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Borkener Serviceclubs helfen vielfältig nepalesischen Erdbebenopfern

Rotary Aktuell - Borkener Serviceclubs helfen vielfältig nepalesischen Erdbebenopfern
Das Bergdorf Tatopani wurde durch das Erdbeben unbewohnbar. © privat

Schnell, direkt, nachhaltig

01.11.2019

Viereinhalb Jahre, drei Borkener Serviceclubs, eine einmalige Geschichte:
Als die Erde in Nepal im April 2015 bebte, trafen der Rotary Club Borken, die Lions Borken und der Soroptimist Club Borken/Westfalen zusammen, um sich über Hilfsmaßnahmen zu beraten. Drei Wochen später bebte die Erde erneut, 8800 Menschen starben, es gab unzählige Verletzte und mehr als 800.000 Menschen wurden obdachlos.
Unter Federführung der Rotarier wurden knapp 190.000 Euro gesammelt und in zehn kurz-, mittel- und langfristige Projekte gesteckt. Wieder und wieder reisten die Rotarier Christoph Rüssel und Remigius Einhaus sowie der Nepal-Kenner Felix Bresser gemeinsam in die Krisenregion, um die zielgerichtete Verwendung der Mittel sicherzustellen.
Zunächst wurden bis Anfang 2016 medizinische Camps in zwei abgelegenen Bergdörfern organisiert, in denen vier Ärzte und neun Krankenpfleger 69 Erdbebenopfer unter schwierigsten Bedingungen operierten und 1221 weitere Patienten medizinisch versorgten. Einige der Erdbebenopfer, die über die lokalen Radiosender und Zeitungen von dieser Borkener Hilfsaktion erfahren hatten, nahmen einen Fußmarsch von zwei Tagen auf sich oder wurden, zum Teil mit offenen Frakturen, dorthin getragen.
Eine weitere wichtige Hilfsmaßnahme war die medizinische Versorgung von 350 Obdachlosen, die aus dem völlig zerstörten Bergdorf Tatopani evakuiert werden mussten. Für sie wurde am Rande der Hauptstadt Kathmandu das Zelt­lager „Camp Hope“ errichtet. Hier lebten die Menschen über 34 Monate, wobei mehrere Familien mit jeweils 20 Personen in einem Zelt untergebracht waren.
Besonders schwierig war die Situation für die Kinder. Sie hatten ihre Heimat, ihre Schulen und oft sogar ihre Eltern verloren. Hier wollte die Nepal-Hilfe vor allem unterstützen. Mit der Auflösung von „Camp Hope“ wurde für die 75 Kinder ein Haus gemietet und entsprechend umgebaut. Dort wurden sie von sechs Erwachsenen betreut, sodass sie weiter zur Schule gehen konnten, während ihre Eltern anfingen, ihr neues Zuhause in der Nähe ihres zerstörten Dorfes Tatopani aufzubauen. Zudem wurden für die Kinder Sport- und Freizeitmöglichkeiten geschaffen und auch die Kosten für die medizinische Versorgung der Schüler übernommen.
Der größte Teil der Spenden, rund 120.000 Euro, floss in den Bau des neuen erdbebensicheren Schulgebäudes „Borken Building“ an einem Berghang in der Nähe Tatopanis. Die Kinder, die teilweise einen Fußweg von jeweils zwei Stunden auf sich nehmen müssen, werden dort seit September dieses Jahres wochentags von zehn bis 16 Uhr unterrichtet. Auch die Inneneinrichtung wie Stühle und Bänke konnte mithilfe der Borkener Spendengelder angeschafft werden.