Polio
Damit die Krankheit wirklich verschwindet
Die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) will noch einmal die Anstrengungen verstärken, um die Welt wirklich poliofrei zu machen: "Investing in the Promise of a polio-free world".
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab nach einem Meeting am 26. April 2022 im Namen der Global Polio Eradication Initiative Informationen (GPEI) heraus, die eben diese globale Initiative zur Ausrottung der Kinderlähmung befeuern sollen — als "Investitionen in das Versprechen von einer poliofreien Welt". Für 2022 bis 2026 sollen die Anstrengungen noch einmal erhöht werden.
In ihrem Aufruf erinnerte die WHO daran, dass mehr als 20 Milionen Menschen wohl heute nicht gesund leben würden, wenn es die Initiative gegen Polio nicht gegeben hätte. Zei der drei Formen des Polio-Wildvirus konnten bereits ausgerottet werden. Nun sei die Ziellinie in Sicht, aber: "Die Zeit spielt gegen uns. Um die Kinderlähmung erfolgreich auszurotten, muss jetzt gehandelt werden", heißt es in der WHO-Veröffentlichung.
Die GPEI verweist auf die Corona-Pandemie, die viele Parameter verschoben habe, was für die nächsten fünf Jahre möglicherweise bedeute, dass dies die letzte Chance sei, Polio auszurotten. Schon jetzt habe zum Beispiel Malawi einen nationalen Notfall ausgerufen, da das Poliovirus wieder aufgetaucht sei. Auch in Afghanistan sieht man die Entwicklung mit Sorge und in der Ukraine bereite der Kampf gegen Polio wegen des Krieges Probleme.
Eine neue Strategie soll nun die Kampagne zu einem erfolgreichen Ende führen. Unter dem Motto "Delivering on a Promise" sollen nun alle Erfahrungen und neue Technologien (zum Beispiel ein verbesserter Impfstoff) in einem Fünfjahres-Aktionsplan zusammengefasst werden. Dabei soll die Zusammenarbeit mit allen Partnern fortgesetzt werden. In den beiden verbleibenden endemischen Ländern Afghanistan und Pakistan soll die Impfkampagne fortgesetzt werden, aber gleichzeitig mit vertrauensbildenden Maßnahmen und der Kooperation mit allen Beteiligten - Gesundheitsdiensten, Regierung und andere - für eine breitere Basis gesorgt werden.
Von 2022 bis 2026 sollen 4,8 Mrd. US-Dollar eingesetzt werden, um die Kinderlähmung auszurotten. Neben Impfungen sollen auch technische Hilfen und Kontrollmaßnahmen damit finanziert werden. Weiteres Geld geht in die Planung der Kampagnen in den beiden endemischen sowie elf Hochrisikoländern, aber ebenso in nicht-endemischen Ländern, um die Immunität hochzuhalten oder zu erhöhen.
Und die GPEI ist sich sicher: Eine Investition in die Strategie zur Ausrottung der Kinderlähmung 2022-2026 wird sich auszahlen. "Wir müssen alles geben, um nun endlich die Ziellinie im Kampf gegen Polio zu überqueren", so die Verantwortlichen der GPEI.
Mehr Informationen zur neuen Strategie finden Sie in der Broschüre rechts.