https://rotary.de/wirtschaft/der-berufsdienst-ist-das-kernthema-von-rotary-a-24629.html
Interview

"Der Berufsdienst ist das Kernthema von Rotary"

Jan Wagner ist der Vorsitzende des Arbeitskreises „Werte. Bildung. Beruf“ der Berufsdienstverantwortlichen der deutschsprachigen Distrikte. Ein Interview

19.12.2024

Als Berufsdienstverantwortlicher der deutschsprachigen Distrikte spricht Jan Wagner im Interview über die neue Initiative zum Thema "Jugendliche und Berufsausbildung", über das Teilen von Erfahrung und die Sichtbarkeit von Rotary.

Herr Wagner, was macht der Arbeitskreis Werte. Bildung. Beruf" genau?

Ganz bewusst führen wir den Berufsdienstausschuss des Deutschen Governorratsals Arbeitskreis, um insbesondere auch die deutschsprachigen Distrikte in der Schweiz und in Österreich sowie am Berufsdienst interessierte Rotarier in unser Team zu integrieren. Der Arbeitskreis versteht sich als Plattform für Best Practice von Berufsdienstprojekten und organisatorischen Strukturen /Vorgehensweisen im Berufsdienst der Distrikte.  

Im Sinne der Definition des Vocational Services von RI sind Werte, Bildung und Berufdie inhaltlichen Aufgaben des Berufsdienstes.  

Seit einiger Zeit, insbesondere auf Anregung von Past-RI-Präsident Holger Knaack, beschäftigt sich der Arbeitskreis damit, ein aktuelles, clubübergreifendesBerufsdienst-Projekt als Leuchtturmprojekt zu initiieren. Das Thema "Jugendliche und Berufsausbildung" ist unser erster Aufschlag

Mit Ihrer neu gestarteten Initiative wollen Sie Jugendliche für eine Berufsausbildung begeistern. Wie können die Rotarier und Rotaract-Mitglieder vor Ort in den Clubs dabei helfen?

Wir haben unseren Aufruf im Rahmen aller möglichen Berufsdienstprojekte recht eng fokussiert. Wir adressieren ein drängendes Problem unserer Unternehmen in einer schwierigen Wirtschaftslage. Wer, wenn nicht Rotary, mit seinem Netzwerk in großen und kleinen Betrieben, in der Personalentwicklung, in den Handelskammern und in den Handwerkskammern ist besser geeignet, um hier wesentliche Unterstützung zu leisten?

Welchen Nutzen haben die Clubs davon, wenn sie ihre Projekte teilen?

Für mich als Rotarier ist klar, dass wir unsere Erfahrungen im Interesse des gesamten rotarischen Gedankens mit anderen Clubs teilen. 

Keiner ist in allen rotarischen Disziplinen perfekt aufgestellt, und jeder profitiert von dem anderen. So habe ich es in meinen über  25 Jahren als Rotarier immer und überall erlebt. Natürlich ist es toll, wenn das Projekt des eigenen Clubs in einem solchen  "Beauty Contest" als eins von den zehn herausragenden auftaucht. Aber noch wichtiger ist das Wissen, dass man vielen andern Rotary Clubs weitergeholfen hat, ein Konzept umzusetzen und zum Laufen zu bringen, von dem man selbstüberzeugt ist, dass es das richtige ist

Wie geht es weiter, wenn passende Projekte gefunden wurden?

Mithilfe des präzisen Projekt-Steckbriefs können andere Clubs aus den in der Endauswahl vorgestellten Projekten rasch entscheiden, welches Projekt am besten zu ihrem Club passt. Und somit ihr eigenes Projekt anschieben, um die Ausbildungsmisere in der beruflichen Bildung unserer Wirtschaft zu beenden!

Die Vorstellung der ausgewählten Projekte und ihrer Spezifika erfolgt über das Rotary Magazin und über die Distrikte.

Was versprechen Sie sich langfristig von dieser Initiative?

Diese Frage ist eine Steilvorlage an mich! Endlich ist das Thema Berufsdienst in der Rotary-Welt wieder präsent. Ganz konkret und unmittelbar in einem aktuellen Kontext kann Rotary als Organisation unterstützen. Somit können wir sichtbar werden – intern und extern – und natürlich können wir vor allem etwas leisten! DerBerufsdienst ist von Anfang an das Kernthema von Rotary. Und nur, wenn wir das richtig herausstellen, machen wird deutlich, dass wir nicht nur eine Social-Welfare-Organisation sind!

Wo können sich Rotarier und Rotaracter melden, wenn sie Fragen haben zum Engagement des Arbeitskreises oder konkret zur aktuellen Initiative?

Gerne bei Knut Rieniets, dem Sekretär unseres Arbeitskreises, aber noch besser bei mir – Knut hat die ganze Arbeit bei dieser Initiative und ich bin nur der Vorsitzende.Insofern habe ich Zeit für Ihre Fragen.

Die Fragen stellte Insa Fölster.