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Distrikt

Ein Lkw als mobile Praxis für ärztliche Versorgung

Distrikt - Ein Lkw als mobile Praxis für ärztliche Versorgung
Dr. Petru Oprean, Gründer und Chefarzt im Lukas-Spital, Detlef Paul, Armin Mack und Lorand Szüszner von der Johanniter-Unfall-Hilfe (v. l. n. r.) © Privat

Seit 2007 gehört Rumänien zur EU, aber noch immer leben dort Kinder in Slums und auf Müllkippen. Der Rotary Club Nürnberg-Reichswald engagiert sich seit vielen Jahren in der Region Siebenbürgen.

01.10.2021

Es läuft gut zwischen Donau und Pruth: Rumänien holt wirtschaftlich rasant auf, und gehört zu den größten EU- Profiteuren. Dennoch ist das Land auf Spenden angewiesen. „Hier leben Kinder auf Müllkippen. Familien drängen sich in winzigen Zimmern und schlafen auf platt getrampelter Erde“, schildert Armin Mack, Past-Präsident des RC Nürnberg-Reichswald. Seit 26 Jahren fahren die Johanniter mit ihren Weihnachtstruckern nach Osteuropa, und auch Rumänien wird immer noch angesteuert, denn die Roma profitieren nicht vom – stolpernden – Wirtschaftsboom des Landes. Bereits sechs Mal war Armin Mack an Bord des Weihnachtstruckers. Er half dabei, mehr als 600 Päckchen mit Grundnahrungsmitteln, die vorher von Mitgliedern des Clubs und von Mitgliedern des Inner Wheel Club Nürnberg-St. Lorenz gepackt wurden, vor Ort abzuliefern.

Hilfe auch im Sommer

Das Glück ist ein seltener Gast in den abgelegenen Gegenden der Region Siebenbürgen. Hier sah Mack, wie Kinder über Schokolade staunten und Erwachsene ein geplatztes Nudelpäckchen aus dem Dreck fischten. Europa im Jahr 2021. Slums am Rand der Dörfer und Städte. Die Straßen und die Kanalisation hören dort auf, wo die Roma leben. Zugang zu Gesundheitssystem und Bildung gibt es hier nicht. Armin Mack schildert Wohnsituationen, die nicht einmal Nahrungsspenden ermöglichen, da in den Slums Ungeziefer haust. Auch deshalb fährt er nun nicht mehr nur zu Weihnachten, sondern auch während des Jahres Hilfstransporte in den Osten.Im August war er mit Clubfreund Detlef Paul, Lorand Szüszner von der Johanniter-Unfall-Hilfe aus Lauf a. d. Pegnitz sowie Vertretern der Trinitatisgemeinde Wien-Hütteldorf erneut im Raum Schäßburg/Sighișoara. Der Hilfstrupp lieferte Medikamente, ein EKG und einen Kühlschrank für eine mobile Arztpraxis. In Laslea existiert seit 1992 das Lukas-Spital, es wird unter anderem finanziert von kirchlichen Organisationen in Deutschland. Nun wollen Mitarbeiter des Spitals mit einem Untersuchungs- und Behandlungslastwagen wöchentlich entfernt liegende Orte – eben auch Romasiedlungen – aufsuchen. Deshalb bitten Detlef Paul und Armin Mack erneut um Spenden – nicht nur für Weihnachtspäckchen, sondern auch für die medizinische Versorgung.