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Distrikt

Spitzenkräfte auf vier Pfoten

Distrikt - Spitzenkräfte auf vier Pfoten
Golden-Retriever-Hündin Sunka lernt, wie sie Menschen mit einem Handicap helfen kann- © Handi 'Chien

Die Partnerclubs Lisieux (Frankreich) und Münster ermöglichen dem Verein Handi’Chien in Alençon die Ausbildung von Assistenzhunden wie Sunka, einer Golden-Retriever-Hündin.

01.10.2021

Wir brauchen Fachkräfte. Unbedingt. Nur sie sind in der Lage, bestimmte Job zu erledigen. Besonders dann, wenn es heikel wird. Das gilt für die Wirtschaft, für das Handwerk, für die Medizin und auch für Einsätze, die einem nicht sofort in den Sinn kommen. Zum Beispiel im Alltag von Menschen mit einem Handicap wie einer Sehbehinderung oder einer Epilepsie. Eine solche Fachkraft in Ausbildung zum Assistenzhund ist die im Februar geborene Golden-Retriever-Hündin Sunka. Sie lebt und lernt derzeit im französischen Alençon und ist Teil des Ausbildungs-Projektes Handi´Chien. Und was die junge Hundedame einmal können muss, nötig schon Respekt ab: Sie soll das Nahen eines epileptischen Anfall erkennen, noch ehe es für die Außenstehenden oder für den Epileptiker selbst ein Anzeichen gibt. Sie soll Hilfe leisten können in dem Fall, dass der Anfall eintritt. Über 50 Kommandos wird Sunka verstehen und befolgen, wenn sie mit der langen und intensiven Ausbildung fertig ist.

Symbolischer Schulterschluss

Welche Unterstützung, welche Sicherheit es bedeutet, ein Hund wie Sunka an der Seite zu haben, wird in all seiner Tiefe wahrscheinlich nur ein Mensch nachempfinden können, der an Epilepsie leidet. Eine Fachkraft wie Sunka ist unbezahlbar, wenn es zur Krise kommt. Und doch lässt sich eine Zahl daran heften: 15.000 Euro. So viel kostet die Ausbildung eines solch spezialisierten Assistenzhundes beim Verein Handi´Chien. Seit 2006 sammelt der Rotary Club Lisieux jedes Jahr fleißig Spenden, um Erwachsenen oder Kindern mit Handicap durch einen solch geschulten Hund ein Leben in Autonomie zu ermöglichen. Weil aber auch der Helfer manchmal Hilfe braucht, war es für die Freunde des Partnerclubs RC Münster Freude und Selbstverständlichkeit zugleich, bei diesem Projekt auch in diesem Jahr kräftig zu unterstützen. „Wir leben in Zeiten, in denen wir unseren Freunden in der Normandie den physikalischen Schulterschluss nicht zeigen können. Hier bot sich das Projekt als schönes Symbol unserer Verbundenheit an”, sagt Franz Raulf, Past-Präsident des RC Münster. Die Pandemie habe vieles unterbunden, was das rotarische Leben ausmacht. „In einer solchen Situation gilt es neue Wege zu finden. Ein gemeinsames Projekt wie Sunka ist vermutlich einer der schönsten Wege, die man sich vorstellen kann“.

Diana Weßling