Inner Wheel - European Rally
Erstes europäisches Inner Wheel Treffen seit Ausbruch der Pandemie
600 Inner Wheelerinnen aus 18 europäischen Ländern sowie Gäste aus Ägypten, Réunion und Philippinen setzen starkes Signal für mehr soziales Engagement in Krisenzeiten
Unter dem Motto "Stay connected" trafen sich vom 9. bis 11. September 2022 fast 600 Inner-Wheel-Freundinnen aus Europa und weiteren Ländern zur 2. European Rallye in Berlin.
Die European Rallye ist für die europäischen Länder die europäische Plattform der Begegnung und des direkten Austauschs für die Inner-Wheel-Freundinnen. Hier werden Freundschaften geschlossen, Ideen nationenübergreifend diskutiert und die Rolle von Inner Wheel mit seiner sozialen Verantwortung und Verortung in der gesellschaftlichen Entwicklung im Rahmen eines Symposiums diskutiert.
Wie wichtig für diese weltweit grösste Frauenserviceorganisation mit über 110.000 Mitgliedern die Begegnung und der Austausch untereinander ist, zeigten die vielfältigen Gespräche mit Freundinnen. Das Bedürfnis, sich miteinander vor allem auch länderübergreifend zu vernetzen, ist in den letzten Jahren immer stärker geworden. Die globalen Herausforderungen: Pandemie, Krieg, Energiekrisen und die zunehmende Zahl der Armen in der Welt fordern auch ein länderübergreifendes Denken.
Was Frauen in diesem Zusammenhang mit ihrer Stärke und ihrem sozialen Engagement beitragen und in der Vernetzung darüber hinaus bewirken können, um diese Fragen ging es in dem Symposion am 2. Veranstaltungstag im Haus der Kulturen in Berlin mit spannenden Beiträgen von:
- Weltpräsidentin von International Inner Wheel, Zenaida Y. Farcon
- Katharina Wolf, unter anderem Gründerin der Europa Union Sachsen
- Jessica Libbertz, Moderatorin und Autorin von "Keine Scham"
- Joya Silva, Gründerin "Silbersalon" – Generationen digital zusammenführen
- Terhas Andezion, Sozial Projektmanagerin für die Förderung von Mädchen und Frauen als Drehpunkt der Gesellschaft
Ein Grusswort spracht die Rotarierin und Governorin des Distrikst 1940, Jessika Schweda. Sie selbst ist Mitglied des Rotary Clubs Bernau bei Berlin. Sie begrüßte dieses Treffen der Inner Wheelerinnen Europas und wünscht sich gleichzeitig auch eine enge Zusammenarbeit mit der großen rotarischen Familie und allen Organisationen, die sich für soziale Belange engagieren.
Die Weltpräsidentin von International Inner Wheel, Zenaida Y. Farcon, fand starke Worte. Ihr Motto "Work wonders – Wunder bewirken" zielt nicht so sehr auf Wunder ab, als vielmehr auf die Kraft, die von jedem Einzelnen ausgeht, wenn er sich für den anderen einsetzt. Dieses Bewusstsein zu stärken und die Kraft einzusetzen für gemeinsames soziales Handeln - dazu forderte die Weltpräsidentin auf.
Für Katharina Wolf, unter anderem Gründerin der Europa Union Sachsen, besteht kein Zweifel: "Eine Demokratie braucht Menschen wie Sie! Ihre Organisation ist ein Geschenk für die Gesellschaft." Jessica Libbertz, Moderatorin und Autorin von "Keine Scham", sprach mit ihrem sehr persönlich formulierten Vortrag ein Problem an, das insbesondere auf viele Frauen zutrifft: nämlich Scham zu empfinden, weil man glaubt, den Erwartungen der Gesellschaft oder der Umgebung nicht Genüge zu tun.
Think global, act local
Das Handeln vor Ort, Spenden generieren durch Hands-on – das ist es, was Inner Wheel seit seiner Gründung ausmacht. Und so fanden auch die konkreten Projekte und Initiativen, die im Rahmen der European Rallye vorgestellt wurden, besondere Aufmerksamkeit:
- Joya Silva, Gründerin von "Silbersalon" – Generationen digital zusammenführen: Mit ihrem Programm will sie Seniorinnen und Senioren digital fit machen. Im Einzel-oder Gruppenunterricht lernen die älteren Menschen, wie man mit Smartphone, Whats App und Co. umgeht.
- Terhas Andezion, Sozial Projektmanagerin, leitet in Kassel ein Arbeitsföderungsprojekt, das zugewanderten oder geflüchteten Frauen angemessene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt vermittelt. "Es gibt einen Fachkräftemangel, und es gibt Migrantinnen mit großen Potenzialen. Aber oft sind sie unsichtbar und wissen nicht, wie sie die vielen Hürden überwinden können", sagt Andezion.
Auf großes Interesse stieß die Vorstellung eines International Contact Pools, einer Plattform zur Stärkung der Internationalen Verständigung. Die teilnehmenden Clubs werden auf den nationalen und Distrikt-Websites gelistet und verlinkt. Ein Klick auf die Rubrik "International Contact Pool" auf der nationalen oder Distrikt-Website führt Besucherinnen schnell zu den Club-Homepages der teilnehmenden Clubs. Die Besucherinnen buchen ihre Reise anhand der hinterlegten Informationen selbst und informieren dann die genannte Kontaktperson des Clubs. Der International Contact Pool eröffnet einfache und unkomplizierte Chancen zur Freundschaftspflege über die Landesgrenzen hinweg. (vorgestellt von Christiane Steinrenner, Distriktpräsidentin D 86, International Inner Wheel Network)
Deutschlandprojekt 2020-2024: Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche
Erstmals in der Geschichte von Inner Wheel Deutschland gibt es ein gemeinsames Deutschlandprojekt, für das sich alle deutschen Inner Wheel Clubs bis 2024 engagieren werden. Anlass ist der 100. Geburtstag von Inner Wheel 2024.
Für das große Jubiläum will Inner Wheel Deutschland mit einem gemeinsamen, deutschlandweiten Projekt ein Zeichen setzen. Deutschland ist ein reiches Land mit sozialen Sicherungssystemen. Und doch gibt es viele Kinder und Jugendliche, die nicht in stabilen Familienverhältnissen aufwachsen dürfen. Die Inner Wheelerinnen Deutschlands wollen hier helfen und mit bundesweiten Spenden und Benefizaktionen Kinder und Jugendliche in ausgewählten Kinderheimen in Deutschland unterstützen. Alle Clubs in Deutschland sind darin eingebunden.
Mit der Organisation Kinderlachen e.V. wurde ein Partner zur gemeinsamen Umsetzung des Projektes gefunden.
Seit Start wurden bereits neun Kinderheime in Deutschland ausgewählt und mit Sachspenden unterstützt. Weitere Kinderheime werden dazu kommen. Projektleitung und Koordination: Renate Thost-Stetzler, Deputy der Nationalen Repräsentantin IW Deutschland 2022/23, Distriktpräsidentin D 86 2020/2021
Helsinki 2025
Großen Applaus erhielt die Nationale Repräsentantin von Finnland, Raija Partanen, zum Abschluss der drei Konferenztage: Ihre Einladung zur 3. European Rally nach Helsinki 2025 fand große Zustimmung!
Europäisches Projekt
Man darf gespannt sein, was sich bis dahin aus der Idee eines gemeinsamen europäischen Projektes, wie es bei der Berlin Rallye angestoßen wurde, europaweit weiterentwickelt hat. Der Vorschlag, Projekte und Initiativen zu entwickeln, die sich dem Thema "Frauen und technische Kompetenzen" widmen sollen, wurde von den Teilnehmerinnen der 2. European Rally in einer Umfrage während des Symposiums mehrheitlich gewünscht. Hier würde das Motto von Berlin, "Stay connected", Nachhaltigkeit bekommen.
Roswitha Wenzl
Weitere Informationen
eurorally2022.innerwheel.de