Iserlohn
Lebensqualität Sprache
Der Rotary Club Iserlohn-Waldstadt feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum seines Integrationsprojektes „Sprache verbindet“. Jedes Jahr gehen circa 120 Sprach-Scouts in Familien mit einer Einwanderungsgeschichte und betreuen Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, die nicht ausreichend Deutsch sprechen. Die Scouts bekommen acht Euro pro Stunde, je zur Hälfte von der Familie und vom Rotary Club. Inzwischen betreiben viele Rotary Clubs (vorwiegend im Distrikt 1900) ebenfalls dieses Projekt.
In Iserlohn werden inzwischen auch Sprach-Scouts mit besonderer Eignung in Kindergärten vermittelt, um dort am Nachmittag die Erzieher darin zu unterstützen, jeweils 20 bis 30 Minuten in einer kleinen Gruppe von zwei bis vier Kindern einfach nur Deutsch zu reden und zu spielen.
Der Sprachtest „Delfin“ für Vierjährige wird seit einigen Jahren bei fast allen Kindern Iserlohns durchgeführt. Das Ergebnis ist jedes Jahr in etwa das gleiche: Etwa 35 Prozent der Vierjährigen haben Sprach-Förderbedarf. Kritiker meinen sogar, dass die Art der Auswertung das Ergebnis schönt und wir tatsächlich mit 40 bis 45 Prozent auffälligen Kindern rechnen müssen. Wohlgemerkt: Dies sind nicht nur Kinder mit einer Einwanderungsgeschichte, sondern auch solche, deren Eltern nur die deutsche Sprache kennen. In vielen Familien aber wird zu wenig miteinander geredet und auf Lesen und Vorlesen zu wenig Wert gelegt.
Wir können es uns nicht erlauben, dass bei den abnehmenden Zahlen unserer Schulabgänger ein großer Anteil nicht ausbildungs- oder studierfähig ist. In diesen jungen Menschen steckt häufig viel mehr Potenzial. Dies zu nutzen ist in den Jahren vor der Einschulung viel einfacher und erfolgversprechender als später.
Die Ehrenamtlichen des Rotary-Projektes „Sprache verbindet“ rufen dazu auf, dass unsere Gesellschaft viel mehr dafür tun muss, dass Erstklässler von Anfang an ihre Lehrer verstehen und somit Grundlagen für Bildung legen können.
In einer Evaluationsstudie zur Sprachförderung von Vorschulkindern der Pädagogischen Hochschule wird erarbeitet, dass die aktuell eingesetzten Sprachförderprogramme in Kitas nicht mehr bringen als das einfache Miteinanderreden: In Zeiten ausländischer Fernsehprogramme über Satellit und hohem Kommunikationsanteil über soziale Netzwerke und Internet wird immer weniger miteinander geredet. Reden wir mit unseren Kindern, natürlich auch in der Muttersprache der Eltern.
Prof. Dr. Claudia Riehl vom Institut für Sprache und Literatur an der Universität Köln spricht von der doppelten Halbsprachigkeit, wenn Kinder mit einer Einwanderungsgeschichte weder die Muttersprache ihrer Eltern noch Deutsch sprechen und vor allem schreiben können.
Dabei ist Mehrsprachigkeit doch ein großer Reichtum!
In Iserlohn werden inzwischen auch Sprach-Scouts mit besonderer Eignung in Kindergärten vermittelt, um dort am Nachmittag die Erzieher darin zu unterstützen, jeweils 20 bis 30 Minuten in einer kleinen Gruppe von zwei bis vier Kindern einfach nur Deutsch zu reden und zu spielen.
Der Sprachtest „Delfin“ für Vierjährige wird seit einigen Jahren bei fast allen Kindern Iserlohns durchgeführt. Das Ergebnis ist jedes Jahr in etwa das gleiche: Etwa 35 Prozent der Vierjährigen haben Sprach-Förderbedarf. Kritiker meinen sogar, dass die Art der Auswertung das Ergebnis schönt und wir tatsächlich mit 40 bis 45 Prozent auffälligen Kindern rechnen müssen. Wohlgemerkt: Dies sind nicht nur Kinder mit einer Einwanderungsgeschichte, sondern auch solche, deren Eltern nur die deutsche Sprache kennen. In vielen Familien aber wird zu wenig miteinander geredet und auf Lesen und Vorlesen zu wenig Wert gelegt.
Wir können es uns nicht erlauben, dass bei den abnehmenden Zahlen unserer Schulabgänger ein großer Anteil nicht ausbildungs- oder studierfähig ist. In diesen jungen Menschen steckt häufig viel mehr Potenzial. Dies zu nutzen ist in den Jahren vor der Einschulung viel einfacher und erfolgversprechender als später.
Die Ehrenamtlichen des Rotary-Projektes „Sprache verbindet“ rufen dazu auf, dass unsere Gesellschaft viel mehr dafür tun muss, dass Erstklässler von Anfang an ihre Lehrer verstehen und somit Grundlagen für Bildung legen können.
In einer Evaluationsstudie zur Sprachförderung von Vorschulkindern der Pädagogischen Hochschule wird erarbeitet, dass die aktuell eingesetzten Sprachförderprogramme in Kitas nicht mehr bringen als das einfache Miteinanderreden: In Zeiten ausländischer Fernsehprogramme über Satellit und hohem Kommunikationsanteil über soziale Netzwerke und Internet wird immer weniger miteinander geredet. Reden wir mit unseren Kindern, natürlich auch in der Muttersprache der Eltern.
Prof. Dr. Claudia Riehl vom Institut für Sprache und Literatur an der Universität Köln spricht von der doppelten Halbsprachigkeit, wenn Kinder mit einer Einwanderungsgeschichte weder die Muttersprache ihrer Eltern noch Deutsch sprechen und vor allem schreiben können.
Dabei ist Mehrsprachigkeit doch ein großer Reichtum!