https://rotary.de/clubs/distriktberichte/rotary-lecture-in-bayreuth-a-13342.html
Klaus-Dieter-Wolff-Preis an Katharina Fink

Rotary Lecture in Bayreuth

Klaus-Dieter-Wolff-Preis an Katharina Fink - Rotary Lecture in Bayreuth
© RC Bayreuth-Eremitage

Die Fahne des Rotary Clubs Bayreuth-Eremitage am RW-Gebäude der Universität wies den vielen Teilnehmern den Weg zur Festveranstaltung der Verleihung des Klaus-Dieter-Wolff-Preises und der Rotary Lecture 2018. Der jährlich verliehene und mit 2.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an Dr. Katharina Fink.

08.11.2018

Veranstaltung mit Tradition: Nach dem Empfang im Foyer der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät begrüßte Club-Präsident Dr. Hanspeter Bittner im H24 die Teilnehmer, darunter viele Ehrengäste.

Der nach dem Gründungspräsidenten der Universität Bayreuth benannte Preis des Rotary-Clubs Bayreuth-Eremitage wird, wie Bittner erläuterte, für vorbildliche Leistungen auf kulturellem oder sozialem Gebiet verliehen, die außerhalb des Studiums erbracht werden. Die durch den Preis ausgezeichneten Personen und deren Leistungen sollen zugleich als Vorbild und Ansporn für den akademischen Nachwuchs gesehen werden.

Katharina Fink entspreche, so Laudator Prof. Dr. Helmut Ruppert, Universitätspräsident a.D., in herausragender Weise den Anforderungen des Preises. Neben ihrem Studium bzw. ihrer beruflichen Tätigkeit leiste sie in ihrer ehrenamtlichen kulturellen und sozialen Aktivität Hervorragendes..

Insbesondere in ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kultur Südafrikas habe sich Frau Finks Faible für Afrika weiterentwickelt. Während ihrer Zusammenarbeit mit dem DAAD in Johannesburg habe sie Projekte wie „Soccer meets Culture“ konzipiert und am Projekt „The Wall@Wits“ zur Erinnerung an den Mauerfall mitgearbeitet. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit hat sie den Austausch von Jugendgruppen organisiert, sie hat ein Womens network „BIGSisters“ Afrika-Europa initiiert, in Bayreuth die „SalonGespräche“ und die Begegnungen „Bayreuth meets Africa“ eingeführt.

Im Rahmen ihrer Mitarbeit im Iwalewahaus habe Frau Fink viele Initiativen und Projekte ehrenamtlich angestoßen und durchgeführt, wurde aufgeführt. Sie habe Foren der Begegnung mit afrikanischen Künstlern organisiert und Ausstellungen begleitet. Mit ihrer intensiven Öffentlichkeitsarbeit habe sie, so Laudator Ruppert, beim Publikum eine erste Auseinandersetzung mit zeitgenössischer afrikanischer Kunst erreicht.

Mit großer Hingabe habe sie sich gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde der Erinnerung an das Leben und Wirken der jüdischen Dichterin Hilde Marx gewidmet, die in jungen Jahren aus Bayreuth emigrieren musste.

Seit drei Jahren ist Katharina Fink in Zusammenarbeit mit dem Richard Wagner Museum damit befasst, speziell jungen Menschen eine zusätzliche Sicht auf den Komponisten Richard Wagner zu vermitteln. Erwähnt werden muss auch noch ihre Tätigkeit im Kulturverein „sübkültürklüb“ der wöchentlich ein Veranstaltungsprogramm für Bürger und Studierende organisiert. Unter dem Motto „Durch Lesen entdecken und lernen“ steht ihr jüngstes Projekt. In Kooperation mit dem Zentrum für Theater und Inklusion/Integration wurde mit „Bayreuth blättert“ ein inklusives Lesefest in der Bayreuther Innenstadt veranstaltet.

Katharina Fink zeige mit ihren vielfältigen Aktivitäten, wie wichtig und verdienstvoll es ist, ehrenamtliches Engagement zu leben, so Ruppert abschließend. Sie ermögliche anderen einen Blick für neue künstlerische und interkulturelle Zusammenhänge und habe in hohem Maße die gesellschaftliche und kulturelle Szene in Bayreuth mitgestaltet und bereichert.

Unter lang anhaltendem Beifall überreichte Präsident Bittner den Preis nebst obligatorischem Blumenstrauß an Katharina Fink. In ihrer anschließenden Dankesrede wandte sich Frau Fink vor allem an ihre vielen Helfer und Unterstützer, ohne die ihr dies alles gar nicht möglich gewesen wäre.

Den feierlichen Rahmen für die Übergabe der Auszeichnung in der Universität Bayreuth bildet stets die Rotary Lecture des Clubs. Hierfür konnte mit Prof. Dr. Joachim Wuermeling, Vorstand der Deutschen Bundesbank, wiederum ein renommierter Redner gewonnen werden. Wuermeling der in Bayreuth studiert und promoviert hat, sprach über das aktuelle Thema „ Künstliche Intelligenz & Co.: Wie die Digitalisierung die Finanzmärkte verändert“.

Eingangs stellte er die Frage, ob künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz ersetzen kann. Tatsächlich können, so Würmeling, Big Data, Machine Learning und Co. in Banken und anderen Finanzunternehmen vielfältig gewinnbringend eingesetzt werden – und insbesondere den Kunden Mehrwert bringen. Auch die Aufseher können perspektivisch von den neuen Technologien profitieren. Doch trivial sei die Auseinandersetzung mit digitalen Innovationen nicht. Wuermeling sprach sich daher für eine balancierte Ergänzung menschlicher Intelligenz durch den Einsatz künstlicher Intelligenz aus: Innovationen müssten sinnvoll integriert, Risiken der Technologie beherrscht und rechtliche Schranken beachtet werden.

Nach einer kurzen Aussprache dankte Präsident Bittner Prof. Wuermeling für seinen interessanten und lebendigen Vortrag und bat alle abschließend zu einem Stehempfang ins Foyer.