Furtwangen-Triberg
Fulminanter Auftritt mit einem Virtuosen
Das Rotary-Jugendsinfonieorchester verzaubert das Publikum in Villingen: Begnadeter Solist Guy Braunstein überzeugt beim Benefizkonzert für End Polio Now.
Im Villinger Franziskaner-Konzerthaus brandete begeisterter Applaus auf: Das Rotary-Jugendsinfonieorchester (RJSO) bekam für sein Benefiz-Konzert Ende Februar stehende Ovationen. Die jungen Musiker hatten die Menschen im Saal einmal mehr mit ihrem Auftritt begeistert.
Es war bereits das dritte Mal, dass der veranstaltende Rotary-Club Furtwangen-Triberg, dem Orchesterleiter Michael Berner seit vielen Jahren angehört, zu einem Konzert des Projektorchesters geladen hatte. Heuer war als Solist der renommierte israelische Geiger Guy Braunstein mit von der Partie.
Hinter den Orchestermitgliedern lagen auch dieses Mal viele Stunden des Übens und zwei intensive Probewochenenden im Schwarzwald. Die rund 60 jungen Musiktalente aus dem rotarischen Umfeld in Deutschland und Österreich formten dabei unter der Leitung von Michael Berner einen Klangkörper, der sich hören lassen konnte.
Der engagierte Orchesterleiter hatte bei den Projekten in den vergangenen Jahren bereits bedeutende Solisten gewinnen können: 2016 die weit über die Grenzen des Landes hinaus geschätzte Solistin Lisa Batiashvili (Violine) und im Vorjahr den jungen, erfolgreichen Kontrabassisten Edicson Ruiz. Beim diesjährigen Konzert nun brillierte der ebenso bekannte wie geschätzte Guy Braunstein zusammen mit dem RJSO mit seiner unvergleichlichen Virtuosität. Der in Tel Aviv geborene Geiger - im Alter von 29 Jahren Konzertmeister bei den Berliner Philharmonikern geworden - widmet sich seit 2014 seiner Solokarriere. In Villingen nun ließ er im Zusammenspiel mit dem RJSO das Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 von Ludwig van Beethoven erklingen – eine als äußerst schwierig geltende Partie.
Das Publikum wurde einfach mitgerissen von dem präzisen, einfühlsamen und in vielen Passagen temperamentvollen Zusammenspiel von Solist und Orchester. Der Applaus wollte daher einfach nicht enden. So sah sich Braunstein veranlasst, mit zwei Zugaben seinen Dank gegenüber den Zuhörern auszudrücken.
Nach der Pause gehörte der akustisch gesehen perfekte Konzertsaal der wohl populärsten Sinfonie von Johannes Brahms und dem Rotary-Jugendsinfonieorchester. Der zeitgenössische Kritiker Eduard Hanslink beschrieb diese zweite Brahms‘sche Sinfonie am 3. Januar 1878 in der Neuen Freien Presse wie folgt: „Selten hat die Freude des Publikums an einer neuen Tondichtung so aufrichtig und warm gesprochen! Die zweite Symphonie scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen.“ Genauso empfand auch das aktuelle Publikum diese wunderbare Musik, hervorragend gespielt von allen Registern des Orchesters – und das absolut nicht nur wegen der eisigen Temperaturen, die außerhalb des Konzerthauses auf die Besucher warteten.
Michael Berner bedankte sich nach dem Applaus herzlich bei allen, die am Zustandekommen der Aufführung beteiligt waren, darunter Governor Wilfried Gehart, die zahlreichen Helfer und Sponsoren aus seinem eigenen Club, das Thomas-Strittmatter-Gymnasium St. Georgen und die Musikakademie Villingen-Schwenningen, die beide als Kooperationspartner fungierten, die Familien, die den jungen Musikern ein Übernachtungsquartier geboten hatten und die Musikanten selbst, die drei Wochenenden für dieses außergewöhnliche Konzerterlebnis zur Verfügung gestanden hatten. Der RC Furtwangen-Triberg hatte die Aufführung als Benefizkonzert für die weltweite Bekämpfung der Kinderlähmung im Rahmen von END POLIO NOW veranstaltet.
Robert Laschke
RC Furtwangen-Triberg