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Surveillance

Akute schlaffe Lähmung (AFP) Überwachung

Surveillance -  Akute schlaffe Lähmung (AFP) Überwachung
Impfhelfer überprüfen in gefährdeten Regionen auch das Abwasser. © RI

Die landesweite AFP-Überwachung (akute schlaffe Lähmung) ist der Goldstandard für die Erkennung von Poliomyelitis-Fällen.

23.11.2023

Die vier Schritte der Überwachung sind:

  1. Suche nach und Meldung von Kindern mit akuter schlaffer Lähmung (AFP)
  2. Transport von Stuhlproben zur Analyse
  3. Isolierung und Identifizierung von Polioviren im Labor
  4. Kartierung des Virus, um den Ursprung des Virusstamms zu bestimme

Umweltüberwachung

Die Umweltüberwachung umfasst das Testen von Abwasser oder anderen Umweltproben auf das Vorhandensein von Polioviren. Die Umweltüberwachung bestätigt oft wilde Poliovirus-Infektionen in Ermangelung von Lähmungsfällen. Systematische Umweltproben (zum Beispiel  in Ägypten und Mumbai, Indien) liefern wichtige zusätzliche Überwachungsdaten. Ad-hoc-Umweltüberwachung anderswo (insbesondere in Polio-freien Regionen) bietet Einblicke in die internationale Ausbreitung des Poliovirus.

Überwachungsindikatoren

- Vollständigkeit der Berichterstattung:

Mindestens 80Prozent  der erwarteten routinemäßigen (wöchentlichen oder monatlichen) AFP-Überwachungsberichte sollten pünktlich eingehen, einschließlich Berichten, bei denen keine AFP-Fälle gesehen werden. Die Verteilung der Meldestellen sollte repräsentativ für die Geographie und Demografie des Landes sein.

- Empfindlichkeit der Überwachung:

Mindestens ein Fall von Nicht-Polio-AFP sollte jährlich pro 100.000 Einwohner im Alter von weniger als 15 Jahren festgestellt werden. In endemischen Regionen sollte diese Rate zwei pro 100 .000 betragen, um eine noch höhere Empfindlichkeit zu gewährleisten.

- Vollständigkeit der Falluntersuchung:

Alle AFP-Fälle sollten eine vollständige klinische und virologische Untersuchung haben, wobei mindestens 80 Prozebt der AFP-Fälle "angemessene" Stuhlproben gesammelt haben. "Adäquate" Stuhlproben sind zwei Stuhlproben in ausreichender Menge für die Laboranalyse, die im Abstand von mindestens 24 Stunden innerhalb von 14 Tagen nach Beginn der Lähmung gesammelt werden und durch umgekehrte Kühlkette und mit ordnungsgemäßer Dokumentation im Labor ankommen.

- Laborleistung:

Alle AFP-Fallproben müssen in einem von der WHO akkreditierten Labor innerhalb des Global Polio Laboratory Network (GPLN) verarbeitet werden.