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Düsseldorf

Rettet die Blaue Savanne

Düsseldorf - Rettet die Blaue Savanne
Die Arbeit mit den Haien ist schwierig und für Lukas Müller und seine Kollegen nicht ganz ungefährlich. © Ocean-Wildlife-Project

Rotary und Rotaract unterstützen Forschungsprojekte in einem der spektakulärsten Küstenabschnitte der Welt.

01.09.2021

Zum Auftakt initiierte der RC Düsseldorf-Süd gemeinsam mit dem Rotaract Club Düsseldorf eine Veranstaltung im Aquazoo Düsseldorf. Passend zum aktuellen Clubmotto Nachhaltigkeit ging es darum, wie man sich für die ökologische Balance unseres Planeten einsetzen und ganz konkret die Blaue Savanne, einem Inselarchipel vor Mosambiks Küste, als Zufluchtsort für Wildtiere des Ozeans unterstützen kann.

Dokumentation der DNA

Zunächst stellte der Biologe und Meeresforscher Lukas Müller mit dem Team vom Ocean-Wildlife-Project einen der wichtigsten Aufträge vor – die Dokumentation des gesamten Tierbestand mittels DNA-Analysen, damit einzelne, stark bedrohte Spezies, nachgewiesen und ihr Schutz eingefordert werden kann. Wesentlich aufwändiger und schwieriger ist die Aufgabe, Verhaltensweisen und Migrationswege verschiedener Hai-Arten nachzuvollziehen. Die bedrohten Tiere liegen den Forschern besonders am Herzen, da sie an der Spitze der Nahrungskette stehen und für das Gleichgewicht im Ökosystem des Riffssorgen. 

Die Arbeit mit den Haien ist schwierig und gefährlich, denn die Forscher müssen den bis zu zweieinhalb Meter langen und 130 Kilo schweren Tieren kleine Sender implantieren. Für die Haie ist der Eingriff ungefähr so belastend wie für uns ein Zahnarztbesuch, aber er kann ihnen und iher Art das Leben retten. Aus den Daten der Sender werden mit Hilfe von Akustik-Empfängerstationen auf dem Meeresboden Bewegungsmuster aufgezeichnet. Wann schwimmt der Hai wo hin? Wo hält er sich wann auf? Und vor allem: Wie viel Zeit verbringen er und andere zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten vor der Küste Mosambiks?

Schutz der Kinderstube

Das Ziel der Wissenschaftler ist es, das Riff, die Kinderstube und den Rückzugsort der Meerestiere, zu schützen, und damit das gesamte Leben im Meer. Wenn Haie, Rochen, Riff-Fische, Wale und Delfine keine Ruhezonen mehr haben, keine Bereiche, in denen sie sich fortpflanzen, fressen und erholen können, dann bedeutet das ihr nahes Ende. Rotary Clubs können durch die Finanzierung von Akustiksendern, Satellitensendern und Akustikempfängerstationen die strategische und operative Forschungsarbeit der Meeresbiologen fördern, dafür erhalten sie vom Ocean-Wildlife-Project Berichte über den Fortgang der Forschungsarbeiten, die auch Schulen zur Verfügung gestellt werden können.

Stephan Hinsche