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Projekt im Libanon

Rotary stiftet Schule für syrische Flüchtlinge

Eine von deutschen Rotariern gestiftete Schule für syrische Flüchtlingskinder ist nun in der Bekaa-Ebene eröffnet worden.

16.01.2015

Die Schule mit dem Namen „Yasser Kuzbari – Rotary Germany“ befindet sich unweit der großen Straße, die Beirut mit Damaskus verbindet in der Nähe des Dorfes Nahariye. Man erreicht sie von Beirut in etwa anderthalb Stunden.

Das Gelände hatten Heinrich Köhler (Vorsitzender des Länderauschusses Libanon und Mitglied im Rotary Club Hamburg-Deichtor) seine Frau Ursula bei ihrem Besuch im Juli dieses Jahres zusammen mit dem Architekten der American University Beirut (AUB) Ali Basra in Augenschein genommen und per Handschlag die Überlassung des Grundstücks für mindestens drei Jahre vereinbart. Die jährliche Pacht beträgt 2500 US-Dollar.

Für die Bauplanung und -ausführung der Schule waren Architekten der AUB verantwortlich. Sie haben dies vorbildlich unter Einhaltung der geplanten Kosten ausgeführt. Eine dreiwöchige Verzögerung ergab sich durch die Sperrung der hinführenden Straße. Eltern der 30 von der IS entführten libanesischen Soldaten hatten die Hauptverkehrsader geblockt, um auf die schreckliche Situation ihrer Söhne aufmerksam zu machen.

Doch jetzt steht die Schule: mit isolierten Wänden, Trockentoiletten, Heizöfen und festen Dächern, die auch große Schneelasten aushalten, ist sie einfach, aber ideal für die Verhältnisse gebaut.

Mit der AUB hatten Köhler und seine Frau den idealen technischen Partner gefunden. Die KAYANY Stiftung, gegründet und geleitet von Noura Joumblatt, der Ehefrau des Drusenführers Walid Joumblatt, wird die Organisation und Finanzierung des Schulbetriebs für die nächsten drei Jahre übernehmen. Lehrergehälter, einfache Schulkleidung, Schulspeisung und Schulmaterialien sind gesichert.

Frau Joumblatt, geborene Syrerin, ist im Nahen Osten eine bekannte Persönlichkeit. Sie organisiert u.a. das größte Kulturfestival des Libanon. Mit großem Einsatz hat sie Einrichtung der Schule voran getrieben. Mehr unter: www.kayany-foundation.org

In der Schule werden ab sofort 500 Mädchen und Jungen im Alter von vier bis zehn Jahren unterrichtet. Die meisten Kinder haben Syrien vor mehr als drei Jahren verlassen und haben erst jetzt wieder die Möglichkeit eines Schulbesuchs.

Bei ihrem Erscheinen auf dem Schulgelände und während ihrer Reden wurden die Vertreter von Rotary Deutschland, AUB und KAYANY von Kindern und Eltern mit ohrenbetäubendem Jubel begleitet.

Mehrere Schüler berichteten bewegend von ihren Dörfern in Syrien, ihrem Heimweh und von ihren ums Leben gekommenen Eltern und Geschwistern. Ein Unterhaltungsprogramm sorgte später dafür, dass die Tränen wieder getrocknet werden konnten.