Über 1.200 Menschen strömen zur rotarischen Baumpflanz-Aktion

Mia ist drei Jahre alt und weiß genau, was sie will: "ganz viele Bäume machen". Bewaffnet mit einem Schippchen, macht sie sich auch gleich an die Arbeit. Mias Familie hilft tatkräftig mit. Für eine Spende von 5 Euro konnte sie einen Eichen-Setzling erhalten und unter der fachkundigen Anweisung der Förster des Forstamts Langen auch gleich in die Erde setzen. Mias Eltern pflanzten gleich fünf der Nachwuchs-Bäumchen und hatten ihren Spaß dabei. Große Freude herrschte auch bei den Rotary Clubs Dreieich-Isenburg und Offenbach-Dreieich, die zu dem Wald-Aktionstag am 6. November in den Koberstädter Forst eingeladen hatten.

Mehr als 1.200 Menschen, darunter zahlreiche Familien, strömten in das Waldstück auf der Grenze der Gemeinden Dreieich und Langen, um ihren Beitrag zu einer großangelegten Neubepflanzung zu leisten. Denn Orkan "Bernd" hatte vor zwei Jahren eine Schneise der Verwüstung in dem beliebten Erholungsgebiet hinterlassen. Die folgenden Hitzesommer setzten dem Wald zusätzlich zu. 

Doch nun werden an einem einzigen Tag dort 1.000 Eichenbäumchen gepflanzt. Mit solch einem Erfolg hatte keiner der beiden Clubs gerechnet. Um 10 Uhr begann die Aktion. Schon um 10.30 Uhr war der Andrang so groß, dass Forstamtsleiter Melvin Mika Verstärkung für sein Team anfordern musste. Die Förster führten die freiwilligen Pflanzer gruppenweise in das Gebiet, erklärten genau, wie ein Setzling in die Erde gepflanzt werden muss und achte-ten darauf, dass weder der Waldboden und die neu gepflanzten Bäumchen noch die eifrigen Helfer Schaden erlitten.

Eine halbe Stunde vor dem Ende des Waldtags um 15 Uhr waren schon alle 1000 Bäumchen vergeben. Auf Dauer wollen die Clubs auf der Fläche von zwei Hektar insgesamt 10.000 neue Bäume ansiedeln. Die Mittel dafür sind vorhanden. Allein an dem Waldaktionstag konnten rund 9.000 Euro an Spenden eingenommen werden, weitere sind fest zugesagt. Die größte Einzelspende in Höhe von 2.500 Euro überbrachte der Arzt und Rotarier Dr. Michael Schöfer vom Fachärztezentrum Langen.

Natürlich legten die Rotarierinnen und Rotarier auch selbst Hand an, pflanzten mit, sammelten Spenden für die Bäumchen ein, teilten Setzlinge aus oder koordinierten die langen Schlangen der auf ihren Einsatz Wartenden. Unterstützt wurden sie dabei von 13 Helfern vom Roten Kreuz und sieben Mitarbeitern der Firma "All Service" des Rotariers Peter Haller. Um 11 Uhr fand sich prominente Unterstützung ein: Bundestagsabgeordneter Björn Simon, Landrat Oliver Quilling und die beiden Bürgermeister von Dreieich und Langen, Martin Burlon und Jan Werner, hatten sichtlich Spaß beim Buddeln im Waldboden.

Schon im Vorfeld hatten die beiden Rotary Clubs rund 15.000 Euro für die Aktion gespendet. Zusätzlich zur Pflanzerei errichteten sie im Koberstädter Forst eine Beschilderung für den "Rotary-Wald", eine Infotafel und zwei Holzbänke, die den Ort für Spaziergänger aufwerten. Für die Clubs stellt diese Hands-On-Aktion ihr Leuchtturmprojekt für 2021 dar. Doch es ist nicht ihr erstes gemeinsames Projekt. Seit vielen Jahren übergeben sie zusammen den überregional bekannten "Rotary Sozialpreis". Als Zeichen der Wertschätzung und Motivation für ehrenamtliches Arbeiten belohnen sie engagierte Bürger, Initiativen und Vereine mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 10.000 Euro.

Kim Bagus