Panorama
Polio-Viren tauchen auch bei uns wieder auf

End Polio Now
Der von Donald Trump initiierte Ausstieg der USA aus der WHO, einer der Partnerinnen der Global Polio Eradication Initiative (GPEI), muss Rotary in Aktion bringen. Unter anderem gilt es, auch in Deutschland über die Kinderlähmung und Gefahren durch Virenfunde im Abwasser von neun Großstädten zu informieren, hieß es bei der Tagung der Polio-Beauftragten der deutschsprachigen Länder. Angesichts der aktuellen Zahlen müsse man eigentlich von einem Polio-Ausbruch hierzulande sprechen.
Schuld daran sind zu niedrige Impfraten. Im Moment listet die WHO Deutschland in der Polio-Viren-Nachweisliste irgendwo zwischen Ghana und Guinea. Denn: Nur 21 Prozent der Einjährigen in Deutschland sind vollständig (also dreimal) geimpft, bei den Zweijährigen sind es rund 77 Prozent. Zum Vergleich: In Gaza wurden durch die rotarisch unterstützte Polio-Impfaktion 96 Prozent der unter Sechsjährigen vollständig geimpft. Das Fazit der Polio-Beauftragten: Rotary muss dringend lauter werden in seinem Kampf für die Polio-Ausrottung. Dazu sammelten die Distriktvertreter Ideen aus den Regionen. Außerdem soll eine Vorlage für Pressemitteilungen erstellt werden. Ebenso müsse die Politik in Sachen Polio sensibilisiert werden. Ein weiteres Thema: die PolioPlus Society, die regelmäßigen und Großspendern ein Forum gibt. Wie lassen sich weitere Mitstreiter gewinnen? Auch eine Weiterführung der Plastikdeckel-Sammlung und die Nutzung moderner Kommunikationskanäle waren Themen.
Der diesjährige Welt-Polio-Tag wird am 25./26. Oktober in Luzern (Schweiz) begangen. Mehr dazu: rotary.de/a24886