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Rotarius schreibt

Scheinbar

Rudolf Rotarius16.02.2015

Das Land der Dichter und Denker ist auch ein Land der Stifter und Schenker, wie es in einer aktuellen Übersicht zur Lage der Stiftungen in Deutschland heißt. Doch während sich Politik und Wirtschaft in freundlichen Konjunkturaussichten sonnen, sehen unsere Stiftungen schon seit Längerem schwarz. Weil es kaum noch Zinsen gibt, stehen dem Großteil der Gönner immer weniger Mittel für ihre zumeist gemeinnützigen Zwecke zur Verfügung. Über die Hälfte der Stifter im Lande hat deshalb große Zweifel, dass sie ihr Kapital erhalten können.


Wir reden von 20.150 Stiftungen, die rund 70 Milliarden Euro verwalten. Das hört sich imposant an, doch der schöne Schein trügt: Die meisten Stiftungen verfügen nur über wenig Kapital und können nur die Erträge ausschütten. Sechs von zehn Stiftungen können selbst bei guter Zinslage keine großen Sprünge machen; jede dritte hat weniger als 10.000 Euro im Jahr zu verteilen.


 Das jedoch sind oft die Einrichtungen, die einzelne Wohl­täter für ganz bestimmte, oft lokale kulturelle oder soziale Zwecke gegründet haben. Jetzt fehlt das Geld. Da ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass in dem
einen oder anderen Fall die Rettung von einem Rotary Club
erwartet wird.