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Hamburg

"Ich bin bei Rotary, weil..."

Hamburg - "Ich bin bei Rotary, weil..."
© D 1890

In unserer Serie stellen wir in loser Folge Rotarierinnen und Rotarier aus dem Distrikt 1890 und ihre Motivation für ein Engagement bei Rotary vor. Heute: Frank Tag, Präsident des RC Hamburg-Hanse und Foundation-Beauftragter des Distrikts 1890

20.03.2023

Frank, wann bist Du wie zu Rotary gekommen?

Ich bin Gründungsmitglied meines Rotary Clubs, der in diesem rotarischen Jahr (2022/23) 20 Jahre alt wird. Ich komme aus einem "rotarischen Haushalt", und wenn mein Vater rotarisch auch einem anderen Distrikt angehörte, kam der Kontakt zum damals in Gründung befindlichen Club über einen alten Freund und ehemaligen Governor zustande.

Was hat Dich bewogen, Dich für eine Mitgliedschaft zu entscheiden?

Durch meinen Vater habe ich Rotary immer als etwas Besonderes verstanden, das meinen Eltern sehr viel gegeben hat. Beide haben sich gern bei Rotary und Inner Wheel engagiert und vor allem auch viele Freunde gefunden. Eine richtige Vorstellung, was es bedeutet(e), Rotarier zu sein, hatte ich nicht, eher ein verklärtes Bild. In den vergangenen 20 Jahren wurde mir aber immer wieder durch das rotarische Leben auf allen Ebenen bewusst, dass die Entscheidung damals richtig war.

Was macht Rotary für Dich zu dem, was es ist?

Rotary bedeutet für mich Vielfalt. Wir bewegen uns in einem sehr weit gefassten Rahmen, vereint durch gemeinsame Werte und Ideale. Und dennoch haben alle Clubs auf dieser Welt viel Freiraum in dem, wie sie Rotary gestalten: Wirken sie eher nach innen oder nach außen, durch Geld oder Hands-on oder, oder, oder. Jeder Club ist anders, und alle Mitglieder sind anders, und dennoch vereint sie das Ideal, Gutes in der Welt zu tun, Freundschaft zu pflegen und sich für andere – ob bekannt oder unbekannt – einzusetzen. Jeder wie er kann.

Ein kleiner Elevator-Pitch: Du hast nur zwei Minuten Zeit, einem Fremden zu erzählen, was das Besondere an Rotary ist. Welche fünf Attribute oder welche kurze Formulierung würdest Du wählen?

Rotary steht für das Bestreben, weltweit in Freundschaft Gutes zu tun.

Worin ist Rotary richtig gut?

Kurzfristig — manchmal auch auf den letzten Drücker — etwas auf die Beine zu stellen.

Worin hat Rotary noch Nachholbedarf?

Rotary lebt noch an viel zu vielen Stellen in der Vergangenheit. Hier muss der Blick nach vorn, in die Zukunft gehen. Dabei genügt es nicht, lässig auf der Bühne zu stehen und fröhlich zu klatschen. Die strategische Ausrichtung und damit auch die Grundlagen von Rotary müssen wir immer wieder einem Aktualitätscheck unterziehen und weiterentwickeln.

Was würdest Du Dir auf globaler, auf Distrikt- und auf Clubebene für die Organisation wünschen? (Es können unterschiedliche Wünsche sein!)

Rotary hat leider keinen klaren Fokus mehr. Früher hatte Rotary – zu Recht oder nicht – den Ruf, elitär zu sein, was als übergreifendes Attribut – ebenfalls zu Recht oder nicht – inzwischen weggefallen ist. Rotary steht im harten Wettbewerb mit anderen Organisationen und anderen Möglichkeiten, seine Freizeit zu verbringen. Rotary ist hier nichts Besonderes mehr. Mit seinen fünf Zweigen und allem, was dazu gehört, fehlt aber das verbindende Element und der klare Fokus. Rotary muss einen neuen USP entwickeln, damit Rotary interessant für neue Mitglieder wird und für bestehende Mitglieder bleibt.

Wenn Rotary ein Tier wäre, was wäre es dann für Dich?

Ein Hund (nicht zu klein). Ein treuer Gefährte über Jahre, zu dem eine innige Beziehung besteht und der für einen da ist, wenn man ihn braucht.

Das Interview führte Susanne Meise.