Braunschweig
Starthilfe für ein mobileres Leben
Der RC Braunschweig "Heinrich der Löwe" hat Fahrräder und Helme für die Fahrradausbildung von Migrantinnen gespendet und unterstützt damit das Projekt "Ladies on Tour".
Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht beim Gedanken an den Fahrtwind, der sie künftig auf dem Weg zur Uni begleiten wird: Die 33-jährige Khouloud Khattab kam vor drei Jahren aus Syrien nach Braunschweig, in Kürze will sie ein Studium an der TU beginnen. Bisher war sie immer auf Bus und Bahn angewiesen, denn Fahrradfahren war für sie nie ein Thema. In Braunschweig lernt sie nun gemeinsam mit anderen Frauen, wie man sicher in die Pedalen tritt. „Radfahren ist ein völlig neues Lebensgefühl. Man ist unabhängig und mobil“, schwärmt Khouloud Khattab heute. So wie ihr geht es vielen Migrantinnen. Besonders in den arabischen Ländern ist es nicht üblich, dass Frauen Rad fahren.
Radfahren integriert
Durch eine Sachspende des RC Braunschweig „Heinrich der Löwe“ haben sie nun die Chance, neue Mobilität zu erleben. „Es war unser Herzenswunsch, jungen wie älteren ausländischen Frauen dabei zu helfen, mobiler zu werden und so mehr am gesellschaftlichen Leben in unserer Stadt teilhaben zu können“, erklärt Präsidentin Bettina Rothärmel.
Die Initiative des im Oktober 2010 gegründeten jüngsten Braunschweiger Rotary Clubs kam wie gerufen: In der Weststadt gibt es das erfolgreiche Projekt „Ladies on Tour“, das zum Ziel hat, jungen Migrantinnen das praktische Erlernen des Radfahrens und die allgemeinen Verkehrsbestimmungen zu vermitteln.
Das Projekt wurde vom Büro für Migrationsfragen der Stadt Braunschweig und der örtlichen Verkehrswacht ins Leben gerufen. Dank der Unterstützung des Rotary Clubs gibt es ab sofort dieses Angebot auch für Migrantinnen in der Nordstadt. Hier betreibt die Verkehrswacht einen kleinen Verkehrsübungsplatz.
Mit den vom Rotary Club gespendeten je zehn Fahrrädern und Helmen im Wert von 4000 Euro können 20-stündige Fahrradkurse belegt werden, die in einer Verkehrsprüfung enden.
Michael Rösch