Distrikt
Klimawandel, Corona, Krieg, Hunger, Massenflucht
Beim PETS diskutierten Governor elect Armin Staigis (RC Chemnitz-Schlossberg), Psychologe Ahmad Mansour und Migrationsforscher Gerald Knaus über die eng verzahnten Krisen dieser Welt.
Die globalisierte Ökonomie brachte Wohlstand, doch ließ gleichzeitig tiefe Bruchlinien entstehen. Die Pandemie schlug tiefe Wunden in die Gesellschaft und im Zuge des fortschreitenden Krieges werden nicht nur die Preise steigen, so Armin Staigis. Zu befürchten sei, dass sich die bestehende Ungleichheit weiter vertiefe. Dazu passe eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung: Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen 56 Prozent des gesamten Nettovermögens und der Hochschulreport 2020 belegt, dass der Aufstieg über Bildung nur selten gelingt. Von 100 Studenten legten nur acht junge Frauen und Männer aus Nicht-Akademiker-Haushalten einen Masterabschluss ab.
Wie soll es weitergehen?
Wie können wir die Umwelt schonen, die Marktwirtschaft und die Demokratie bewahren? Streit hält die Demokratie lebendig, betont der deutschisraelische Psychologe Ahmad Mansour und beklagt den mangelnden politischen Diskurs. Die Mitte schweige zu häufig, konservative Meinungen wurden zurückgedrängt, Linksstehende formulierten zuletzt in der Flüchtlingsdebatte einen Absolutheitsanspruch auf Moral. Sachlich und differenziert zu diskutieren – und als Rotarier gemeinsam nach Lösungen zu suchen, diesen Appell formuliert auch Armin Staigis. Steckt in jeder Krise eine Chance? Mit dem Angriffskrieg führe Russland zwar gerade Europa die eigene Verletzlichkeit vor Augen, so Gerald Knaus, Soziologe, Politikberater und Bestsellautor, doch mit der Annahme, der Westen sei schwach und die Nato werde zerfallen, habe sich Putin – zumindest sieht es derzeit so aus – geirrt. Die Zivilgesellschaft zeige große Hilfsbereitschaft und verteidige ihre Werte.
Ansprechpartner
Unterstützung für die Ukraine ist ein großes Thema bei PETS. Um das Engagement der Clubs zu koordinieren, hat der Deutsche Governorrat eine Task Force gebildet, Armin Staigis wurde mit der Gesamtkoordination beauftragt. Um den Menschen vor Ort zu helfen, den Flüchtlingen und den Kontakt zu russischen Rotariern zu halten, wurden als weitere Verantwortliche benannt: Governor nominee Hans Neuser (RC Vogtland Schloss Voigtsberg) für die Hilfe in der Ukraine, Past-Governor Markus Denzel (RC Leipzig) für Kontakte zu Russland und Sabina GärtnerNitsche (RC Nürnberg-Neumarkt) für die Flüchtlingshilfe und als Gesamtkoordinatorin im Distrikt 1880.