der Rotary Vortragsbörse einen Vortrag zur Fellowship in Verbindung mit World Bicycle Relief an oder bin über ugsimon@t-online.de erreichbar.