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Japan

Die unbeachtete Schnittmenge

Parallelen zwischen Rotary und den Pfadfindern sind zahlreich, das Potential daraus bleibt hierzulande ungenutzt

01.10.2015

Im August fand in Japan das 23. Weltpfadfindertreffen (Jamboree) statt. 32.000 Jugendliche und Helfer kamen aus der ganzen Welt für 14 Tage in einer riesigen Zeltstadt zusammen. Freundschaftsabzeichen, Kulturtage, internationale Märkte –  das sind nur Beispiele des weit gefächerten Programmes. Eine zentrale Unternehmung war der Besuch des Friedensparkes in Hiroshima.

Die pfadfinderische Erziehungsmethode – basierend auf einem Wertesystem durch Pfadfindergesetz und –versprechen - will dazu beitragen, die Entwicklung von Jugendlichen zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu fördern, die eine aktive und konstruktive Rolle ihrer Gesellschaft spielen („creating a better world“). Das soziale Engagement, das „Dienen“ in der Gesellschaft lässt sich sehr gut im Symbol der „Guten Tat“ darstellen. Die Parallelen zwischen den Vier-Fragen-Probe und dem Pfadfindergesetz, -versprechen und -motto “Allzeit bereit!” sind sehr groß. So ist es nicht verwunderlich, dass auf Anregung britischer Rotarier, die auch Pfadfinder sind/waren, Anfang der 90er Jahre die International Fellowship der Scouting Rotarians (IFSR) ins Leben gerufen wurde.

Diese Gemeinschaft will als starke internationale Plattform von Rotariern, die zugleich Pfadfinder sind, die Pfadfinderbewegung auf lokalen, nationalen und internationalen Ebenen zu fördern – z. B. rund 1300 US-amerikanische RCs sind aktiv dabei.

Leider ist Deutschland immer noch „Diaspora“, was die rotarische Bruderschaft der Pfadfinder betrifft, obwohl sicher sehr viele Rotarier in ihrer Kindheit und Jugend bei den Pfadfindern waren. Die Pfadfinderbewegung ist aus rotarischer Sicht auf jeden Fall unterstützenswert – nicht nur wegen der vielen inhaltlichen Gemeinsamkeiten. Die IFSR wird sich sehr über noch mehr Mitglieder aus Deutschland freuen.