Virtuelle Weltreisen mit Rotary

Hamburg Leuchtfeuer betreut seit mehr als 25 Jahren chronisch Erkrankte, betreibt ein Hospiz und mit dem "Lotsenhaus" ein Angebot für Hinterbliebene. Seit zwei Jahren gibt es mit "Festland" ein Wohnprojekt an der Elbe mit 27 barrierefreien Wohnungen für junge, chronisch kranke Menschen. Bedingt durch die Erkrankungen sind die meisten der Bewohner nicht in der Lage, längere Zeit das "Festland" zu verlassen oder gar zu verreisen. Grund genug für die Mitglieder des noch jungen RC, ihre Aufgaben dort wahrzunehmen: Der mit einer großen Kochinsel ausgestattete Gemeinschaftsraum lädt geradezu ein, während der virtuellen Reise gemeinsam die Kochlöffel zu schwingen und auch kulinarisch fremde Welten zu erkunden.

Hawaii und Afrika

Die erste Reise im vergangenen November führte nach Hawaii, fachkundiges Erarbeiten eines Hula-Tanzes brachte die Gruppe sofort in Stimmung, zur anschließenden Stärkung zelebrierten die Teilnehmer selbstgemachte Poke Bowls. Die zweite Reise führte vor kurzem nach Afrika — während des Vortrags schalteten sich via Zoom-Konferenz rotarische Freunde hinzu: Lilian Mbula aus Mombasa (Kenia) und Annie Ninyesiga aus Kampala (Uganda) berichteten der "Reisegruppe" aus erster Hand über ihre jeweiligen Länder und Projekte und beantworteten die Fragen der "Festland-Bewohner".

Brücken geschlagen

Absoluter Höhepunkt war die Familie von Nelly, Freunde von Freunden, ursprünglich aus Angola und seit vielen Jahren in Hamburg lebend, die auf Anfrage nicht nur Rezepte für ein "typisch afrikanisches Gericht" lieferten, sondern gleich mit Mutter, Kindern und Bruder anreisten, sämtliche originalen Zutaten mitbrachten und allen "Weltreisenden" einen Kochkurs präsentierten. Mit diesem zweiten Reisetag schlugen die "Maritime Motioners" sogleich mehrere Brücken — zwischen den Bewohnern des "Festlands" und sich sowie zwischen den Kulturen selbst: Rotary at its best. Schon jetzt sind alle gespannt darauf, wohin die Reise am Sonnabend, 25. März 2023, gehen wird.

Sven-Olof Carlsson