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Mölln

Nord und Süd lernen gemeinsam

Mölln - Nord und Süd lernen gemeinsam
Namibischdeutsches Team: Lujin Lionel Swartz und Jette Bunk bei den Vorarbeiten für die Baumpflanzungen. © Karsten Lessing

Junge Leute aus Deutschland und Namibia suchen Lösungen für drängende Fragen des globalen Klimaschutzes.

01.02.2023

Der Klimawandel betrifft alle Menschen, überall. Diese banale Feststellung verlangt nach entsprechenden Konzepten, die nicht an Ländergrenzen enden. Bei den Rotary Clubs Herzogtum LauenburgMölln und Windhoek (Namibia) geht es sogar quer über zwei Kontinente: In ihrem Austauschprojekt sollen junge Menschen aus dem afrikanischen Süden und dem deutschen Norden für die jeweils besonderen Herausforderungen vor Ort gemeinsam Lösungen erarbeiten.

Erst Theorie, dann Praxis

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt, das von der Engagement global gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) gefördert wird, orientiert sich an den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen, insbesondere den Zielen Schutz der Ökosysteme und Kampf gegen Hunger. Nachdem von beiden Clubs jeweils fünf Jugendliche und junge Erwachsene ausgewählt worden waren, lernten sie einander und die ökologischen Herausforderungen im Partnerland zunächst in ZoomKon fe ren zen kennen.

Es folgte der Besuch der Deutschen in Namibia, wo, angeleitet von Experten, eine gemeinsame Praxisaufgabe umgesetzt wurde: die Anlage und nachhaltige Pflege eines Gemüsegartens in einer Schule. Wie lässt sich der Garten auf Dauer vor Sonneneinstrahlung (durch Bäume) und Wind (durch Büsche) schützen? Und welche Bäume sind die richtigen, einheimische oder eingeführte? Den Workshops und der Gartenbautheorie folgte die Pflanzung von 64 Bäumen und Büschen. Weitere Themen in den 16 Tagen waren Probleme der klimabedingten Wüstenbildung und Wilderei.

Gegenbesuch im März

Der derzeit laufenden Nachbereitung folgt im März der Gegenbesuch, bei dem die Gäste aus Namibia die Herausforderungen in Schleswig-Holstein kennenlernen, zum Beispiel welche Folgen der Anstieg des Meeresspiegels haben wird und wie Landwirtschaft und Waldnutzung nachhaltig auszurichten sind. Erstes Ziel des Projekts, so Barbara Hardkop vom Rotary Club in Mölln, ist der Wechsel der Blickrichtung. „Die jungen Leute sehen als ,global citizensʻ den Klimawandel nicht isoliert als nationales Problem, sondern als nicht teilbare Herausforderung aller Menschen.“ Als praktisches Ziel soll mit dem Gemüsegarten eine Blaupause entwickelt werden, für neue Austauschkonzepte, aber auch für Sachlösungen. Nach Meinung von Fachleuten ist ein natürlicher Schattengarten in Namibia noch nicht kommerziell oder privat erprobt worden. Deshalb sollen auch Lernvideos in Schulen für den neuen Ansatz werben, damit die Idee der Schattengärten weitere Kreise zieht.