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Reutte

Ein Club mit europäischen Genen

Reutte - Ein Club mit europäischen Genen
Präsident C. Tschiderer, E. Pernfuß, H. Tschiderer, Past-Gov. A. Kaiser, Governor Jürgen Horvath, O. Kaspar (v. l. n. r.) © Helmut Mittermayr

Der erste länderübergreifende Rotary Club Reutte/Füssen feierte seinen 50. Geburtstag, vier Gründungsmitglieder waren mit dabei

01.06.2018

Präsident Christian Tschiderer freute sich, durch diesen Jubiläumsabend führen zu dürfen, zählt doch auch sein Vater zu den Gründungsmitgliedern. Hermann Tschiderer, Erwin Pernfuß, Past-Gov. Arthur Kaiser und Oswald Kaspar wurden an diesem Abend für ihre Verdienste zu Ehrenmitgliedern des Clubs ernannt. Die „Oldboys“ zeichneten sich auch durch eine erstaunliche Durchschnittspräsenz von 67 Prozent in über fünf Jahrzehnten aus.

Der RC Reute-Füssen realisierte in der Region und im Ausland in dieser langen Zeit humanitäre und soziale Projekte in vorbildlicher Art und großem Umfang. Im Kongo und in Sri Lanka wurden beispielsweise für Projekte mit Straßenkindern seit Anfang der 90er Jahre bis heute rund 150.000 Euro zur Verfügung gestellt. Weitere Hilfsprojekte wurden unter anderem in Pakistan/Kaschmir und Nepal zum Teil mit Matching Grants realisiert.

1,5 Millionen in 50 Jahren
In der Region wurde die Lebenshilfe Reutte für Behinderte gegründet, es werden die Kinderkrebshilfe Königswinkel e. V., die Tafel in Füssen, der Paulusladen in Reutte (ebenfalls eine Tafel) und viele Familien in Not unterstützt. Ein weiteres seit Jahren laufendes Hilfsprojekt ist „KIMUT“, bei dem Kindern in Armut in der Region, gemeinsam mit der AWO, die Teilnahme an einem normalen, ihrem Alter gerechten gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird.

Insgesamt wurden in 50 Jahren rund 1,5 Millionen Euro für soziale Projekte zur Verfügung gestellt. Europa war an diesem Festabend allgegenwärtig. In Anlehnung an das aktuelle Präsidentschaftsmotto „In Vielfalt geeint“, wie es in der Präambel des Lissaboner EU-Vertrages steht, wurden die Hymnen Deutschlands, Tirols, Österreichs und zum Schluss die Europa-Hymne aus Beethovens „Ode an die Freude“ vom rotarischen Freund Franz Walcher dirigiert.

Roter Faden Europa
Der Festredner des Abends, Professor Walter Obwexer aus Innsbruck, ein ausgewiesener Europarechtler, klärte die rotarische Runde dann auch gleich augenzwinkernd auf, dass dieser Europa-Hymne leider die Rechtsgrundlage fehle. Er sprach über aktuelle desintegrative Tendenzen und den Beitrag, den gerade Rotarier für die Einheit Europas leisten könnten.