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Distrikt 1940

Hausbau in Rumänien

Distrikt 1940 - Hausbau in RumänienFotostrecke: Hausbau in Rumänien
Fleißige Rotarier aus dem Distrikt bauten in Rumänien mit an einem haus für benachteiligte Familien. © Linge

Für Laura Bäumchen vom Rotary Club Berlin-Checkpoint Charlie und Martin Klein vom RC Grevesmühlen und zugleich Distriktgovernor von 1940 war klar: Hier muss Rotary mit aktiv werden. Hier wollen wir persönlich anpacken.

08.06.2022

Die Hilfsorganisation Habitat for Humanity plant dringend benötigten Wohnraum für sozial benachteiligte in der rumänischen Stadt Moinesti. Das aktuelle Bauprojekt verzögerte sich jedoch aufgrund der Coronapandemie erheblich. Seit bereits drei Jahren warten Familien auf ihren Einzug.

Beim Gebäudekomplex, bei dem die Rotarier in einer Hands-on-Aktion eine Woche lang selbst Hand anlegten, handelt es sich um einen Gebäudekomplex aus vier Wohnungen. Noch in diesem Jahr sollen nun die Familien einziehen. Mit einem Acht-Personen-Team und Baumaterial im Gepäck, vollständig finanziert über einen Distrikt-Grant, wurde die Reise nach Rumänien angetreten. Mit dabei waren neben Martin Klein und

Laura Bäumchen noch Clemens Witt (RC Berlin-Potsdamer Platz), Hans - Joachim Linge (RC Schwedt), Thomas Roy (RC Schwedt), Uwe Eschbach (Gast RC Schwedt), Verena Gräfin von Roedern (RC Berlin-Potsdamer Platz) und Valentine Burkart (RAC Berlin-International).

Vor Ort wurden sie schon sehnsüchtig vom Bauteam von Habitat for Humanity und den künftigen Bewohnern erwartet. „Wir starteten am Sonntag früh optimistisch und gut gelaunt unsere Reise nach Rumänien, im Wissen, dass eine berufliche Herausforderung mit vielen Fragezeichen auf uns wartet.

Alles verlief planmäßig, bis wir am Gepäckband auf dem Flugplatz von Bukarest, das Fehlen unserer Koffer feststellten mussten“, berichtet Hans-Joachim Linge. Die Abfahrt vom Flughafen verzögerte sich durch die Verlustmeldung des Gepäcks, die aufgegeben werden musste. So konnten die Rotarier erst mit Verspätung die sechsstündige Busfahrt quer durch die Karpaten bis nach Moinesti im Nordosten Rumäniens antreten.

Am folgenden Tag erhielt das angereiste rotarische Bauteam zunächst eine genaue Einweisung in die Baustelle. Das Team lernte dazu die Arbeitsabläufe sowie den notwendigen Arbeits- und Sicherheitsschutz kennen. Bauleiter Adi Magda nahm sich dafür mehr als genügend Zeit. „Für den Großteil des Teams begann der Arbeitstag mit völlig unbekannten Bautätigkeiten“, blickt Hans-Joachim Linge zurück. „Dank des professionellen Teams von Habitat mit ihren umfangreichen und anschaulichen Einweisungen in die auszuführenden Arbeiten gelang das problemlos.“

Bereits vor der Reise hatten die Rotarier den Kontakt zu den  nächstgelegenen Rotary Clubs in Bacau und Oinesti gesucht, so dass am Dienstagnachmittag Verstärkung zur Baustelle anrückte. „Es war schon ein tolles Erlebnis, feststellen zu können, dass hier die rotarischen Ideen und Grundsätze gelebt werden und wir uns nach der Begrüßung wie ein großes Team fühlten“, so die deutschen Rotarier unisono. Auch der Abend wurde gemeinsam verbracht und die Freude wurde komplettiert, als Teamleiter Adi Magda auch die Ankunft der Koffer erfolgreich organisiert hatte.

Die kommenden Tage waren durch die Bauarbeiten geprägt, damit einher gingen Besuche bei den Bewohnern der bereits fertig gestellten Häuser, persönliche Gespräche mit den zukünftigen Hausbewohnern und den Mitarbeitern des Habitat-Teams, sowie weitere Besuche von einheimischen Rotariern.

Der Arbeitseinsatz brachte den Rotariern aus dem Distrikt 1940 sehr viel Sympathie und Anerkennung bei den Menschen eingebracht und vor allem, dass sie ohne Bezahlung den weiten Weg in Kauf nehmen, um ihnen in ihrer Not zu helfen.

So wurde der Abschlussabend bei selbstgebackener Torte ein bewegender Moment, der nach Aussage der Rotarier noch „lange im Gedächtnis“ bleiben wird. Das Resümee fiel dementsprechend positiv aus: „ Wir sind stolz, dass wir an dieser rotarischen Hands-on Aktion teilnehmen durften, ausnahmslos jederzeit bereit für einen neuen Einsatz.“

Noch am Abend hieß es es endgültig Abschied nehmen, da der Bus nach Brasov (Kronstadt) in Siebenbürgen wartete. Denn am Samstag war noch ein umfangreiches Abschlussprogramm zur Belohnung der fleißigen Handwerker geplant. Gestartet wurde mit dem Besuch von Schloss Peles in Sinaia, anschließend für die Gruppe zu Schloss Bran, dem Zuhause von Fürst Vlad III. Draculea, der als Inspiration zur Romanfigur Dracula gedient haben soll.

Am späten Nachmittag stand der gemeinsame Besuch von Burg Transilvania, dem zentralen rumänischen Aufnahmelager für ukrainische Flüchtlinge am Stadtrand von Brasov, mit Freunden vom RC Brasov auf dem Programm.

Nach einer abendlichen Besichtigung der historischen Altstadt und der „schwarzen Kirche“ kehrten die Rotarier auf Einladung des Freundes Crisian Macedonschi in sein Restaurant zum Abendessen ein. Am Sonntag besichtigten sie die Innenstadt von Bukarest, um anschließen die Heimreise anzutreten. Wohlbehalten landete das rotarische Handwerker-Team in der Nacht in Berlin. Im Gepäck viele Eindrücke aus Rumänien, von den Menschen, die in dieser einen Woche gemeinsamer Arbeit, unvergessen bleiben.   

Hans - Joachim Linge
RC Schwedt