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Rotary Aktuell

Jetzt kommen die Themenclubs

Rotary Aktuell - Jetzt kommen die Themenclubs
© Illustrationen: Martin Künsting

Was in anderen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wurde, wird jetzt auch hierzulande Realität

01.04.2024

Über Jahrzehnte versuchte ein begeisterter Rotarier namens Mark, seine Schwester Erin davon zu überzeugen, ebenfalls Rotarierin zu werden. Ihr ganzes Erwachsenenleben lang hatte Erin sich ehrenamtlich engagiert – von der Bekämpfung häuslicher Gewalt bis zum Musikunterricht. Doch das traditionelle Modell von Rotary mit wöchentlichen Treffen hatte sie nicht überzeugt. Als sie in der Türkei lebte, entwickelte sie ein Interesse am Engagement gegen Menschenhandel, um ausländischen Studentinnen zu helfen, nicht gutgläubig in die Fänge von Menschenhändlern zu geraten. In diesem Zusammenhang erfuhr Erin von einem Rotary-Themenclub, der sich ebendiesem Thema verschrieben hatte: dem Kampf gegen den Menschenhandel. Seine Mitglieder, verteilt auf der ganzen Welt, treffen sich zweimal monatlich per Zoom. Erin wurde Mitglied, und Bruder Mark war glücklich, dass Rotary es dank eines neuen Clubmodells geschafft hatte, seiner Schwester ein attraktives Angebot zu machen. Mark, mit Nachnamen Maloney, war zu der Zeit übrigens Präsident von Rotary International.

Auch Jan Mittelstaedt, seit Dezember 2023 Rotary Coordinator für Mitgliedschaft, setzt auf diese Idee, die er und sein Team im rotarischen Jahr 2024/25 in den deutschsprachigen Distrikten in die Tat umsetzen möchten: deutschsprachige Clubs zu verschiedenen Themen. Zu den Themenclubs zählen sowohl Clubs, die sich einem Anliegen verschrieben haben, als auch auf bestimmte Interessen fokussierte Clubs. Das deutschsprachige Mitgliedschaftsteam besteht derzeit aus fünf Assistant Coordinators und 18 District Membership Chairs, also den Vorsitzenden für Mitgliedschaft der Distrikte der Zonen 15 und 16 (Deutschland, Schweiz und Liechtenstein). Außerdem gehören die beiden Distrikte aus Österreich dazu, hier fungieren Rotary Coordinator Walter Ebner und sein Team als Ansprechpartner. Die Notwendigkeit der Initiative erläutert Mittelstaedt so: „Auch wenn es nicht so aussieht: Rotary steht unter einem realen Veränderungsdruck. Gegenwärtig wachsen wir im deutschsprachigen Raum nur noch minimal, und auch das vermutlich nicht mehr lange. Deshalb müssen wir jetzt handeln. Wenn wir relevant bleiben wollen, müssen wir jetzt neue, junge Mitglieder finden. Wir wollen nicht, dass in zehn oder 20 Jahren Clubs fusionieren müssen, um noch ein Weilchen weiterzubestehen. Die Antwort auf diese Bedrohung sind regelmäßige Neuaufnahmen in bestehenden Clubs einerseits und Clubneugründungen andererseits. Dazu gehören neben traditionellen Clubs auch die Themenclubs.“

Ergänzung traditioneller Modelle

Dass Themenclubs funktionieren, belegen Erfolgsgeschichten aus aller Welt – das Mitgliedschaftsteam stellt sie auf der neuen Webseite rotary-themenclubs.org vor. Jan Ilzig, Assistant Coordinator und im Team verantwortlich für den Süden Deutschlands, sagt: „Themenclubs sollen nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu traditionellen Clubmodellen verstanden werden. Die klassischen Clubmodelle sind ein unverzichtbarer Teil von Rotary. Das soll uns aber nicht daran hindern, innovativ zu sein.“ Auch Past-Governorin Jessika Schweda, im Team zuständig für den Norden Deutschlands, sieht großes Potenzial: „Themenclubs sind eine gute Möglichkeit, die Leidenschaft und Begeisterung von jungen Menschen für ein ganz bestimmtes Thema in Ehrenamt und Engagement mit Rotary zu verwandeln.“

Ideen für mögliche Themenclubs hat das Coordinator-Team bereits viele. „Um den Kontakt und die Durchlässigkeit von Rotaract zu Rotary zu fördern, halten wir ganz bewusst nach Themen Ausschau, mit denen wir Rotaract-Mitglieder begeistern können“, stellt die Vertreterin von Rotaract unter den Assistants, Alisia Walter, in Aussicht. Und auch Assistant Isabell Hebel, betraut mit der Zielgruppe Alumni, ist zuversichtlich: „Die Chance, mit Themenclubs die ehemaligen Teilnehmenden unserer Jugendaustauschprogramme zu erreichen, ist riesig.“ Einen regional verantwortlichen Assistant haben die Schweizer Distrikte 1980, 1990 und 2000 (inklusive Liechtenstein): Beatrice Landolt (RC Rotary E-Club 2000) kündigt an, auch Angebote für die französische und italienische Schweiz machen zu wollen: „Auch wenn die Initiative primär auf deutschsprachige Clubs fokussiert, so vergessen wir natürlich keinen.“

Für die Gründung solch eines Clubs braucht es nur 25 Gründungsmitglieder. „Bei 20 Distrikten Einzugsgebiet scheint mir dies keine allzu große Herausforderung zu sein“, so Jan Mittelstaedt.

Alles rund um die Themenclub-Initiative auf rotary-themenclubs.org


Das Team: Zwei RI Coordinators für Mitgliedschaft ... 

 

Jan Mittelstaedt

RC Konstanz-Mainau für Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein

m@lgm.info

 

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Walter Ebner © Ralf Fischbacher

 

Walter Ebner

RC Gmunden für Österreich

w.ebner@ wemac.at

 

 

 

 


… und sechs Assistants für verschiedene Zielgruppen 

 

Jessika Schweda

RC Bernau bei Berlin für Norddeutschland

schweda@schwedasteuerberatung.de

 

 

2024, themenclubs, jan ilzig
Jan Ilzig © Privat

 

Jan Ilzig

RC München-Alpenblick für Süddeutschland

rotary@ ilzig.de

 

 

  

 

Heinz Rieder

RC Bischofshofen für Österreich

riederh@ gmail.com

  

 

2024, themenclubs, alisia walter
Alisia Walter © Privat

 

Alisia Walter

RAC Siegen für Rotaract

alisiawa98@ gmail.com

 

 

 

 

 

Isabell Hebel

RC E-Club Bavaria International für Alumni

i.hebel@ rotex-deutschland.de

 

 

2024, themenclubs, beatrice landolt
Beatrice Landolt © Michael Richter 

 

Beatrice Landolt

RC Rotary E-Club 2000 für die Schweiz/Liechtenstein

landolt.beatrice@ gmail.com

 

 


Erste Ideen für Themenclubs

  1. Krankheitsprävention und -behandlung
  2. Gesundheit von Mutter und Kind
  3. Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene
  4. Friedensförderung und Konfliktprävention
  5. Elementarbildung, Lesen und Schreiben
  6. Kommunale Wirtschaftsentwicklung
  7. Umweltschutz
  8. Vielfalt, Gleichbehandlung und Integration
  9. Engagement gegen Kinderarmut
  10. Förderung von Frauen und Mädchen
  11. Opferhilfe
  12. Internationaler Austausch
  13. KidsCamps
  14. Demokratieförderung
  15. New Work
  16. Gesunde Ernährung
  17. Palliativmedizin
  18. Unterstützung von Autisten