Rotary Aktuell
Welle der Hilfsbereitschaft
Rotarier spenden hohe Beträge für Hochwassergeschädigte. Auch die generelle Spendenbereitschaft bleibt trotz Pandemie erhalten.
Die Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli hat eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Parallel zu den vielen beeindruckenden Hands-on-Aktivitäten der Clubs hat sie zu einer ungeahnten und überwältigenden Spendenbereitschaft der deutschen Rotarier geführt. Über die Spendenaufrufe, die über den Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. (RDG) erfolgten, gingen innerhalb weniger Tage knapp 1,7 Mio. Euro ein. Diese Spenden wurden nicht nur von Rotariern in Deutschland geleistet, sondern kamen darüber hinaus auch aus Ländern wie Rumänien oder Südafrika, also aus Ländern, die bekanntermaßen selber unterstützungsbedürftig sind.
Kurzfristig wurde ein Lenkungsausschuss unter der Federführung der am stärksten betroffenen Distrikte 1810 und 1900 zusammen mit RDG gebildet, der die mit den Spendenaufrufen verbundenen Prozesse koordiniert. Über den Lenkungsausschuss werden auch anstehende Entscheidungen, beispielsweise die Mittelvergabe, mit dem Deutschen Governorrat und den jeweiligen zuständigen rotarischen lokalen Gremien abgestimmt.
Vergaberichtlinien konnten bereits an alle deutschen Clubs kommuniziert werden. Auch Antragsformulare zur Unterstützung der vom Hochwasser Geschädigten wurden bereits an die Clubs mit der Bitte versandt, hiervon Gebrauch zu machen und diese bei RDG einzureichen. Die Entscheidungen, welche eingegangenen Anträge und in welcher Höhe Berücksichtigung finden, sollen in enger Abstimmung auch mit den örtlichen Clubs getroffen werden, da diese die Lage vor Ort am besten beurteilen können. Erste Anträge sind bereits bei RDG eingegangen. Es ist geplant, die Clubs über einen regelmäßigen Newsletter über die Verwendung der Spendengelder zu informieren.
Mehr Spenden für Clubprojekte
Für das rotarische Jahr 2020/21 verzeichnet RDG ein Gesamtspendenaufkommen in Höhe von mehr als 12,7 Mio. Euro, das in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Getragen wird dieses Ergebnis durch ein erhöhtes Spendenaufkommen zugunsten der lokalen Projekte der Clubs.
Rückläufige Polio-Spenden
Dagegen ging die Spendenbereitschaft für Polio um 22 Prozent auf 1,4 Millionen Euro zurück. Enthalten sind in dieser Summe bereits die Erträge aus Sonderaktionen, wie zum Beispiel der Tulpenaktion des Distrikts 1900 oder der Cata-Weinaktion. Beide Aktionen stehen hier nur beispielhaft für eine Vielzahl der tollen Sonderaktionen der Rotary Clubs, die trotz Corona stattfinden konnten. Die Großspenden einzelner Rotarier sind ebenfalls in der genannten Summe enthalten.
Jahresfonds stärken
Da sich Global Grants inzwischen großer Beliebtheit erfreuen und dadurch die Mittel des World Fund knapp werden, ist es umso wichtiger, dass auch in Zukunft die Finanzierung der Global Grants auf sicheren Füßen steht. Sehr erfreulich ist deshalb, dass sich die Spenden zugunsten des Annual Fund wieder auf über vier Millionen Euro belaufen.
Im Juni dieses Jahres konnte RDG dank der Satzungsänderung, die im vergangenen November auf der Vertreterversammlung mit 92 Prozent Zustimmung genehmigt wurde, erstmalig knapp 2,9 Millionen Dollar aus den deutschen Annual-Fund-Spenden an die Rotary Foundation überweisen. Dieser Betrag errechnete sich aus den Global und District Grants, die die deutschen Clubs als Host oder als internationaler Partner eines Grants im rotarischen Jahr 2020/21 durchgeführt haben und die von der Rotary Foundation unterstützt wurden. RDG stellt mit den zukünftig regelmäßigen Überweisungen sicher, dass auch für die Spenden zugunsten des Annual Fund die fristgerechte Mittelverwendung von zwei Jahren eingehalten wird.
Mehr Kontakt zu den Clubs
Für die Online-Veranstaltungen der Clubs und Distrikte wurde RDG vermehrt für eine Teilnahme angefragt. Auf diesem Weg konnten Fragen, die im Clubleben immer wieder auftreten, geklärt und so die Unterstützungsleistungen von RDG bei den Mitgliedern bekannter gemacht werden.
Renate Renker