RC Bruchsal-Schönborn
Ein Herz für Kinder
Rotary Bruchsal-Schönborn hilft Kindern der Villa Kunterbunt: Hier bekommen Kinder Stütze, Halt und Orientierung.
In der Spöcker Straße 3 des Bruchsaler Stadtteiles Büchenau verraten bunte Zaunpfähle, dass begeisterte Kinderhände gelungene Malerarbeiten vollbrachten. In mehreren angrenzenden und vorbildlich gepflegten Gebäuden befindet sich das private Kinderheim "Villa Kunterbunt", das im Sommer 1993 gegründet wurde. Insgesamt werden dort aktuell 203 Kinder und Jugendliche zwischen einem Monat und 18 Jahren betreut, und zwar in verschiedenen Angebotsformen mit insgesamt 63 Mitarbeitenden, drei ErzieherInnen in Ausbildung und zwei im freiwilligen sozialen Jahr, respektive im Bundesfreiwilligendienst, auch neun Honorarkräfte als externe Berater.
Das Angebot des erfolgreichen und bei Eltern und in der Fachwelt gleichermaßen geschätzten Hauses umfasst familienorientierte Wohngruppen, Inobhutnahmen in Krisenfällen, Kontakte zu Erziehungsstellen und Pflegefamilien, auch Sonderpflegestellen für komplexe Herausforderungen, Tagesgruppen, intensivpädagogische Tagesbetreuungen "Taka-Tuka" und spezifische Hilfen für Kinder im Vorschulalter. Mechthild Wisser-Hasenfuß ist Trägerin der Einrichtung und Verwaltungsleiterin, ihrem Zeutern-stämmigen Ehemann Hermann Hasenfuß, Heilpädagoge und Jugend- und Heimerzieher, obliegt die Gesamtleitung des auch dezentral aufgestellten Kinderheimes.
Das rotarische Trio mit Präsident Dr. Manfred Rohr und den beiden Rotariern Thomas Ries und Johann Beichel wurde von dem Ehepaar Hasenfuß und Heike Heming-Rapp, die sich um Pflegefamilien kümmert, über Arbeit, Konzept und Ziele des Hauses umfassend informiert. Die Nachfrage nach Unterbringungsplätzen sei enorm und ungebrochen, weil die Anzahl der Kinder, die einer speziellen, professionelle Betreuung und Zuwendung bedürfen leider steige. Denn je mehr Eltern ihren Verwöhn-Modus "Möchtest Du…" mit förderlicher Erziehung verwechseln, desto stärker sind außerfamiliale Einrichtungen, wie Kinderheime, Kitas und Grundschulen dazu gezwungen, Spielregeln des Zusammenlebens mit liebevoller Konsequenz und angemessenen, pädagogisch sinnvollen Sanktionsritualen aufbauend zu trainieren. Wer seinen Kindern in ersten Lebensjahren Stütze, Halt und Orientierung verweigere, erschwere deren Weltaneignung und Integrationsfähigkeit. Denn Kinder haben im Vorschulalter selten vernünftige Argumente für ihre bisweilen egoistischen und wenig gruppenkompatiblen Einzelfallentscheidungen. Entsprechend willkürlich und unbegründet sind ihre Vorlieben und bisweilen destruktiven und/oder trotzig-verschlossenen Reaktionen.
Die Unterstützung Rotarys mit 3000 Euro ist für "InPäT", Intensive Pädagogische Tagesbetreuung innerhalb einer KiTa gedacht als einjähriges Pilotprojekt im Kindergarten "Campulino" in Philippsburg - mit dem Ziel, Kinder mit herausforderndem Verhalten in KiTas adäquat zu begegnen. Verhaltenstherapeuten sind dabei beratend involviert.
Johann Beichel
