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Action Group hat neuen Namen

Rotary Aktuell - Action Group hat neuen Namen
Projektbesuch durch Bundesminister Gerd Müller in einem Krankenhaus in Nigeria © Ute Grabowsky/photothek.net

Die Rotarian Action Group for Population and Development (RFPD) heißt jetzt Rotary Action Group for Reproductive, Maternal and Child Health (RMCH). Seit Ende 2019 läuft eine landesweite Familienplanungskampagne in Nigeria. Das Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt.

01.09.2020

Das Board of Directors von RI änderte den Namen Rotarian Action Group (RAG) in „Rotary Action Group“, um Offenheit, Attraktivität und Sichtbarkeit der RAGs zu verbessern; sie wurden aufgefordert, ihre Zugehörigkeit zu den RI-Schwerpunktbereichen zu zeigen. Mit dem neuen Namen ist RMCH (vorher RFPD) als Ressource für Club- und Distriktprojekte im Schwerpunkt Gesundheit von Mutter und Kind einschließlich Familienplanung zu erkennen. Das neue Logo weist auf Gleichberechtigung, Abstand zwischen den Kindern (Child Spacing) und Ermächtigung der Frauen hin. Der kürzlich von 40 Frauen gegründete „Tonkyeoung RMCH Club“ in Südkorea widmet sich ganz diesem Schwerpunkt, bei dem es weltweit Nachholbedarf gibt.

Die Völkergemeinschaft hat ihr Ziel, bis 2015 allen Menschen Zugang zu Familienplanung zu verschaffen, nicht erreicht; 2019 hat sie sich verpflichtet, dieses Ziel nunmehr bis 2030 zu erreichen. Damit kann in vielen Ländern die hohe Müttersterblichkeit um 30 Prozent gesenkt werden. Eine der größten Herausforderungen Afrikas ist das Bevölkerungswachstum; mit durchschnittlich 4,5 Kindern bringen Afrikanerinnen beinahe doppelt so viel Nachwuchs zur Welt wie Frauen anderer Kontinente. Mehr denn je zeigen sich die Auswirkungen des Bevölkerungswachstums: erhöhte Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Wasser, Wohnraum, Energie, Transport und im Gesundheitswesen. Dies trägt bei zu ökologischer Verschlechterung, zunehmenden Konflikten und einem höheren Risiko von Katastrophen wie Pandemien. Mitten in der Coronapandemie ist klar geworden, wie schwierig es ist, soziale Distanz zu schaffen in einer Welt, in der acht Milliarden Menschen leben. Entwicklungsminister Gerd Müller schreibt in seinem neuen Buch „Umdenken – Überlebensfragen der Menschheit“: „Familienplanung muss in allen Partnerländern Schwerpunkt der Zusammenarbeit für die Zukunft sein.“

Landesweite Familienplanung

Die Rotary Foundation (TRF) genehmigte 1995 das Pilotprojekt „Child Spacing and Family Health“ in Kaduna State, Nigeria, das RMCH, damals RFPD, initiierte. Dabei wurde die Contraproductive-Prävalenz-Rate (CPR) nachweislich von drei auf 27 Prozent gesteigert. Die Action Group replizierte das Projekt sukzessive in anderen Staaten Nigerias, die darum baten. Das nigerianische Gesundheitsministerium (FMOH) äußerte 2016: „This is exactly what Nigeria needs“ und erteilte ihr Mandat. Die Action Group setzte die Entwicklung des Projekts fort, stärkte das staatliche „Maternal and Perinatal Death Surveillance and Response“-System mit „Obstetric Quality Assurance (OQA)“ und digitalisierte die Datenerfassung. Seit Ende 2019 läuft das mehrjährige Rotary-Projekt „Landesweite Familienplanungskampagne in Nigeria“, an dem sich alle Distrikte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Hunderte Clubs beteiligen. Die UN Sustainable Development Goals 2030 (SDGs), zu denen Rotary mit sieben Schwerpunkten beiträgt, sind nur erreichbar, wenn NGOs, Stiftungen und der Privatsektor dazu beitragen. Seit Beginn des Jahres lädt Rotary auch Nicht-Rotarier ein, Mitglied der Rotary Action Groups zu werden. RMCH ruft dazu auf, der Rotary Action Group beizutreten und auch Verwandte, Freunde, Bekannte als Mitglieder zu gewinnen.

Robert Zinser

Infos und Mitgliedsanträge: rotaryrmch.de oder über kontakt@rotaryrmch.de