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Frankfurt am Main

Freunde mobilisiert – Fundraising perfektioniert

Frankfurt am Main - Freunde mobilisiert – Fundraising perfektioniert
Losverkäufer Götz Diergarten (Zweiter v. r.) wirbt bei Clubmitgliedern und Gästen dafür, viele Tombolalose zu kaufen – mit Erfolg © Carl-Eugen Bitzer

Manche Fundraising-Projekte werden so erfolgreich, dass sie überraschend implodieren. Der RC Frankfurt-Palmengarten hat das erlebt, daraus gelernt und ist nun erfolgreicher denn je

01.05.2018

Absage! Den Freunden des RC Frankfurt Palmengarten stand der Unglaube ins Gesicht geschrieben. Ausgerechnet das allseits beliebte Hauskonzert, das Erfolgsmodell der vergangenen Jahre, fand plötzlich nicht mehr statt, weil sich nur wenige angemeldet hatten. Was war passiert?

„Für viele im Club hatte sich das Konzert zum Selbstläufer entwickelt“, analysiert die Gemeindienstbeauftragte Charlotte Schott rückblickend. „Doch Fundraising funktioniert nicht als Routine, jeder muss entschlossen mithelfen.“ Und: Über Selbstläufer spricht man zu wenig – es ist ja alles klar. Viele realisierten deshalb gar nicht, dass das Projekt auf der Kippe stand. Umso größer war im Oktober die Enttäuschung. Doch dann reifte ein Plan.

Rotating Dinner verbindet Genuss, Erlebnis und Spenden
Rund vier Monate später ist von dem Rückschlag nichts mehr zu spüren: Knapp hundert Menschen drängen sich im Frankfurt Restaurant „Erbgut“. Weingläser klirren zu den Gesprächen. In diesem Abend wird für eine Wohngruppe junger Flüchtlinge gesammelt. Dreigänge-Menü und Spende sind im Eintrittspreis kombiniert, hinzu kommt eine Tombola. Die Preise haben die Clubmitglieder gestiftet – vom Designerstuhl bis zum Grünkohlessen im privaten Rahmen.

Zu jedem Gang wechseln die Teilnehmer den Platz und setzen sich an den Platz mit der Nummer, die sie beim Ankommen gezogen haben. „Man ist mit seinen jeweiligen Nachbarn direkt im Gespräch, die Atmosphäre ist familiär. Jeder hat Menschen angesprochen, die er auch sonst gerne um sich hat“, fasst eine Teilnehmerin das Konzept zusammen.

Sonntagabend muss der Rotarier Farbe bekennen
Warum klappt hier, was beim Hauskonzert danebenging? „Für das Rotating Dinner haben wir von Beginn an intensiv kommuniziert“, erklärt Charlotte Schott, „aber nicht als Appell, sondern informativ.“ Ab der Adventszeit bekamen alle Clubmitglieder oft und regelmäßig den Anmeldestand. Für viele war der Zeitpunkt entscheidend, denn wer an jedem Sonntagabend sieht, dass die begrenzte Anzahl von Plätzen dahinschmilzt, meldet sich lieber direkt an und motiviert auch seine Freunde dazu.

Während der Arbeitszeit wird so ein Mail schnell ignoriert. Resultat: Das Rotating Dinner war bereits Wochen vorher ausgebucht. „Die Freunde wissen jetzt: Wer dabei sein will, muss zügig handeln“, bilanziert Schott. Doch auch diesmal, nimmt sie eine Verbesserung mit. „Man sollte ruhig fünf Prozent der Plätze überbuchen – kurz vorher gibt es leider immer einzelne Absagen.“

Peter Lausmann
(RC Frankfurt-Palmengarten)