Erbach
Acht Betten für ein Sterben in Würde
Im Odenwald wird ein neues Hospiz gebaut, ermöglicht durch eine großzügige Einzelspende
Lange dauerten die Vorbereitungen, nun haben die Hospizinitiative Odenwald e.V. und der Rotary Club Erbach-Michelstadt den ersten Spatenstich für das neue „Rotary Hospiz“ getan. Bis Ende 2017 soll das stationäre Hospiz mit acht Plätzen auf einer Nutzfläche von 700 Quadratmetern errichtet sein und die ersten Gäste aufnehmen.
Eine großzügige Spende aus der rotarischen Familie macht dies möglich: Die Stiftung des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt finanziert den Bau dank einer bedeutenden Spende von Walter Wasserbäch, der während eines Clubmeetings einen Vortrag der Vorsitzenden der Hospizinitiative, Dr. Erika Ober, und des Palliativmediziners Dr. Hans Leinberger gehört hatte. Die mehr als 60 ehrenamtlichen Mitglieder der Initiative betreuen sterbende Menschen in deren Zuhause, im Altenheim und im Krankenhaus. Schon lange wünscht sich der Verein ein stationäres Hospiz neben dem ambulanten Netzwerk, doch dafür fehlte das Geld.
In einem Hospiz erhalten Sterbende und ihre Angehörigen Begleitung, Beratung und medizinisch-pflegerische Versorgung.
Versorgung verbessern
Wie Friedrich Steiger als Vorsitzender der Rotary-Stiftung mitteilte, ist es ausdrücklicher Wunsch des Stifters Walter Wasserbäch, mit seiner Spende die bisherige Lücke in der Palliativ-Versorgung im Odenwald zu schließen. Nun nimmt das Projekt Gestalt an: Das Hospiz wird auf dem Gelände des Gesundheitszentrums Odenwaldkreis (GZO) in Erbach errichtet. Geplant wird ein einstöckiger, bescheidener, aber funktionaler Bau. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Professor Dr. Bernhard Kogel aus Karlsruhe.
Die Einrichtung soll den Namen „Rotary Hospiz“ tragen und die Versorgung im Landkreis und gegebenenfalls auch für angrenzende Gebiete sicherstellen. Ein Expertengremium aus dem Kreis des Clubs steht der Hospiz-Initiative während der Planungs- und Bauphase beratend zur Seite. Vor allem aber erklärten sich die Bürgermeister des Odenwaldkreises bereit, ihre Kommunen an der Finanzierung des Betriebs des Hospizes zu beteiligen. Diese Sicherstellung der betrieblichen Finanzierung war eine Voraussetzung für den Start des Bauprojekts.