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Outbounds

Mit einer Fülle von Erfahrungen im Gepäck

Outbounds - Mit einer Fülle von Erfahrungen im Gepäck
Herzliches Willkommen beim Verdener Rotary Club: (von links) der ehemalige Jugenddienstbeauftragte, Uli Schmitz, Moritz Alhusen, Kajsa Gehrkens, Ariane Friedrichs, Lydia Draeger, Rotary Präsident Dieter Roscheck und der neue Jugenddienstbeauftragte, Detlef Buschmann © Jürgen Menzel

Verdener Rotary Club empfängt Austauschschüler zurück

04.11.2019

Ein unvergessliches Jahr liegt hinter Ariane Friedrichs aus Verden, Moritz Alhusen aus Mahlen sowie Kajsa Gehrkens und Lydia Dräger beide Kirchlinteln. Die Vier nahmen an einem Schüler-Austausch von Rotary International teil und waren ein Jahr lang in Chile, Amerika und Japan. Bereits seit einigen Wochen sind die Vier zurück. Jetzt berichteten sie dem Verdener Rotary Club von ihren Erfahrungen. 

"Ich wollte unbedingt nach Japan", berichtete Lydia Dräger, die bei ihrer Ankunft im Land der aufgehenden Sonne nur wenige Brocken japanisch sprach wie: "Ich spreche kein Japanisch, nur Englisch" oder "Diese Katze ist niedlich". Das sei aber nur zu Beginn ihres Aufenthaltes in Shimosuw, einer für japanische Verhältnisse eher kleineren Stadt, gewesen, berichtete die 16-Jährige. Inzwischen spricht Lydia fließend japanisch und kann sich vorstellen, später sogar ein paar Semester dort zu studieren. In fünf Familien war die Schülerin des Gymnasiums am Wall zu Gast, und bei allen habe sie sich wohl gefühlt. Lediglich eine Gastmutter hatte zu wenig Zeit für sie, so dass ein Wechsel vonnöten war und unkompliziert realisiert wurde. Die Schultage gingen von 8 bis 18 Uhr.

Ariane Friedrichs aus Verden verbrachte ein Jahr in Chile. Ihr Onkel habe ihr von der Mentalität der Menschen und dem leckeren Essen erzählt. Da sie ohnehin nach Südamerika gewollt hätte, habe sie sich davon leiten lassen, so die Verdenerin, die ihre Entscheidung nicht bereute - im Gegenteil: Land und Leute gefielen ihr so gut, dass sie am liebsten noch länger dort geblieben und nach ihrer Rückkehr nach Deutschland am liebsten sofort wieder nach Chile zurückgeflogen wäre. Mit Hilfe ihres Counselors gelang es ihr tatsächlich, ihren Aufenthalt um 14 Tage zu verlängern. "Die Leute sind dort viel lockerer als hier", berichtete Ariane, die gleich mehrfach in den Anden, auf Feuerland und auf den Osterinseln unterwegs war. Bereits jetzt steht für die inzwischen 18-Jährige fest, dass sie in der chilenischen Universitätsstadt Thalia studieren möchte.

Kajsa Gerkens und Moritz Alhusen waren ein Jahr lang in den USA - Kajsa war in Iowa und Moritz in Michigan. Beide fanden über ihre sportlichen Aktivitäten in der Leichtathletik beziehungsweise im Football schnell Anschluss und haben fast täglich noch Kontakt zu ihren ehemaligen Mitschülern. Kajsa wurde aufgrund ihres Talents sogar ein Stipendium angeboten worden. Gerne wäre sie noch ein weiteres Jahr in Michigan geblieben, um noch den Highschool-Abschluss zu machen. 

Rotary International hat das weltweit größte nichtkommerzielle Programm für den internationalen Jugendaustausch. Das Programm steht Angehörigen von Rotary-Mitgliedern und Nichtmitgliedern in gleicher Weise offen. Teilnehmen können schulpflichtige Jugendliche (Mädchen und Jungen) zwischen 16 und 18 Jahren (der 18. Geburtstag darf zu Beginn des Austauschjahres, 1. August, noch nicht erreicht sein) in der Regel im Anschluss an die 10. Klasse. Der Austausch dauert ein Schuljahr, maximal 12 Monate, und beginnt im Juli bzw. August. Anforderungen an die Bewerber sind unter anderem mindestens Grundkenntnisse in der Sprache des Gastlandes (hier hilft gegebenenfalls ein Sprachkurs nach Kenntnis des zukünftigen Austauschlandes), Anpassungsfähigkeit, Aufgeschlossenheit, Selbständigkeit, Orientierungsbereitschaft, Kenntnisse über das eigene Land und das Gastland. Kurzum: die Fähigkeit, als Botschafter des guten Willens und der Völkerverständigung sein Heimatland in der Welt zu vertreten. Etwa 70 Länder beteiligen sich an dem Programm. Dazu gehören Kanada, USA, Bahamas, Mexiko, Brasilien, Paraguay, Peru, Venezuela, Chile, Argentinien, Ecuador, Südafrika, Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, Taiwan, Thailand, Malaysia (nur Jungen), Indien, Baltische Staaten, Benelux, Finnland, Frankreich, Italien, Norwegen, Polen, Russland, Schweden, Spanien, Schweiz,  Ungarn, Slowenien und die Türkei. Da pro Land nur eine begrenzte Zahl an Plätzen zur Verfügung steht, müssen bei der ersten Bewerbung drei Alternativen benannt werden, darunter nur eine für ein englischsprachiges Land. Eine spezielle Region oder Provinz eines Landes ist nicht wählbar. Dass sich die Teilnehmer des Jugendaustausches schnell an ihre neue Umgebung gewöhnen, dafür sorgen in der Regel die Gastgeschwister und deren Familien. Sollte es wider Erwarten Schwierigkeiten geben, steht ein Mitglied des örtlichen Rotary Clubs als Counselor zur Verfügung. "Er ist neben den Gastfamilien die wichtigste Bezugsperson und fungiert als familienexterner Berater und gegebenenfalls sogar als Mediator", erklärt der neue Jugenddienstleiter des Verdener Rotary Clubs, Detlef Buschmann, der Uli Schmitz nach neun Jahren in der Funktion ablöst. Wer sich zunächst noch einmal eingehender informieren möchte, findet unter www.rotary-jugenddienst.de weitere Informationen.

Jürgen Menzel